Man muss sich voll und ganz auf die thailändische Erfahrung einlassen. Hätte ich nicht die einmalige Möglichkeit auf ein Praktikum in Thailand gehabt, hätte ich mich nicht von ganzem Herzen dieser neuen Erfahrung verschrieben und hätte ich mich nicht zu jedem noch so kleinen Ereignis mitschleppen lassen – ich hätte diese einmaligen und tiefgründigen Einsichten in die religiöse Landschaft niemals erlebt. Vom Zentrum des Landes in den Norden, in den Süden, in die entlegendsten Gebiete, kreuz und quer – die Facetten der Religionsausübung waren überall präsent.
In der thailändischen Gesellschaft gibt es kaum jemanden, der nicht im buddhistischen Alltag involviert ist. Auch wenn es sich oft um einen “Quasi-Buddhismus”, wenn man so sagen kann, handelt und die Menschen gar nicht wissen, warum sie es machen. Es wird fleißig gebetet, geopfert und auf buddhistische Pflichten geachtet, um das Karma und somit das persönliche Lebensglück zu verbessern. Aber das ist ja nicht nur hier ein spezifisches Phänomen, sondern auch sonst überall auf der Welt.
Ob mit einer ganzen Delegation um die Stupa getanzt wird, der ganze Ort mit Kerzen in der Hand bei Vollmond um den Tempel wandert, den Mönchen zu Ehren ein Festmahl sondergleichen zubereitet wird, die Thais feiern ihre buddhistischen Feste wie sie fallen und das mit voller Ausgiebigkeit.