Bulldozer et Julia d’Arc

Erstellt am 1. Juli 2012 von Andramas

Mit der Niederlage gegenüber den Italienern ist uns ein – wie ich finde – wichtiger Aufreger in Bezug auf die Außenpolitik der Kanzlerin erspart geblieben.

Da offenbar (einerseits) den meisten Deutschen die Verletzung von Menschenrechten – so es exterritorial geschieht – schnurz ist und sich (andererseits) TV-Bilder von einer mitjubelnden Kanzlerin gut fürs Tagesgeschäft machen, wäre SIE wohl nach Kiew zum Finale gefahren, um sich dort – nach einem Sieg – zu den Männern in die Kabine zu begeben.

Politik bleibt eine Hure. Es zählt jeder Sieg aus den einzigen Reihen. Wenn dies geschieht, sollte man als PolitikerIn darauf bedacht sein, dass man als Wiedergewähltwerdenwollende(r) etwas abbekommt.

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Worst-Case-Szenario. Simulation. Wie es in etwa hätte aussehen können, am 1. Juli 2012. Sie da oben – Schulz dort unten.

 

Gottseidank blieb uns erspart, was gekommen wäre. Grazie Italia! Lei è stato molto utile.

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Die Vorstellung, dass es außerhalb der Ukraine noch ein weiteres Land gibt, dessen wichtigster Entscheidungsträger zweimal im Bau war – 1967 wegen Diebstahl, 1970 wegen Körperverletzung – gelingt mir nicht. Der auch noch seinerzeit im Knast – so erzählen es zumindest die Kiewer Taxifahrer – besonders rücksichtslos gewesen sein soll, weshalb man ihn “den Bulldozer” nannte. Was natürlich alles nur Gerede ist, jeder Taxifahrer redet gern. Manche sagen so – andere so.

Doch was wir definitiv wissen können – und zwar mit 100% Sicherheit! – ist, dass Wiktor Janukowytsch himself und seine Gattin Ludmilla Alexandrowna nicht die klügsten Vertreter des Ukrainischen Volkes sind. Vor allem ist es nicht sonderlich pfiffig, eine einfach strukturierte Frau auf eine Bühne zu hieven, es sei denn, man ist sich selbst der Gegner. {Erinnere mich, dass ich den Ukrainern die deutsche Vokabel “das Fremdschämen” erklärte, sie das passen d fanden und bedauerten, dass Ukrainisch solches Wort (noch) nicht kennt}

Wiktor Janukowytsch zeigte sich bisher nicht als Auszuwählender, schon allein weil er der eigenen Landessprache nicht im vollen Umfange mächtig ist und sich hin und wieder freudsche Versprecher leistet. Dergestalt dass sogar das eigene Lager unter YouTube-Usern schmunzelt.

Fakt ist: Der Mann war kriminell und das derzeitige Verhalten seiner Parteigänger lässt auf dessen Umfeld schließen.

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Dieser Mann gibt einem deutschen Journal ein Interview.

(http://www.superillu.de/aktuell/SUPERillu-Interview_mit_Wiktor_Janukowytsch_2327935.html)

Das ist unglaublich!

Julia Timoschenko wurde verurteilt mit einem Vertrag, deren Bedingungen einzig und allein Russland diktiert hatte, die Ukraine geschädigt zu haben. Mehr nicht. Und: Hätte Julia Timoschenko in ihrer Amtszeit auch nur den allerkleinsten kriminellen Furz ziehen gelassen – man hätte es wohl aller Welt wissen lassen.

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Anmerkung von Theo Rethisch:

Projektion? – Projektive Identifikation? – Wäre Wiktor Janokowytsch trunksüchtig, er hätte Julia Timoschenko wegen Alkoholmissbrauch anklagen lassen.