Seit einiger Zeit hege ich eine tief gehende Liebe für dunkelrote Lippenstifte – und hätte nie gedacht dass ich genau diesen Satz mal schreiben würde. Genau das ist es aber was ich an Make-up – so liebe – man denkt, man hätte schon alles gesehen und seine Favoriten gefunden und plötzlich entdeckt man völlig überraschend etwas, das einen von Neuem völlig aus den Socken haut. So ging es mir eben mit dunkelrotem Lippenstift. Lange Zeit dachte ich, dass dieser meinem Teint nicht stehen könnte und habe daher gar keine großen Experimente gemacht – MAC´s Russian Red war bisher mein Lieblingsrot und dunkler wollte ich nicht werden. Irgendwann aber wurde ich mutiger und habe mich an meinen allerersten dunklen Lippenstift rangetraut – Diva, ebenfalls von MAC. Da begann ich dann zum ersten Mal zu begreifen, dass dunkles Rot GERADE an blassem Teint einfach nur edel aussieht und jedes klassische Rot was Eleganz betrifft in den Schatten stellt. Ein paar weitere dunkelrote Lippenstifte später bin ich nun bei Oxblood von Burberry angelangt.
Burberry
Lip Cover “Oxblood”
27,00 €
3,5 g
Meine Bestellung habe ich an Weihnachten im Burberry Onlineshop aufgegeben, weil es mir als Landbewohner unmöglich ist, Burberry Kosmetik im Laden zu kaufen. Der Versand war gratis. Burberry ist zwar auch im Onlineshop von Douglas verfügbar, allerdings ist Oxblood dort derzeit leider nicht gelistet (Achtung: Es gibt auch noch einen Lip Mist in dieser Farbe, dieser ist aber transparenter im Finish – meine Review bezieht sich ausschließlich auf den Lip Cover). Der Versand hat etwas gedauert, lag aber aufgrund der Weihnachtstage dazwischen absolut im Rahmen, zumal das Päckchen aus Großbritannien versendet wurde. Verpackt war der Lippenstift in einem hochwertigen Einkaufstäschen, ein richtiges Luxus-Einkaufserlebnis. Aber eigentlich ist mir das schnurz, solange die Qualität des Produktes stimmt. Und, oh ja, das tut sie!
Ich mag das typische Karodesign von Burberry einfach total gerne, die Hülse ist eckig, aus Metall und schließt mit einem Magnetverschluss. An der Verpackung gibt es absolut nichts zu meckern, da können sich andere High-End Luxusmarken gerne mal eine Scheibe von abschneiden. Man zahlt hier schließlich die Verpackung und den Namen mit, also erwarte ich eigentlich auch immer Wertigkeit. Natürlich ist das Material anfällig für Fingerabdrücke, stört mich persönlich aber nicht wirklich. Die Hülse liegt beim Auftrag des Lippenstiftes etwas klobig in der Hand, aber der Auftrag funktioniert trotzdem einwandfrei. Auf dem unteren Bild trage ich keinen Lipliner, man sieht, dass für eine präzise Kontur aber unbedingt einer erforderlich ist. Gerne nehme ich dafür Vino von MAC, der passt perfekt.
Ich muss sagen, beim ersten Auftrag war ich erstmal etwas überrascht. Die Farbe fühlte sich sehr leicht und rutschig auf meinen Lippen an und da ich dazu neige ständig die Lippen aufeinander zu pressen, kann das durchaus fatal sein. Der erste Härtetest war wie so oft eine Essenseinladung, und ich hatte die ganze Zeit Angst, dass sich die Farbe rund um meinen Mund verteilen könnte. Was aber definitiv nicht der Fall war, nach dem Essen musste ich zwar natürlich nachtragen, aber es war trotzdem noch genug Farbe vorhanden, und diese verschwindet wenigstens gleichmäßig, daher ist das zum Glück wirklich kein Problem. Ein Lipliner ist aber ein MUSS, sonst passiert nämlich genau das – die Farbe läuft aus. Die Textur ist einfach anders als ich es von solchen dunklen Farben bisher gewohnt bin, diese sind ja auch meist etwas trockener und oft matt formuliert. Hier aber fühlt sich das Ganze sehr feucht und glitschig an, dafür aber irgendwie auch pflegend – auch wenn es der Lippenstift leider nicht tut. Das hat bisher aber auch noch kein einziger Lippenstift bei mir geschafft, aber Oxblood wirkt dafür auch nicht austrocknend. Im Großen und Ganzen ist es nicht der haltbarste Lippenstift, den ich besitze, dafür ist der Tragekomfort besser. Wenn ich ehrlich sein soll finde ich aber dass gerade das Finish dieser doch sehr dunklen Farbe in Kombination mit der Brillianz und Gleichmäßigkeit von der herausragenden Qualität des Lippenstifts zeugt, dass es auch anders geht, habe ich nämlich vor einiger Zeit schmerzlich bei den Estee Lauder Pure Color Envys (Farbe: Brazen) feststellen müssen, Bericht hier. Dabei fällt mir auf, die Textur ist durchaus ähnlich, wobei die Pure Color Envys im direkten Vergleich aber doch haltbarer sind.
Das Finish ist aufbaubar bis hin zur vollen Deckkraft. Hier sehr ihr noch einen Vergleich mit Diva von MAC. Die Farbe ist sehr ähnlich, wenn auch Oxblood ein klitzekleines bisschen pinker rüberkommt. Das Finish ist aber natürlich komplett anders, Diva ist im Vergleich staubtrocken und natürlich matt.
Abschließend lasst euch gesagt sein, dass ich wirklich froh um diese Errungenschaft bin. Ich liebe meinen Oxblood und würde ihn am liebsten täglich tragen, auch weil ich finde, dass er äußerst harmonisch an mir wirkt. Soviel zum Thema Alltagstauglichkeit – wenn ein sich eine Farbe gut einfügt, ist es mir egal, ob sie allgemein als zu kräftig angesehen wird. Sie muss einem einfach nur stehen. Was sagt ihr zu dunkelroten Lippenstiften? Gefällt euch Oxblood?
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Bis dann & alles Liebe