Bundesliga: Levan Kobiaschwili bis 31.12.2012 gesperrt

Erstellt am 4. Juni 2012 von Stscherer

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Nach dem Ende des skandalösen und in meinen Augen irregulär beendeten Relegationsspiel zwischen Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC Berlin hat der berliner Kapitän Levan Kobiaschwili den Schiedsrichter geschlagen. Das hat er inzwischen eingeräumt – nicht zuletzt, um mit einem Geständnis sowohl im Verfahren vor dem Sportgericht als auch im laufenden Strafverfahren und dem eventuell noch folgenden Zivilverfahren zu verbessern – er war nach dem Spiel vom Schiedsrichter angezeigt worden.

Dafür ist er jetzt bis zum 31.12.2012 gesperrt worden. Die Dauer zwar heftig, aber durchaus angemessen, da die Saison aufgrund der Europameisterschaft auch in der 2. Bundesliga später beginnt. Kobiaschwili wird den Berlinern für insgesamt 19 Ligaspiele und 3 Pokalrunden (so denn die Hertha so weit im Pokal kommt) fehlen – manche Verletzung eines Spielers hat länger gedauert. Für den Spieler bedeutet dies, dass er voraussichtlich seine bisherige Karriere als Fussballprofi fortsetzen kann.

Die übrigen drei Akteure von Hertha BSC Berlin, gegen die ermittelt wurde, sind mit drei, vier und voraussichtlich sechs Spielen Sperre bestraft worden.

Interessant wird nun sein, wie der Deutsche Fussball-Bund den Verein Fortuna Düsseldorf bestraft, der ja letztendlich verantwortlich ist für den irregulären Verlauf dieses Relegationsspiels. Pikanterweise ist der Präsident des DfB, Wolfgang Niersbach, ein bekennender Fan der Fortuna und gestaltete immerhin elf Jahre lang als verantwortlicher Redakteur die dortige Stadionzeitung.

Der ebenfalls angeklagte Düsseldorfer Spieler Andreas Lambertz jedenfalls erhielt dafür, dass er nach Abpfiff ein vom DfB in den Stadien streng verbotenes Bengalo-Feuer brennend in der Hand hielt, lediglich 2 Spiele Sperre – was überall als mehr als glimpflich angesehen wurde. Gegen den Verein diskutiert man derzeit neben einer hohen Geldstrafe auch ein sogenanntes “Geisterspiel”, also ein solches vor leeren Rängen.

Nach meiner Einschätzung müsste es allerdings daneben einen nicht unerheblichen Punktabzug für die neue Saison geben – aber man wird sehen, ob man so etwas der Lieblingsmannschaft des DfB-Präsidenten antut.

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