“Buried – Lebend begraben” Filmkritik

Viel zu lange hat es gedauert, bis ich mir “Buried – Lebend begraben” angesehen habe.
Das war mir in der Vergangenheit bereits klar und ist mir nun, nachdem ich den Film endlich gesehen habe, erst nochmals richtig vor Augen geführt worden.

Ein Film, der auf einer Grundfläche von geschätzen 60x 200cm spielt und einen Hauptakteur in den absoluten Mittelpunkt stellt hat wohl einen sehr engen Handlungsspielraum möchte man meinen. Aber falsch gedacht. In “Buried – Lebend begraben” schafft es vor allem Ryan Reynolds durch eine außergewöhnliche Leistung den Zuschauer vond er ersten bis zur letzen der 95 Minuten zu fesseln.

Paul Conroy erwacht in völliger Dunkelheit und stellt schnell fest, dass er in einer hälzernen Kiste lebendig begraben worden ist. Ausgestattet mit einem Mobiltelefon und diversen Lichtquellen setzt er alle Hebel in Bewegung um aus dieser Situation zu gelangen und seinen Sarg zu verlassen, ehe ihm die Luft ausgeht.

Deutscher Trailer zu “Buried – Lebend begraben”



 

Nur scheibchenweise erfährt man im Laufe des Films näheres zu dem Protagonisten und wie er in diese Situation geraten ist. Steht die Story bei “Buried – Lebend begraben” auch etwas im Hintergrund, schafft sie es doch Conroys Versuche nicht als vergeblich dastehen zu lassen und immer wieder Spannung und Hoffnung aufkommen zu lassen.

Das ungewöhnlichste am ganzen Film sind wohl die Kamerarbeiten. Durch ungewöhnliche Kameraeinstellung und -fahrten auf engstem Raum, wird die beklemmende und klaustrophobische Atmosphäre wunderbar auf den Zuschauer projeziert.
Hinzu kommt eine fast schon erdrückende Dunkelheit, die nur druch die diversen Lichtquellen des Films durchbrochen wird. Sind das stetige Flackern der Feuerzeugflamme und das unnatürliche Licht des Mobiltelefons zu Anfangs noch etwas gewöhnungsbedürftig als einzige Belichtungsquellen des Films, tragen sie doch maßgeblich zur filmischen Atmosphäre bei, zeigen genau soviel wie man sehen muss und blenden alles weitere aus.

“Buried” ist geprägt von extremen Nahaufnahmen und sollte es doch einmal eine “Gesamtansicht” geben, besteht diese zu 70% aus schwarz. Würde man nach dem optischen Gegenteil zu Avatar suchen, wäre “Buried” ganz vorne mit dabei! Nicht weil es ein “schlechtes” Bild ist, sondern einfach nur, weil es ein minimalistisches Bild ist.

Wenn ein Film, in dem eigentlich nur ein Protagonist agiert überzeugt, kann man ruhigen Gewissens behaupten, dass es sich dabei um eine überragende Leistung handelt. “Buried” ist bei weitem kein Gute-Laune-Unterhaltungsfilm, aber ich gehe davon aus, dass dies auch niemand, der sich diesen Film in den Player legt, erwarten würde.

“Buried – Lebend begraben” spielt mit den Erwartungen der Zuschauer und deren filmischen Erfahrungen, die zumeist auf Handlungssträngen ganz ähnlicher FIlme beruhen. Durch Anspielungen, Andeutungen und Handlungen des Darstellers wird der Zuschauer des öfteren im Glauben gelassen, er hätte erraten, was nun passiert, nur um ihn anschließend zu enttäuschen. Das Wechselspiel von Hoffnung und Enttäuschung wird so aus dem Film auf die heimische Couch übertragen und ich muss zugeben auch mich hat es doch ein paar Mal erwischt.

Im Zeitalter der $ 100+ Mio. Budget Filme kommt “Buried” mit seinen geschätzten $ 3 Mio. überraschend anders daher, unterhält jedoch mindestens genauso gut wie manch ein Blockbuster wenn nicht sogar noch besser.

8 von 10 Freeks
Darsteller:
Ryan Reynolds, Robert Paterson, Stephen Tobolowsky, Samantha Mathis
Regie:
Rodrigo Cortés

VN:F [1.9.8_1114]Deine Filmbewertung:Danke für deine BewertungRating: 8.0/10 (1 vote cast)


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