Gestern Abend lud die Bürgerinitiative Berlin Nord/Ost Gesund Leben an der Schiene e.V. (BINO) zu einer sehr gut besuchten Informationsveranstaltung zum Thema "Ist der Schutz unserer Gesundheit mit mehr Schienenverkehr vereinbar?" ein. Zur Einstimmung wurde eine Dokumentation über die von der UNSECO als Welterbe anerkannte Region des Mittelrheintals gezeigt. Auch wenn wir mittlerweile detaillierte Kenntnisse über gesundheitliche Folgen von Verkehrslärm und Möglichkeiten der Eindämmung haben, der Lärm dort stellt vieles in den Schatten. Deshalb muss man darüber diskutieren.
Obwohl es nur ein Film war, hatte man schnell genug von dem Krach alle paar Minuten. Bei einer Demo fuhren so viele Züge, dass sich auch die Polizei die Ohren zuhielt. Das reicht jedoch bei den Bewohnern längst nicht mehr. Sie haben z.T. Hörstürze und sind in psychologischer Betreuung. Eine traurige aber beeindruckende Illustration vom Leben an der Schiene. Die Gastgeber sagten zwar, so schlimm sei es in Buch noch nicht. Aber die Chancen stehen nicht schlecht, wenn die Regierung nicht bald reagiert. Spätestens im nächsten Jahr, wenn der Flughafen fertig wird – lautes Lachen im Saal – braucht Berlin mehr Treibstoff und der kommt mit der Bahn.
Stefan Liebich hatte der Bürgerinitiative angeboten, über die Diskussion im Bundestag zur Abschaffung des Schienenbonus zu referieren, sehr zur Freude der Gastgeber. Obwohl alle Fraktionen für die Abschaffung sind, reagiert die Regierung nicht. Aber sie wird nicht daran vorbei kommen. Dafür sorgt auch diese Bürgerinitiative.