Liebe Burmesen!
Nun sitze ich wieder hier in Peking, im Ausländerviertel und fühle leichte, entspannte Freude! Warum? Merke ich jetzt erst den Unterschied? Ich hätte niemals gedacht; als ich das Chaos, den Lärm und den Dreck hier in Peking, als stressig empfand, dass es dazu noch eine Steigerung gibt! Aber ich sitze genauso hier und denke an die schöne Zeit zurück. Habe ich mich bei Euch mit so wenig zufrieden gegeben, so wohl gefühlt, dass ich trotzdem immer mit einem Lächeln durch Euer Land reisen konnte! Burma du warst umwerfend klasse:
- anders als alle Länder Südostasiens,
- anstrengender
- lauter
- chaotischer
- unorganisierter
- dreckiger
Aber ihr, liebe Burmesen, ihr seid das netteste Volk das ich je kennengelernt habe.
- hilfsbereit
- freundlich
- herzlich
- extreme offen
- immerzu lächelnd
- ohne Hintergedanken
Hierzu vielleicht noch eine kurze Story über die Mönche Burmas… Ich mag Mönche. Sehr sogar. Vor allem Fotos von Mönchen in Tempeln. Man kann sogar sagen, dass ich gezielt nach diesen Motiven suche. Am liebsten würde ich jeden Mönch auf der Straße anhalten und ein Foto von ihm machen. In Südostasien ist es aber so, dass das nicht so einfach ist. Die meisten sind sehr scheu und verstecken sich regelrecht vor uns Ausländern. Ein Foto von einem Mönch zu machen, fühlt sich für mich immer so ein bisschen an, als würde ich ein Verbrechen begehen. Ganz anders in Burma! Da jeder Mann mindestens einmal in seinem Leben ins Kloster gehen muss, trifft man dort auch auf ganz normale Leute von Mandalays Straßen…
Und da sitze ich nun auf einem Bordstein, mitten im riesigen Mahagandaryon Kloster südlich von Mandalay in dem mehr als 1500 Mönche leben. Es ist Mittagszeit, heiß und die Sonne glitzert zwischen den Bäumen hindurch. Es ziehen hunderte Mönche, die gerade vom Mittagessen kommen, an mir vorbei. Ich mache Bilder von jedem und allem was sich bewegt. Aus den Augenwinkeln sehe ich, dass ein junger Mönch direkt auf mich zukommt und sich neben mich auf die Straße setzt. Vor Schreck lasse ich fast die Kamera fallen.
Der junge Mönch strahlt mich an. Und ich denke nur: Ach du Scheiße, bestimmt sagt er mir jetzt, dass es nicht ok ist, hier zu sitzen und Bilder zu machen… Nein ganz anders: „Where are you from?“… “I’m from Germany”… “Oh Germany, great football teams. I like Dortmund“ …. Ich fass es nicht, da bin ich nun in einer Stadt in der ich mich seit langem zu erstem Mal mehr als Fremde, als als Tourist fühle. In der die Uhren irgendwie noch anders ticken. In der ich zum ersten Mal das Gefühl habe, wie es sein musste zu reisen, als es noch keine Pauschaltouristen gab. Und dann das. Der BVB. Der Lieblingsverein eines burmesischen Mönches!!
Ihr könnt euch ungefähr vorstellen wie sich das Gespräch entwickelt hat. Meine private Führung durch alle möglichen Räume des Klosters war gesichert und es entwickelte sich ein fantastisches Gespräch über Politik, Sport, Geschichte, den Buddhismus, Touris und Burma. Peter du warst Weltklasse!
Danke liebe Burmesen… Ihr habt die Reise durch euer Land für mich unvergesslich gemacht!