Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Medal of Serfdom erhalten!

"Medal of Freedom: Wie US-Präsident Obama seine Freundin Angela ehrt" titelt z. B. das Handelsblatt am 07.06.2011 eine Bilderserie über die Verleihung dieser US-amerikanischen Auszeichnung an die Bundeskanzlerin.
Am 08.06.2011 folgt die Analyse in Form eines Interviews mit Henning Riecke,
wissenschaftlicher Mitarbeiter der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik u. d. T.: "Analyse des Merkel-Besuchs: „Obama sieht Deutschland als globale Führungsmacht:"Präsident Obama hat Kanzlerin Merkel die Freiheitsmedaille verliehen. Alles ohne Gegenleistung? Nein. US-Experte Henning Riecke erläutert im Interview, was die Amerikaner von Deutschland erwarten. Von GERO BRANDENBURG."
In diesem Interview wird wieder einmal die außenpolitische Seite in den Vordergrund gerückt: ob Deutschland in Libyen mitbombt usw. Insoweit wäre den USA deutsche Unterstützung sicherlich wichtig; diese Dimension ist aber nicht die entscheidende Interessendimension für die USA: das ist vielmehr die Ausbeutung (auch) des deutschen Steuerzahlers für das Wohlergehen der Finanzmärkte.
Die Financial Times Deutschland (FTD) schätze ich nicht besonders, weil sie mehr als jedes andere Medium für den Griechenland-Bailout und für Euro-Rettungsschirme agitiert, also für die Kapitalinteressen und gegen die deutschen Steuerzahler.
Dennoch ist die Berichterstattung dort viel konsequenter wirtschaftlich (wirtschaftspolitisch, finanzpolitisch) orientiert, sind die Analysen pointierter, trifft die Berichterstattung öfter die neuralgischen Punkte.
So auch heute wieder mit der Überschrift "Merkel in Washington. Obama will starke deutsche Führung in der Euro-Krise."  Mehr noch als die Bundesregierung ist nach meiner Einschätzung die US-Administration die Handlangerin der Finanzinteressen. Denn weit mehr als in Deutschland trägt in den USA die Finanzwirtschaft zum Bruttoinlandsprodukt bei, und wegen der ausschließlich privaten Finanzierung der Parteien in den USA sind diese schon per se anfälliger für 'Deals' mit den Wallstreet-Firmen.
Es mag ja sein, dass US-Banken keine großen Bestände an Griechenland-Anleihen halten. Aber zum einen dürften sie bei den Credit Default Swaps kräftig mitgemischt haben und können deshalb, wenn sie bei diesen Kreditausfallversicherungen als Verkäufer aufgetreten sind, kein Interesse an einer griechischen Insolvenz haben. Selbst wenn sie aber auch dort nicht stark engagiert sein sollten, haben sie ein existentielles Interesse daran, größere Verwerfungen auf den Finanzmärkten zu vermeiden.
Und mehr noch als die amerikanischen Finanzinstitute hat die amerikanische Regierung ein Interesse, Griechenland solvent zu halten (und nebenbei auch Deutschland finanziell zu schwächen).
Wenn Griechenland fällt, und vielleicht noch Portugal und Irland, werden die Finanzmärkte nämlich die US-Verschuldung schärfer ins Visier nehmen. Die Medien machen bei uns ein ziemliches Aufheben um Drohungen der Ratingagenturen, sich die US-Verschuldung genauer anzusehen. Schaut man sich aber die Meldungen an, ist das nur heiße Luft. Begründung ist nämlich nicht die rapide steigende Verschuldung, oder die Tatsache, dass in der US-Politik keinerlei Bereitschaft zu erkennen ist, sei es massiv zu sparen, sei es massiv die Steuern zu erhöhen. Vielmehr geht es den Agenturen allein darum, die Parteien - Demokraten und Republikaner - in einen Konsens über die Aufhebung bzw. Erhöhung der Schuldengrenze zu drängen, damit die Ponzi-Finanzierung munter weiterlaufen kann.
Würde aber Griechenland fallen, kämen die USA ganz einfach deshalb ins Schussfeld der Finanzmärkte, weil diese, soweit es um Spekulationen geht (also derzeit das Haupt'arbeitsgebiet' der internationalen Finanzwelt) von "Ereignissen" leben - wirklichen oder gedachten/gemachten. Die Märkte brauchen ein munteres Auf und Ab, und wenn ein Thema endgültig erledigt ist (durch eine Pleite Griechenlands) muss das nächste "Ereignis" ran. Was wäre da interessanter, als ein schärferer Blick auf die amerikanischen Schulden?
Die "Medal of Freedom", die Angela Merkel erhalten hat, ist deshalb in Wirklichkeit eine Auszeichnung dafür, dass sie deutsche Steuergelder für die maroden Staaten der Eurozone, und damit aber indirekt auch für die Finanzwelt, zu veruntreuen. Eine Ehrung für treue Finanzsklavendienste - eine "Medal of Serfdom" eben. Dass es daneben außenpolitische Dissonanzen gibt, fällt angesichts der hochprioritären Finanzinteressen der USA (auf privater wie öffentlicher Ebene) weniger ins Gewicht. Für eine Publikumstäuschung ist es aber allemal gut, und wenn man ein Land eine Nachtwächterpostille wie das Handelsblatt als führende Wirtschaftszeitung hat, sind die Bewohner auch dumm genug, darauf hereinzufallen.
Ceterum censeo:
POPULISTISCHES MANIFEST:Ein Gespenst geht um in Deutschland - das Gespenst einer europäischen Transferunion.Im Herzland des alten Europa haben sich die Finanzinteressen mit sämtlichen Parteien des Bundestages zu einer unheiligen Hatz auf die Geldbörsen des Volkes verbündet: ·   Die Schwarzen Wendehälse (die unserem Bundesadler den Hals zum Pleitegeier wenden werden);·   Die Roten Schafsnasen (vertrauensvoll-gutgläubig, wie wir Proletarier halt sind), ·   Die Grünen Postmaterialisten (Entmaterialisierer unserer Steuergelder wie unserer Wirtschaftskraft),·   Die Blauen Machtopportunisten (gelb vor Feigheit), und selbstverständlich auch·   Die Blutroten (welch letztere die Steuergroschen unserer Witwen, Waisen und Arbeiter gerne auflagenlos, also in noch größerer Menge, gen Süden senden möchten).Wo ist die Opposition im Volke, die nicht von unseren Regierenden wie von deren scheinoppositionellen Komplizen als Stammtischschwätzer verschrien worden wäre, wo die Oppositionspartei, welche sich der Verschleuderung der dem Volke abgepressten Tribute an die europäischen Verschwendungsbrüder wie an die unersättlichen Finanzmärkte widersetzt hätte?Zweierlei geht aus dieser Tatsache hervor:Das Volk wird von fast keinem einzigen Politiker als Macht anerkannt.Es ist hohe Zeit, dass wir, das Volk, unsere Anschauungsweise, den Zweck unserer Besteuerung und unsere Tendenzen gegen die fortgesetzte Ausplünderung durch das Finanzkapital bzw. durch die Bewohner anderer Länder und durch seine/deren politische Helfershelfer vor der ganzen Welt offen darlegen und dem Märchen von dem grenzenlosen Langmut der Deutschen den Zorn der Massen selbst entgegenstellen.
Textstand vom 08.06.2011. Gesamtübersicht der Blog-Einträge (Blotts) auf meiner Webseite http://www.beltwild.de/drusenreich_eins.htm.

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