Bundesministerin Ilse Aigner hat am 30. August 2011 das Johann Heinrich von Thünen-Institut (vTI) in Hamburg besucht, um sich über aktuelle Probleme beim Handel mit Tropenhölzern zu informieren. Fragen der Holzartenbestimmung, der Herkunftskontrolle und der Einschleppung von Holzschädlingen standen dabei im Mittelpunkt.
Schätzungsweise 20 Prozent des auf dem europäischen Markt gehandelten Tropenholzes stammen aus illegalem Einschlag, in Deutschland liegt der Einfuhranteil von Holz
Zur Eindämmung des illegalen Holzeinschlages hat die Bundesregierung das neue Holzhandelssicherungs-Gesetz auf den Weg gebracht, mit dem eine entsprechende EU-Verordnung umgesetzt wird. Hierin sind nicht nur Angaben zur Baumart, sondern auch zur Herkunft des Holzes vorgeschrieben. Der Hintergrund: In manchen Gebieten ist der Einschlag bestimmter Baumarten legal, während er in anderen Regionen verboten oder stark reglementiert ist. „Um fälschungssichere Kontrollen für diese rechtlichen Vorgaben zu machen, erarbeiten wir genetische Methoden zur Baumart- und Herkunftskontrolle“, so Dr. Bernd Degen, Leiter des vTI-Intituts für Forstgenetik. In internationaler Zusammenarbeit entwickeln er und sein Team hierfür eine Referenzdatenbank mit genetischen Fingerabdrücken. Bislang sind zum Beispiel schon mehr als 2000 Mahagoni-Bäume (Swietenia macrophylla) aus den Ländern von Mexiko bis Bolivien aufgenommen. Diese genetische Referenzdatenbank wurde bereits erfolgreich eingesetzt, um das Ursprungsland von Mahagoni-Importen zu überprüfen.
Eine weiteres, oft unterschätztes Problem sind holzzerstörende Insekten
Ministerin Aigner zeigte sich beim anschließenden Rundgang beeindruckt von der Leistungsfähigkeit des Instituts und betonte die wichtige Rolle, die das vTI bei der wissenschaftlichen Beratung ihres Ministeriums und für die Wirtschaft und Gesellschaft im Bereich der Tropenhölzer einnehme.