British Empire
Sir Halford Mackinder (1861-1947) war Professor an der London School of Economics und wurde mit seinem‘The Geographical Pivot of History’ (Der Geographische Angelpunkt der Geschichte)überschriebenen Aufsatz in der Zeitschrift The Geographical Journal der Royal Society aus dem Jahr 1904 zu einem der Väter der Geopolitik in England.
Es handelte sich um ein öffentliches Dokument, das eine einfache Geschichte erzählt und später allgemein als Herzland-Theorie bekannt wurde. Mackinder und seine Herzland-Theorie bot eine treffende Darlegung der Politik des British Empire, und im Anschluss an dieses, der Politik seines geistigen Erben, des Amerikanischen Empires.
Tatsächlich wurde die internationale Politik der US-Regierung bis heute nahtlos und widerspruchslos im Geist der Visionen Mackinders geführt. Großbritanniens und später Amerikas Eroberungszug war unmissverständlich durch Mackinders flüchtige, aber fast orakelhafte Erwähnung der verschiedenen Brückenköpfe angekündigt worden.
Brückenköpfe, die die Seemächte in das Herzland vortreiben mussten, um deren Armeen in einer beabsichtigten Folge unabhängiger Zusammenstöße einsetzen zu können. Um jeden Konflikt zu isolieren, musste das Territorium, auf das man zielte, von seinen angrenzenden Gebieten abgetrennt und eigens ausgeblutet werden. Das geschah durch künstlich in die Länge gezogene Streitigkeiten, die im Namen politischer, religiöser oder ethnischer Unterschiede ausgetragen wurden und dem Unterstützen totalitärer Regime.
Auf diese Weise sind die Anglo-Amerikaner immer vorgegangen:
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In Europa, in dem sie alle gegen Deutschland (1904-45) aufgewiegelt haben;
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In Zentralasien, indem sie mit Hilfe Pakistans die gesamte Region durch Stammeskriege verunsichert haben, um zu verhindern, dass die Küste der Kaspischen See in den russischen Einflussbereich gerät (1979 bis heute).
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im Nahen Osten, indem sie Israel mitten ins Herz der arabischen Welt gestoßen haben (1917 bis heute);
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und im Fernen Osten, indem sie China Dornen (Korea, Vietnam, und Taiwan) in die Seite gestoßen haben (1950 bis heute);
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der nächste „demokratische“ Dorn den die Anglo-Amerikaner gerade zum Seitenhieb gegen China vorbereiten, nannte sich früher…
…Burma und heisst seit 1989 Myanmar - Im Birmanischen bedeutet die Silbe Myan „fest zusammenhaltend“, die Silbe Mar „hart“, „stark“ oder auch „mächtig“. Neben der offiziellen Bezeichnung nennen die Einwohner den Staat auch kurz Myanma Naingngan („Myanmarischer Staat“).
Die Umbenennung erfolgte durch das Gesetz Nr. 15/89 vom 18. Juni 1989 - Die Vereinten Nationen übernahmen den neuen Namen des Staates wenige Tage nach der Verkündung durch das Militär. Dem sind mittlerweile viele Staaten gefolgt. Die Vereinigten Staaten, England und Australien sowie weitere Staaten und Nichtstaatliche Organisationen hielten bis vor kurzem als Zeichen ihrer Missbilligung des Regimes am Namen Burma fest.
Auch die Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyisprach sich 1996 in einem Interview für das Magazin Marie Claire für die Beibehaltung von Burma aus, zum einen wegen der fehlenden Mitwirkung des Volkes, zum anderen, da der Begriff Myanmar eben nicht die Vielfalt der Volksgruppen im Lande widerspiegele. Die deutschschweizerischen und österreichischen Zeitungen verwenden vorwiegend Burma, während sich die deutschsprachigen Agenturen auf die Bezeichnung Birma geeinigt haben.
Burmas Präsident Thein Sein will sein Land aus der internationalen Isolation befreien. Politische Gefangene sollen freikommen, einen umstrittenen Dammbau hat er gestoppt, westliche Vertreter allen voran Hillary Clinton und der britische Aussenminister Wiliam Hague besuchten kürzlich das Land. Das weckt unsere Aufmerksamkeit!
Der erste Besuch eines britischen Außenministers seit 1955 zeigt in besonderer Weise, dass die Reformbemühungen der birmesischen Regierung honoriert werden.
In Großbritannien, der ehemaligen Kolonialmacht Birmas, leben viele Exilbirmesen. Die Kritik an der birmesischen Regierung und der Ruf nach politischen Reformen waren in England deswegen immer besonders laut. Hague ist sich dessen bewusst und stellt klare Forderungen an Birma. Die politischen Gefangenen müssen freigelassen, faire Wahlen abgehalten und die militärischen Konflikte beendet werden.
Eigentlich gute politische Zeichen, doch der Ärger mit China und Hardlinern in der eigenen Regierung ist programmiert. Wer die Strategie der Anglo-Amerikaner aus der Vergangenheit kennt, wird schnell erkennen dass hier ein neues Pulverfass geschaffen wird.
Ein Pulverfass das durch zunehmende Demokratie-Bestrebungen -natürlich mit westlicher Hilfe, wie CIA, MI6 usw.-der ideale Zündfunke sein kann.
Und dies aus geopolitischer Sicht in mehrere Richtungen. Myanmar liegt auf der eurasischen Platte und grenzt im Norden und Osten an die Volksrepublik China, Laos und Thailand und im Süden an den Indischen Ozean.
Im Westen grenzt Myanmar an Bangladesch und die indischen Bundesstaaten -
Mizoram, Manipur, Nagaland und Arunachal Pradesh.
Im Süden liegt die letzte unberührte Inselgruppe, das Mergui-Archipel, vor der malaiischen Halbinsel.
Myanmar ist ein Vielvölkerstaat mit rund 54 Millionen Einwohnern, die 135 verschiedenen Ethnien angehören. Die größte Ethnie ist mit 70 % Bevölkerungsanteil die der Birmanen (Bamar). Die Shan sind die zweitgrößte Volksgruppe (8,5 %) und leben hauptsächlich im Shan-Staat des Landes. Im Osten liegt das Shan-Hochland mit Erhebungen von bis zu 2.500 m.
Eines der grössten Drogenanbau-Gebiete der Welt!
Der Shanstaat stößt im Süden an Thailand, nach Laos ist der Mekong die natürliche Grenze. Dies ist das so genannte Goldene Dreieck, benannt nach den Goldbarren, die einst bevorzugtes Zahlungsmittel waren.
Seit Ende des 19. Jahrhunderts wird hier Schlafmohn angebaut und das daraus gewonnene Opium gehandelt. Nach dem zweiten Weltkrieg zwangen die chinesischen Kuomintang Burmas Bauern zum Opiumanbau – mit Unterstützung der amerikanischen CIA. Noch heute dominieren Chinesen den Drogenhandel und übervorteilen selbst die kriegerischen Wa.
Im nordöstlichen Teil des Shanstaats wird die „Sonderzone 1″ von der Kokang-Minderheit regiert. Sie haben angeblich den UN-Opiumbann (2004) bereits durchgesetzt. Dorthin muss das World Food Programm der UN schon Nothilfe durch Nahrungsmittellieferungen leisten. Zum 26. Juni 2005 schon, dem internationalen Tag gegen Drogenmissbrauch und -schmuggel, wollte die benachbarte UWSA ihre eigene Sonderzone opiumfrei sehen. Nichts geschah wirklich – bis heute wird Schlafmohn angebaut!
EIN FREUND UND HELFER: CHINA UNTERSTÜTZT MYANMAR.
China unterstützt aus strategischen und wirtschaftlichen Gründen Myanmar.
Als das Militärregime 1988 nach der blutigen Niederschlagung von Studentenprotesten international isoliert wurde, hielt das die Regierung in Peking nicht davon ab, weiterhin Waffen an das Nachbarland zu liefern. Myanmar erhielt Panzer, Militärflugzeuge, Artillerie, Gewehre und weitere Ausrüstung – problemlos und zuverlässig. Den Vereinten Nationen wurden diese Lieferungen in den seltensten Fällen angezeigt. 1998 erklärten die chinesischen Behörden zum ersten Mal offiziell, Panzer und andere Waffen für knapp zehn Millionen Dollar an den Nachbarstaat verkauft zu haben. Doch tatsächlich hatte das Waffengeschäft eine weitaus größere Dimension: Schätzungsweise wurden zwischen 1988 und 1998 mehr als tausend Militärfahrzeuge geliefert.
Auch Kampfflugzeuge wurden offenbar in größeren Stückzahlen an das Nachbarland verkauft. Berichten zufolge finanzierte die chinesische Regierung sogar die erste Lieferung, und sorgte nebenbei auch noch für die Ausbildung. Bis heute schweigt sich China über den tatsächlichen Umfang der Lieferungen aus. Mit den importierten Waffen werden systematisch Menschenrechtsverletzungen begangen. Seit Jahrzehnten sind Armee und Polizei verantwortlich für Folter, Zwangsarbeit, Rekrutierung von Kindersoldaten und massenweise Vertreibungen.
Staaten wie Russland, Indien, Serbien und die Ukraine lieferten bedenkenlos militärische Güter in das Land, dessen Bevölkerung seit Jahrzehnten brutal unterdrückt wird. Insbesondere China verkaufte, wie bereits erwähnt, an Myanmar Waffen in großem Stil. Die Volksrepublik hat sich in den letzten Jahren zu einem der weltweit größten Rüstungsexporteure entwickelt, und auch Myanmar steht auf der Empfängerliste.
Für seine Waffenlieferungen wurde China zwar international heftig kritisiert. Doch diese Schelte nimmt man in Kauf, denn Pekings Interessen in Myanmar sind vielfältig. Zum einen besitzt das Land Rohstoffe, vor allem Öl und Gas, aber auch Tropenhölzer, Metalle und eben auch Drogen -den Schlafmohn- dessen Anbau auch von Chinesen, -wie oben bereits erwähnt- überwiegend kontrolliert wird. Chinas Wirtschaft und sein Wohlstand wachsen seit Jahren, entsprechend ist die Abhängigkeit von Energieimporten und auch von Drogen dramatisch gestiegen. China hatte in den späten 1990er Jahren eine regelrechte Heroin- Epidemie zu verzeichnen, dementsprechend ist der Gewinn der Drogenbarone, aber auch ihre Begierden gestiegen. Wenn man weiss wie der Drogenhandel auf der Welt gesteuert wird und wer wirklich dahinter steckt, ensteht ein „flaues Gefühl“ in der Magengegend.
Bereits heute muss China über die Hälfte seines Bedarfs an Rohöl und Erdgas aus dem Ausland einführen, Tendenz steigend.
Doch es ist nicht nur der Rohstoffhunger, der das Land für die Volksrepublik interessant macht. Auch wegen seiner geographischen Lage ist es für China von Bedeutung: Über Myanmar sucht die Regierung in Peking einen schnellen Zugang zum Golf von Bengalen und damit zum Indischen Ozean. Dies ist für die Transportroute nach Westen ebenso wie für den Import von Rohstoffen eine willkommene Abkürzung, die den Umweg über das Südchinesische Meer erspart.
Für diesen Zugang unternimmt China einiges: Staatsfirmen investieren seit Jahren massiv in die Infrastruktur des Nachbarlandes, bauen Pipelines, Hafenanlagen, Eisenbahnstrecken. Doch dabei kommt China Indien ins Gehege, das „seine Interessen“ in der Region gefährdet sieht, besonders dann, wenn der ehemalige Kolonialherr in der City of London dies als „Order“ ausgibt.
Während unsere Leitmedien tagtäglich europäische und transatlantische Nabelschau pflegen und ihr Publikum mit Unglücksbotschaften über das Wirtschafts- und Finanzchaos sowie über Unwetterkatastrophen unterhalten, droht auf der anderen Seite der Erde der Weltenbrand.
Globales Verderben, beginnend mit einem Krieg zwischen der Volksrepublik China und einigen ihrer Nachbarstaaten, angezettelt jedoch von den „Weisen aus der City of London“ mit seinen treuen „Kämpfern für Gerechtigkeit und Demokratie“ den Kreuzrittern aus USA.
Die Anrainerstaaten des Südchinesischen Meeres befinden sich in einem wahnwitzigen Rüstungswettlauf: Vietnam, Philippinen, Indonesien, Brunei, Malaysia sowie Taiwan; sogar der Stadtstaat Singapur deckt sich mit Angriffswaffen (Tarnkappen-Bomber!) ein.
Auch Indien und natürlich die VR China rüsten massiv auf.
Zündstoff ist: die mächtigen Öl- und Gasvorräte unter dem Boden der Südchinesischen See, im Spratly-Archipel – mit 18 Milliarden Tonnen die viertgrößte Öllagerstätte der Erde.
Und das überragende geostrategische Interesse an dieser Region ist: Durch sie führt die inzwischen wichtigste Schifffahrtsstraße der Welt.
Die Strasse von Malakka - Die Straße von Malakka ist von großer Bedeutung für den Welthandel, da sie eine der am stärksten befahrenen Wasserstraßen der Welt ist. Zwischen 20 und 25 % des Welthandels der Seeschifffahrt passieren diese Meerenge. Täglich wird sie von ungefähr 2.000 Schiffen befahren.
Vor diesem Hintergrund wirtschaftlicher und geostrategischer Interessen liegt China vor allem an Stabilität in Myanmar. Gleichzeitig sieht es mit Sorge, dass sich in Myanmar eine Demokratie-Bewegung (natürlich vom Westen gesteuert) entwickelt, die sehr wohl zu großer Instabilität führen kann. Bisher hat die Volksrepublik im Umgang mit der Demokratie-Bestrebung in Myanmar nicht großartig reagiert.
Dennoch gilt: Peking spielt eine entscheidende Rolle in der Region. Dieser Aufgabe muss es gerecht werden. Das weiß man auch in London, Paris und Washington und fördert nach Kräften die Demokratie-Bewegung in Myanmar, um einen, -aus geopolitischer Sicht- weiteren Dorn in China’s Flanke“ zu stoßen.
„Die Welt steht am Abgrund und das Grosse Spiel um die Vorherrschaft in Zentralasien geht in die letzte -alles entscheidende- Phase“, sagt Maria Lourdes!
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Geopolitische Lage Burmas weckt Begehrlichkeiten
Mit großer Irritation hat die chinesische Regierung den Baustopp des Staudamms am Irrawaddy zur Kenntnis genommen. Bisher hatte sich die burmesische Regierung immer kooperativ gegenüber den wirtschaftlichen Ambitionen der Großmacht gezeigt und Chinas Firmen Tür und Tor geöffnet. Die strategisch gute Lage zwischen Indien, China und Südostasien verschafft Burma eine wichtige geopolitische Position. Mit Blick auf die für 2015 geplante ASEAN-Wirtschaftsunion und den erhofften ASEAN-Vorsitz Burmas ein Jahr zuvor, unternimmt Staatspräsident Thein Sein neue Schritte, um Burma aus der internationalen Isolation heraus zu holen. Inwieweit diese Bemühungen wirklich Zeugnis von tiefgreifenden Reformen im Land sind, wird sich noch erweisen müssen.
Es ist eine kleine Revolution im asiatischen Machtgefüge
Burma wagt den Aufstand gegen das mächtige China und stoppt ein Mega-Staudammprojekt. Die Regierung in Peking ist verärgert, darf dies aber nicht offen zeigen. Denn sie braucht den aufmüpfigen Nachbarn noch – wegen seiner Rohstoffe. hier weiterlesen…
Hitler Privat die Balance of Power und Weltkrieg - auf KINDLE lesen
Großbritanniens und später Amerikas Eroberungszug im sogenannten „Herzland der Eurasischen Platte“ wurde durch Brückenköpfe vorbereitet. Brückenköpfe, die die Seemächte in das „Herzland“ vortreiben mussten, um deren Armeen in einer beabsichtigten Folge unabhängiger Zusammenstöße einsetzen zu können.
Die Eurasische Idee : die größte Gefahr für den Welttyrannen von Lupo Cattivo
CHINA / MYANMAR - Ein Freund und Helfer von Verena Harpe
Südchinesisches Meer avanciert zu asiatischem Pulverfass von Wayne Copeland
Gefährliche Scharmützel im Südchinesischen Meer - Artikel bei zeit.de
Säbelrasseln im südchinesischen Meer von Ruth Kirchner Peking
Strategiewechsel: Burmas Junta hofiert Regimegegnerin Suu Kyi von Karl Ludwig Günsche
Ende des Hausarrests: Burmas Junta lässt Regimekritikerin Suu Kyi frei Artikel beim Spiegel
Der CIA und der Heroinhandel von Professor Alfred W. McCoy
Warum die US-Regierung offiziell Drogenkonsum bekämpft und heimlich Drogenringe unterstützt.
Seit 1972 führen die USA – so scheint es – einen unbarmherzigen Krieg gegen die Drogen. Mit großem Aufsehen werden Anti-Drogen-Kampagnen gestartet. Die Besitzer und Konsumenten selbst kleinster Drogenmengen werden kriminalisiert und zu hohen Haftstrafen verurteilt. Nebeneffekt: Die Drogenpreise steigen und mit ihnen die Drogenprofite. Zugleich sind seit über 50 Jahren US-Regierungsbehörden massiv in den Handel mit Drogen involviert, in Anbau, Herstellung und Transport – selbst ins eigene Land.
Es gibt wohl keinen Staat, der durch Regierungsbehörden den internationalen Rauschgiftkonsum ebenso versteckt wie massiv unterstützt und gefördert hat wie die USA. Die CIA macht/e mit Heroin Politik, indem sie ihren Einfluss auf den internationalen Drogenhandel zur Durchsetzung amerikanischer Interessen in aller Welt einsetzt: Je nach Opportunität produziert sie ökonomische Abhängigkeiten und ist mit Drogenpolitik und/oder Drogenprofiten an der Destabilisierung von Ländern, an Bürger- wie regulären Kriegen beteiligt. Alfred W. McCoy, Professor an der University of Wisconsin, dokumentiert dies in seinem Buch „Die CIA und das Heroin. Weltpolitik durch Drogenhandel“. Jüngstes Beispiel Afghanistan.
Der CIA und der Heroinhandel
Video – Welt im Krieg – Dschungelkrieg – Burma 1942-1944 bei Weltkrieg.cc
Der Ausdruck Dschungelkrieg bezeichnet im Militärwesen jede Art von Kampfhandlung auf dem Gebiet eines Dschungels, also dichter, meist tropischer Regenwälder.