Wie Ihr ja sicherlich wisst bin ich begeisterter Besucher von alten Burgen und auch Burgplätzen, manchmal sieht man beeindruckende Steinzeugnisse des Mittelalter und ein anderes Mal ist es nur noch zu erahnen, dass dort einmal vor vielen Jahrhunderten eine Burg gestanden hat. Heute geht es wieder einmal um die erste Kategorie.
Die Burg Breuberg gehört wohl zu den größten Burganlagen hier im Odenwald. Mächtig thront sie über der gleichnamigen Gemeinde, ein quasi Steingewordenes Monument. Sprich genau der richtige Ort für einen Besuch hier im Blog, also - auf geht´s...Machen wir uns auf den Weg in die dichten Wälder, durch unwegsames Gelände, ganz am Ende der "Welt" - weit weg von jeglicher Zivilisation. Naja, oder so ähnlich ...
Eigentlich ist es ganz gemütlich, direkt mit dem Auto auf den Parkplatz in der Nähe und dann ein wenig auf gut ausgebauten Wegen spazieren gehen. Aber die erste Version gefällt mir irgendwie vieeeel besser.
Die Burg Breuberg liegt, wie könnte es anders sein, auf dem Breuberg. Dieser Berg erhebt sich mit 306 Metern über den Odenwald. Klingt nun nicht sonderlich viel, ist aber alles relativ und es geht doch schon ein schönes Stück hinauf. Hier wacht sie über die Stadt Neustadt.
Davon gibt es ziemlich viele in Deutschland, Neustadt meine ich, dieses hier gehört zur Gemeinde Breuberg - das Merken fällt also heute ziemlich leicht.
Die Burg wurde wohl um 1200 von der Reichsabtei Fulda begründet. Weshalb?Um deren Besitztümer im Odenwald, zum Beispiel das ehemalige Kloster Höchst, zu sichern.Hier saß dann ein Burgvogt, hier die Edelherren von Lützelbach - da sienun auf dem Breuberg residierten benannten diese sich auch so als "Herren von Breuberg".Klingt irgendwie logisch.Viel ist von dieser ehemaligen Burganlage heute wohl nicht mehr zu sehen,der Bergfried und das Portal der Kernburg nimmt man an stammen noch aus jener Zeit.
Die zuvor genannten Herren von Breuberg starben im 14. Jahrhundert, um 1323, aus.
Nun gelangte die Burganlage zur Hälfte an die Herren von Trimberg und zu je einem Viertel an die Grafen von Wertheim und die Herren von Weinsberg. (Nachzulesen bei Wikipedia).
Durch diese Besitzaufteilung kommt es auch in den kommenden Jahrhunderten zu häufigen
Besitzwechseln in der Burghistorie.Für so ein Bauwerk war es natürlich schwierig, wenn es solch verschiedene Besitzer mit unterschiedlichen
Interessen gab. Man denke nur an die Instandhaltung der verschiedenen Anlagen. Schwierig.1497 bis 1556 gelangte die Burganlage in den vollständigen Besitz der Grafen von Wertheim.
In jene Epoche fiel auch der Ausbau der Festungswerke, die aufkommenden Feuerwaffen machten
es notwendig. Mächtige Geschütztürme wurden errichtet - der Breuberg wurde zu einer Festung.
Die genannten Wertheimer Grafen starben jedoch 1556 aus und so kamen wieder wechselvolle Zeiten
für die Burganlage. Mehrfache Besitzerwechsel und kriegerische Auseinandersetzungen folgten in den
kommenden Jahrhunderten - der Breuberg sah viel Leid. Im 19. Jahrhundert gab es hier einen Amtssitz des Landratsbezirks Breuberg - damals
gehörte die Anlage zur Landgrafschaft Hessen-Darmstadt.Es folgte sogar eine Spielzeugfabrik die "afrikanische Figuren aus Holz" auf der Burg fertigte.
Kontrastprogramm zur bisherigen Verwendung. Es gab sogar eine Zeit, wo die Burg leer war.1919 kaufte das Deutsche Jugendherbergswerk die gesamte Anlage von den letzten Besitzern, der Fürsten von Erbach-Schönberg und den Fürsten von Löwenstein-Wertheim-Rosenberg. Seit 1946 gehört sie dem Land Hessen, eine Jugendherberge ist immer noch vorhanden.
Oh ja, viel historische Fakten heute. Die Burg Breuberg ist absolut einen Besuch wert.Mir imponieren die mächtigen Festungswerke, die auch heute noch einen trutzigen Charaktervermitteln. Was gibt es noch zu sagen? In der Burg ist ein Museum, aber dazu in einem
anderen Beitrag mehr, denn es gibt noch einen Teil zu meinem Besuch auf dem Breuberg.
Ich hoffe Ihr seid wieder dabei.
Lieben Gruß
Björn :)
Erinnerungen aus dem Alltag. www.alltagserinnerungen.de Lust einen Gastbeitrag zu verfassen? - Schreiben Sie einfach an "[email protected]"