Was sagt Frau Sabienes?
Egal, ob auf Facebook oder auf Instagram: Wohin das Auge blickt, wird immer wieder von einer sogenannten Bucket List berichtet. Entweder hat sich gerade jemand eine solche „bevor-ich-den-Löffel-abgebe-ToDo-Dingsbums“ erstellt. Oder diese Person hat gerade einen Punkt auf ihr abgehakt.
Tatsächlich hatte ich früher auch sowas. Aber wenn ich ehrlich bin, brauche ich das jetzt nicht mehr.
Und warum mich dies nun erleichtert, erzähle ich euch hier.
Was ist überhaupt eine Bucket List?
Wie alle wunderbaren neudeutschen Wortschöpfungen kommt auch dieser Begriff aus dem englischen Sprachraum. „To kick the bucket“ bedeutet nichts anderes, als den Löffel abzugeben oder ins Gras zu beißen. Und bevor es soweit ist, will oder sollte man noch einige Dinge erledigen.
Sehr populär wurde dieser Begriff dank des genialen Films „Das Beste kommt zum Schluss“ mit Jack Nicholson und Morgan Freeman. Hier erstellen zwei todkranke Männer eine Liste von Dingen, die sie vor ihrem absehbaren Ableben noch erfahren wollen. Sie wollen mit diesen Eindrücken ihren persönlichen Frieden finden und letztendlich gelingt ihnen das auch.
Schönes Hollywood.
Denn ob man sich auf eine solche Erfüllung verlassen kann, bezweifle ich.
Meine früheren Bucket Lists
Früher hatte ich ganz viele verschiedene Bucket-Listen, auch wenn sie damals noch ganz andere Bezeichnungen gehabt haben. Laut den Überlieferungen meiner Eltern stand auf meiner ersten Liste, die ich mit ungefähr zwei oder drei Jahren (mündlich) erstellt habe: „Ich will eine große, dicke Mama werden!“
Mit sieben Jahren wollte ich von Zuhause ausziehen, das Rauchen anfangen und einen roten Sportwagen fahren.
Mit siebzehn wollte ich immernoch von Zuhause ausziehen und die Welt retten.
Später wollte ich einen Mann heiraten, der wie Freddie Mercury aussieht und/oder mit einem Gitarristen durchbrennen.
Und irgendwann standen dann auch noch fremde Destinationen auf meiner Liste: Neuseeland, Australien, Lanzarote oder mit der Schwebebahn über Wuppertal fahren.
Bislang habe ich auch etliche Punkte auf meiner Bucket List erledigt: Ich bin von Zuhause ausgezogen, ich fing das Rauchen an, besuchte Lanzarote und wurde Mama.
Aber ich bin niemals mit einem Gitarristen durchgebrannt. Dafür bin ich nämlich viel zu bodenständig. Geheiratet habe ich auch, aber keinen Freddy Mercury. Und ich habe meine Wahl nie bereut.
Warum ich keine Bucket List mehr brauche
So eine Bucket List ist ja eigentlich nichts anderes, als eine Wunschliste. Oder eine Liste mit Träumen.
Wenn man noch sehr jung ist, hat man eher mal den Eindruck, dass man etwas verpasst. Oder dass das ganze Leben an einem vorüber zieht, wenn man niemals mit Haien geschwommen ist oder sich nie ein Tattoo hat stechen lassen oder niemals eine Nacht in einer Ausnüchterungszelle verbracht hat.
Später wird man pragmatischer und ich will damit nicht sagen, dass man dadurch vernünftiger geworden ist.
Aber was soll ich mit einem Bungee Sprung, wenn ich danach wochenlang Rückenschmerzen haben werde? Warum soll ich meinen Zweimeter-Mann mit Gewalt in ein Flugzeug stopfen, nur weil ich noch nie in Neuseeland gewesen bin? Warum sollte ich einen Hund aus dem Tierheim retten, wenn ich gar keine Zeit für ein solches Tier habe?
Natürlich will ich Spaß im Leben haben und spontane Entscheidungen treffen. Aber ich habe auch Familie und einen Ehepartner – beides standen auch einmal auf meiner Bucket List.
Mit anderen Worten: Ich will meine Träume in dem Rahmen verwirklichen, den mir meine selbst gewählte Lebenssituation ermöglicht.
Und ich fühle mich dadurch nicht besonders eingeschränkt. Ganz im Gegenteil fühle ich mich erleichtert, dass dieser Druck, immer wieder ein Mega-Erlebnis in meinem Lebensplan abhaken zu müssen.
Denn es passieren ständig irgendwelche interessante, spannende, tolle und lehrreiche Dinge um mich herum.
Was könnte trotzdem auf meiner Bucket Liste stehen, wenn ich eine hätte?
Wenn ich eine Bucket List hätte, was ich nicht habe, könnten Dinge stehen, wie:
- Kuba, Namibia und Neuseeland besuchen
- eine Vespa kaufen [Check!]
- Enkelkinder im Arm halten [in Arbeit! siehe hier]
- Weltfrieden [auch in Arbeit]
- im Lotto gewinnen [ich sollte vielleicht einmal spielen]
- Entfernung der blöden Besenreiser, die ich am Fußknöchel habe
- niemals aufzuhören, zu träumen.
Ansonsten neigt man in meinem Alter dazu, sich und seiner Familie Gesundheit zu wünschen.
Und manchmal mache ich das auch.
Was steht denn so auf eurer Bucket List, falls ihr eine habt?
Übrigens wurde ich zu diesem Artikel von Sunnybee vom Mutter-und-Sohn-Blog inspiriert, die in diesem Artikel über das Thema geschrieben hat.
Alle Fotos: Bucket List – oder: Warum ich mich mit sowas nicht mehr abgebe ©frau-sabienes.de
Text: Bucket List – oder: Warum ich mich mit sowas nicht mehr abgebe ©frau-sabienes.de
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