Auf meiner Fahrt am vergangenen Donnerstag zu Stefans Termin am Oberstufenzentrum in Weißensee stand an einer Kreuzung neben mir ein Auto der Stadtreinigung. Ruft der Fahrer zu mir rüber: „Schämste Dir nich, mit sowat uffn Auto rumzufahrn?“ Ganzkörperkopfschütteln und ein „Nö!“ meinerseits. „Manno, Ihr Sozis sterbt aba ooch nich aus, wa!?“
Tja, so kann ein Wahlkampftag auch beginnen.
Angekommen vor der Schule kam ich mit einer Lehrerin ins Gespräch. Ihr Fach ist Sozialkunde. Ihr Problem: Eine unerquickliche Stunde mit einer Klasse, die null Interesse an Politik, Wahlen und soziale Probleme der Menschen hat. Die Lehrerin tröstete sich und mich damit, dass es nicht immer so ist.
Das bestätigte sich glücklicher Weise bei der Podiumsdiskussion. Der Raum war extrem voll. Die Jugendlichen warteten gespannt auf die Aussagen der Politiker. Und ihre Fragen wirkten nicht vorbereitet. Themen waren Syrien, Steuerpolitik, erneuerbare Energie und Bildungspolitik. Überraschend, neu und durchaus erfrischend waren die Zwischentöne und „zarten“ Spitzen, mit denen sich die Politiker gegenseitig bedachten. Das freute auch das Publikum.
Danach ging es weiter zum Infostand am Pasedagplatz, den ich bisher nur von Straßenbahnendhaltestellenschildern kannte. Zusammen mit den Weißenseer Genossen gelang es schnell, alles aufzubauen. Wir waren bereit, wurden aber dort nicht wirklich überrannt. Doch die Leute die kamen, waren sehr freundlich und interessiert.