Buddy [Film]

Erstellt am 23. März 2014 von Privatkino

Titel: Buddy
Regie: Michael Herbig
Drehbuch: Michael Herbig
Musik: Ralf Wengenmayr

Produktionsland: Deutschland
Dauer: 110 Minuten
Erscheinungsdatum: 2013
Altersfreigabe: FSK 6

Log-Line:
Nach dem Tod seines Vaters hat der nun schwerreiche EDDIE (Alexander Fehling – “Inglorious Basterds”, “Goethe!”) dessen erfolgreiche Energy-Drink-Firma übernommen. Statt sich um das Geschäft zu kümmern, führt Eddie aber ein Partyleben, sodass die Firma nun vor der Pleite steht. Aus heiterem Himmel (und aus Versehen) kann Eddie seinen Schutzengel BUDDY (Michael Herbig – “Der Schuh des Manitu”, “Lissi und der wilde Kaiser”) sehen, der versucht, sein Leben wieder in eine geordnete Bahn zu lenken. Der Umstand, dass nur er ihn sehen und hören kann und dieser Schutzengel auf Eddie’s Sturheit mit skurrilen Kostümierungen und qualvollen Gesangseinlagen kontert, stellt Eddie’s Leben total auf den Kopf – und das nur, damit sich der Millionärssohn in die Liebe seines Lebens, der Altenpflegerin LISA (Mina Tander – “Harte Jungs”, Du hast es versprochen”) verlieben kann.

Meine Meinung:
Bully macht “ernst”. Die meisten von uns kennen (und lieben) den Knüller “Der Schuh des Manitu” aus dem Jahre 2001. Witzreiche Pointen, ausgeklügelte Anspielungen, amüsante Parodien … meiner Meinung nach sein bester Film – auch nach Buddy. Nach weiteren eher mäßigen Komödien, die nicht so richtig zünden wollte, versuchte Herr Herbig auch ernstere Filme, wie z.B. “Hotel Lux” zu produzieren. Man erkennt den Versuch aus “Bully Herbig” einen “Michael Herbig” zu avancieren. Funktioniert die Kombination hier bei “Bully”?

Die Figuren sind zwar nett gemeint, aber keinesfalls originell. Der Protagonist versucht zu schmeicheln um unsere Sympathie zu gewinnen … meines Erachtens nach wirkt das aufgesetzt. Den Umstand, dass er sich im Laufe des Films umbringen wollte zog an mir komplett vorbei. Herr Herbig spielt zwar solide, aber konnte nicht wirklich einen signifikanten Stempel aufdrücken – soll er jetzt ernst oder lustig sein – oder gar beides?! Der Charakter von LISA wirkte für mich wie ein Nora-Tschirner-Klon.

Ich mochte zwar den Umstand, dass nach Buddy’s erscheinen alle dachten, Eddie sei verrückt (auch die Art und Weise, wie dies gezeigt wird), aber die Wendepunkte der Handlung waren zu Sprunghaft und auch hier nicht sehr glaubhaft. Alleine der Typ, der ihm (nur) den Ring geklaut, eine Verfolgungsjagd ala Will Smith in “Der Staatsfeind Nr. 1″ geliefert hat, dann entkommt er und später raubt er ne Bank aus, wo auch Eddie “zufälligerweise” involviert ist? Wer ist dieser Typ und was hat er hier verloren?!

Leider wirkt selbst die Liebesgeschichte zwischen Eddie und Lisa aufgesetzt; warum sie nach so vielen Versuchen doch mit ihm ausgeht erfahren wir z.B. nicht. Die Motive für Buddys verhalten erfahren wir zwar am Ende (auch finde ich das Ende generell nicht schlecht) aber es hinterlässt bei mir kein zufriedenstellendes Gefühl.

Fazit:
Der Versuch Herbigs ernste Komödien bzw. lustige Dramen zu kreieren, gelingt nur bedingt. Entweder fehlt das eine oder das andere. Mir fehlt vor allem der Schwarzer Humor, welches sich hier bei dieser Thematik durchaus anbietet. (Jetzt, wo es doch diese “Schutzengel” gibt, wieso es trotzdem soviel Leid und Tod?) Ein netter Film, denn man mal gucken kann, der aber keinen bleibenden Eindruck hinterlässt.

Mein Rating:
6/10

http://www.imdb.com/title/tt3062170/

http://www.rottentomatoes.com/m/771361285/

PS: Wer gute Filme mit solch einer Thematik kennt bzw. empfehlen kann (wie z.B. “Vier himmlische Freunde” [1994], “Solange du da bist” [2005]), bitte bekannt geben! :)