Seite 170 // "Manchmal muss man lügen Forest. Manchmal ist das wirklich das Richtige.""Das glaube ich nicht, Ben.""Warum das denn nicht?""Es holt einen immer ein.""Tut es nicht, nicht immer.""Doch.""Bullshit.""Ist doch wahr, Ben.""Nein, Forest, das ist eine andere Sorte Lüge. Wenn Lizzie dir einen Fisch malt, der aussieht wie eine große, haarige Kröte, was sagst du zu ihr? Dass es scheiße aussieht? Dass du sogar mit einem Bunststoft im Arsch einen schöneren Fisch malen könntest? Nein, Forest, du sagst, dass das der schönste Fisch ist, den du je gesehen hast, oder? Natürlich. Die Wahrheit ist manchmal eine glitschige Angelegenheit."
Seite 284-285 // "Was soll die ganze Großartigkeit, wenn sie unbeständig ist, was sollen die ganzen Versprechen, wenn sie flüchtig sind? Wer will denn in einer Welt leben. in der das Leid das einzig Beständige ist, einem Ort, wo einem alles, was einem jemals wirklich wichtig war, in einem Augenblick genommen werden kann? Und es wird einem genommen, da braucht man sich gar nichts vorzumachen. Wenn man Glück hat, verschleißt das Leben langsam, wird vom Zahn der Zeit zernagt oder erodiert wie ein Gletscher, und dann bleibt man allein übrig und sortiert die Trümmer. Wenn man Pech hat, wird das Leben einem plötzlich unter den Füßen weggezogen wie ein Teppich, und dann kann man nirgends mehr stehen und hat nichts mehr, auf dem man stehen könnte. So oder so, man ist im Arsch. Es ist also eh alles egal. Was soll man sich da abrackern und schwitzen und heulen und tausend Hindernisse überwinden, warum lieben, träumen, sich kümmern, wenn sowieso alles auf die nächste Katastrophe hinausläuft? Ich reagiere nicht mehr auf Gezwitscher, auf den Ruf von lächelnden Gesichtern und offenen Kaminen und gemütlichen Wohnzimmern. Ich werde kein Nest mehr zwischen Rosenblüten bauen. Zu viele Dornen."
Seite 373 // "Sie werden mir immer am Herzen liegen. Aber das mit dem Herzen ist leider manchmal schwierig. Manchmal muss man geben, wenn es überhaupt keinen Sinn ergibt. Manchmal muss man geben, bis es wehtut."
(Bild- und Zitatrechte: Kiepenheuer & Witsch Verlag)
Seite 86 // "Einen Ehemann verloren zu haben ist ein bisschen, als würde man einem Club angehören. Es ist ein Club, in dem niemand je Mitglied sein wollte, aber es ist dennoch tröstlich zu wissen, dass man nicht allein ist."
(Bild- und Zitatrechte: Blanvalet Verlag)
Seite 337 // "Wie gut standen die Chancen, dass man einem solchen Menschen begegnete?, fragte er sich. Einem Menschen, den man für immer lieben konnte, einem Menschen, der dich für immer zurückliebte? Und was tat man, wenn dieser Mensch eine halbe Welt von dir entfernt zur Welt kam?"
(Bild- und Zitatrechte: Hanser Literaturverlage)