Bundessiegerausstellung 2010

Gestern Abend ging die diesjährige Messe “Pferd & Hund” zu Ende. Die Messe findet jedes Jahr Mitte Oktober an einem langen Wochenende in Dortmund statt. Langes Wochenende heißt übrigens von Freitag bis Sonntag. Wie auch letztes Jahr stattete ich der Ausstellung einen Besuch ab, weniger der Pferde wegen als der für die Hunde stattfindenden Bundessiegerausstellung.

Der Titel Bundessieger ist nicht nur einer der wichtigsten in Deutschland vergebenen, eintragungsfähigen Titel, sondern bringt das Hundeausstellungswesen auch einem großen Publikum näher. Allein für die letzten drei Tagen wurden 75.000 Besucher erwartet.

Diese Massen sind natürlich von Vorteil für Züchter und Rasseclubs. Trotzdem erschweren sie die Ausstellung und gerade die Besucher selbst finden sich nicht gerne damit ab. Ich habe vorgestern mit einigen gesprochen, die den Kauf einer Eintrittskarte bereuten und das, obwohl sie sich wirklich für Hunde interessieren und sich lange auf die Ausstellung gefreut hatten. Fakt ist jedoch, dass man zu lange braucht, um von Halle zu Halle zu gelangen, dass die Gänge zu eng sind und es nach 13 Uhr praktisch unmöglich ist, einen Platz am Ehrenring zu bekommen. Da vergeht einem die Lust am Geschehen. Hinzu kommt noch, dass kaum Sitzmöglichkeiten vorhanden sind, vor allem nicht an den Bewertungsringen. Ich für meinen Teil fahre nicht 6 Stunden Zug, um mich dann auf der Messe in ein Café zu setzen, aber ich habe auch keine Lust, mehrere Stunden am Ring zu stehen, besonders wenn die Richterin sich bei der Bewertung der Hunde besonders viel Zeit lässt (was sicher lobenswert ist!). Die wenigen Plätze am Ring sind schnell von den Ausstellern besetzt, was diesen selbstverständlich nicht vorzuwerfen ist. Wer den ganzen Tag auf einer Ausstellung ist, braucht eine Sitzgelegenheit, zu dem ist ein Rückzugsort für die Hunde von hoher Bedeutung und das Geschehen am “eigenen” Ring ist für die Aussteller verständlicherweise immens  wichtig, allein schon, um die eigene Klasse nicht zu verpassen.

Ich weiß, dass die meisten Besucher sowieso alle Hallen und Ringe ansehen, aber es gibt auch Leute, die nur für eine Rasse bzw. Gruppe zur Ausstellung reisen. Ich bin das beste Beispiel dafür, fuhr ich doch einzig und allein der Windhunde wegen nach Dortmund. So stand ich fast 4 Stunden am Ring, dauernd darauf bedacht, niemandem im Weg zu sein und das kann, bei allem Interesse, anstrengend sein. Ist es auch.

Ein Muss für Hundeliebhaber?

Wie jedes Jahr gestalteten die Organisatoren das Rahmenprogramm vielfältig, es gab unter anderem einen Agility-Wettbewerb, Dogdancing, Hundefilmstars und ein Casting für zukünftige Schauspieltalente. Dazu Rassevorstellungen und gegen Ende Juniorhandling, Nachzuchtwettbewerbe, Paarklassenwettbewerbe und die Stechen um Gruppenbester und schließlich Best in Show. Der Gewinner des BiS auf der Bundessiegerausstellung darf übrigens als Vertreter für Deutschland am Eukanuba World Challenge teilnehmen, das jedes Jahr im Dezember in Kalifornien stattfindet und bei dem Vertreter aus über fünfzig Ländern um den Titel “Eukanuba World Challenge Champion” konkurrieren. In 2008 gewann eine deutsche Hündin, nämlich der Saluki Dakira Sawahin.

Trotz alledem kann ich die Bundessiegerausstellung nicht als “Muss” für Hundeliebhaber bezeichnen. Für Leute, die das Ausstellungsgeschehen verfolgen, ist es sicher interessant und wenn man viel Zeit und Muße hat, wird auch das Rahmenprogramm überzeugen, ganz abgesehen von den vielen Verkaufsständen, die zum Teil gute Ausstellungsaktionen anbieten. Außerdem ist es selbstverständlich so, dass man nirgends so viele verschiedene Vertreter der unterschiedlichsten und teilweise sehr seltenen Rassen sieht, die zudem alle von hoher Qualität sind. Insgesamt muss man aber sehr viel Zeit einplanen, um alles zu sehen und es ist, wie erwähnt, so schrecklich voll, dass schnell die Lust vergeht. Also lieber im Internet und auf kleineren Shows informieren und dann gezielt Rasseausstellungen der favorisierten Rasse besuchen, das ist definitiv entspannter. Mit eigenem Hund würde ich eine so große Hundeausstellung auf keinen Fall besuchen, wenn er nicht ausgestellt wird, weil das meiner Meinung nach nur sinnlosen Stress für den Hund bedeutet.

Insgesamt müsste man einiges an solchen Ausstellungen überdenken und neu planen. Trotzdem bin ich sehr froh, dass ich da war. Der Tag war anstrengend, aber aufregend.
Leider streikte meine Kamera, deshalb gibt es hier keine Fotos. Diese kann man jedoch auf der Seite des VDH oder bei den einzelnen Rasseclubs sehen :)

Ach ja. P.S.: Was mich am meisten erschreckte, war, dass man jetzt an eigentlich allen Infoständen für Zeitschriften und anderes Infomaterial bezahlen muss. Ich kenne es so, dass man dort beispielsweise Prospekte, kleine Sticker und dergleichen und vor allem die Verbandszeitschriften kostenlos mitnehmen kann und fand das immer sehr toll. Ich denke, es ist eine gute Möglichkeit, die Leute unverbindlich zu informieren, denn wer greift nicht zu, wenn es kostenlos ist!? Jetzt allerdings kostet wie gesagt fast alles und das regt mich schon ziemlich auf. Als ob der Eintritt nicht teuer genug wäre! Und kein Verband kann mir erzählen, dass er wegen dieser Ausgaben Pleite geht! Da spielen andere Faktoren rein… Aber bis man das begreift, wird wahrscheinlich einige Zeit vergehen…


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