Der Begriff „Samaya“ (tib., dam tshig) ist ein Set an Gelübden, das im Rahmen einer tantrischen Ermächtigung im Vajrayana gegeben wird. Der tibetische Begriff setzt sich aus zwei Worten zusammen. „Dam“ bezeichnet eine Bindung oder ein Band und „Tshig“ ist das Wort. Dies stellt im Grunde ein Versprechen dar, das man abgibt. Auch ist eine tantrische Ermächtigung mit bestimmten Auflagen und Erfordernissen verknüpft. Das kann sein, dass eine bestimmte Anzahl des Mantras anzusammeln ist oder es werden bestimmte Erfordernisse ans Verhalten gestellt.
Gelübdeklassen
Im Vajrayana gibt es allgemeine, besondere und höchste Samayas. Die allgemeinen Samayas beziehen sich auf die drei Gelübdekategorien des Trainings in der persönlichen Befreiung (pratimoksha), der Bodhisattvas und im Geheimen Mantra. Diese drei Gelübdeklassen sollte man wie das eigene Herz hüten.
Die besonderen Samayas umfassen die allgemeinen Gelübde in Verbindung mit den Fünf Buddha-Familien, die im Anuttaratantra vorkommen. Dazu gehören eben die Wurzel- und Zweiggelübde. Diese sollte man wie das eigene Herzblut schützen.
Von den höchsten Samayas gibt es zwanzig. Diese werden in Vergleichen beschrieben, wie eben das man den Befehl des Vajra-Meisters nicht übertreten soll usw. Diese sollte man so sorgfältig behüten wie die eigene Lebenskraft.
Nutzen der Herzensbande
Grundsätzlich dienen diese heiligen Versprechen und Vorsätze der Praxis im Vajrayana als Übung und dem Schutz der Übenden sowie der Praxis. Weiters sind sie auch Leitlinien für ein gelingendes Miteinander in der Sangha. Äußerlich helfen sie dabei, harmonische Beziehungen mit dem Vajra-Meister und den Dharma-Geschwistern beizubehalten. Innerlich fördern sie die Ausrichtung und dienen dazu, die Beständigkeit in der Praxis nicht zu verlieren.