Anonym23. August 2012 15:18
Hallo, ich bekam vor kurzem von einem Freund mitgeteilt, er leide am Burn-Out-Syndrom. Ist deshalb seit kurzem in Behandlung. Er zieht sich momentan sehr zurück und ich weiß nicht, ob ich nachfragen oder ihn in Ruhe lassen soll. Wir sind sehr eng befreundet- ich möchte ihm nicht "auf den Geist gehen", aber andererseits auch zeigen, dass ich für ihn da bin.
Wie verhalte ich mich richtig?
Liebe Grüße,
Wuschelig
Lieber Wuschelig,
wenn ein Mensch wirklich an Burn-Out leidet, so ist das eine ganz schwierige, gefährliche Situation für den Betroffenen selbst, aber auch eine ganz schwere Phase für die Angehörigen und Freunde. Der Rückzug ist Teil der Erkrankung, er ist schwer auszuhalten, aber auch notwendig, um den Abstand von den "Belastungen" des Lebens zu bekommen. Der Körper und der Geist reagiert mit Rückzug, um zur Ruhe zu kommen. Ein Burn-Out ist ja in erster Linie ein massiver Erschöpfungszustand. Und diese Erschöpfung MUSS weg.
Meine Arbeit mit Menschen hat mir schon oft gezeigt, dass in ganz vielen Fällen bei genauem Betrachten schon in der Frage die Antwort liegt. Bei dir ist es ganz genau so.
Die Antwort auf deine Frage, hast du schon selber gegeben - du willst ihm nicht "auf den Geist gehen", aber andererseits auch zeigen, dass du für ihn da bist.
Ganz genau das würde ich ihm schreiben - in einem persönlichen Brief mit einer Karte mit einem positiven Spruch dazu... da gibt es tausende von guten Sätzen, die passen - z.B. "ausbrennen kann nur jemand, der mal für etwas gebrannt hat - und das mein Freund ist eine ganz tolle Eigenschaft."
In Gedanken - euer G.Ender