Autor: Walter Moers
Verlag: Goldman 2002
Seiten: 704
Genre: Fantasy/ Humor
Sprache: deutsch
Darum geht´s:
Käpt´n Blaubär erzählt in chronologischer Reihenfolge von 13 ½ seiner insgesamt 27 Leben. Er erzählt von Zamonien, von Dimensionslöchern, wilden Meeren, Nachtschulen, vom Malmstrom, den Klabauterinseln und der Moloch. Sagt Euch nichts? Dann lest unbedingt dieses Buch.
Ich habe schon einige Moers Bücher gelesen, aber empfehlen würde ich „Neulingen“ auf jeden Fall mit diesem Buch zu starten. Hier wird wirklich jedes „Fremdwort“ erklärt und zwar mit Hilfe von Prof. Dr. Abdul Nachtigallers „Lexikon der erklärungsbedürftigen Wunder, Daseinsformen und Phänomenen Zamoniens und Umgebung“. Ganz vorne im Buch findet der Leser ein Vorwort, von Blaubär und im Anschluss 2 wundervoll von Walter Moers illustrierte Karten von Zamonien und Umgebung. So erfährt der Leser, in welcher Welt wir uns befinden. Nämlich in einer in der es einst neben den Kontinenten die wir kennen, noch viele weitere gab die nach und nach dem Meer zum Opfer fielen. Zamonien lag demnach irgendwo zwischen Afrika und Amerika und östlich von Zamonien lag die Superstadt Atlantis.
Wir begleiten also den Seebären Käpt´n Blaubär auf seiner Reise durch 13 ½ spannende, mal kurze und mal lange Leben. Treffen Hexenspinnen, Berghutzen, Pterodaktylus Salvatus (Rettungssaurier), Klabautergeister, Tratschwellen und auch Menschen. Es sind abenteuerliche Geschichten die Blaubär erzählt.
Sein 1. Leben erzählt von seinem Leben als Zwergpirat.
Sein 2. Leben verbringt er bei den Klabautergeistern die sich von Angst und Tränen ernähren
Sein 3. Leben trägt den Titel auf der Flucht – hier trifft er auf Tratschwellen
Sein 4. Leben verbringt er auf der Feinschmeckerinsel. Er frisst den ganzen Tag, bis er sich nicht mehr bewegen kann, weil er Kugelrund geworden ist.
In seinem 5. Leben ist er Navigator von Mac dem Rettungssaurier mit den schlechten Augen.
Sein 6. Leben findet in den Finsterbergen in Prof. Dr. Abdul Nachtigallers Nachtschule statt. Der Prof. ist Eydeet und hat 7 Gehirne (ein normaler Eydeet hat 3, ein hochbegabter 4 und ein Genie 5). Eydeeten sind die intelligentesten Wesen Zamoniens und von ihnen stammt der Spruch „Wissen ist Nacht“ da sie nur bei absoluter Dunkelheit richtig gut denken können. Hier findet Blaubär echte Freunde und lernt eine Menge für sein weiteres Leben.
In seinem 7. Leben im großen Wald trifft er das erste Mal auf einen anderen Blaubären, auf eine Blaubärdame um genau zu sein, aber auch auf eine riesen Spinne und so ist er schnell wieder auf der Flucht.
Sein 8. Leben verbringt Blaubär im Dimensionsloch, was sehr konfus ist, weil hier vorne und hinten und oben und unten vertauscht sind. Ebenso Nord und Süd und Vergangenheit und Gegenwart und so fällt man durch alle Zeiten gleichzeitig.
Sein 9. Leben verbringt er in der Süßen Wüste und reitet auf einem Kamadar.
Sein 10. Leben: Tornadostadt ist wohl eins der skurrilsten. An einer Haltestelle in der Wüste wartet Blaubär auf den Tornado und steigt ein. Ruck Zuck altert er um 60-70 Jahre, so wie jeder der im Inneren des Tornados lebt. Der Tornado ist eine Rentnerstadt, hier lebt man ohne große Abenteuer, spielt und erzählt sich Geschichten von damals. Blaubär trifft auf einen alten Bekannten, dem er einst mit Mac das Leben rettete und auch erstmals auf Menschen („wenig intelligente Wesen“) die man aus Atlantis vertrieben hatte.
Sein 11. Leben im großen Kopf erzählt von seiner Reise durch den Bollogg Kopf. Aber eine schlechte Idee mit dem Namen 16U hilft ihm auf dieser Reise.
In seinem 12. Leben ist er endlich in Atlantis angekommen. Dieses Kapitel ist wohl das umfangreichste des Buches, mit fast 200 Seiten. Hier backt er Pizza in der Hoawief Pizzeria (es gibt auch ein Rezept zum nachbacken) und er trifft auf Volzotan Smeik, einer fiesen Made, die Lügengladiatoren in die Arena schickt. Smeik ist sofort begeistert von der „anscheinend“ so blühenden Fantasy des Bären und Blaubär lässt sich auf Smeik ein, erzählt in der Arena Lügenmärchen und Seemannsgarn und natürlich von seinen vorherigen Leben, die besser sind als jede Lüge. Doch wer mit Smeik Geschäfte macht, der spielt mit dem Feuer und Blaubär hat Glück, dass ein Wolpertinger Namens Rumo ihm zur Seite steht.
Sein 13. Leben verbringt Blaubär auf der Moloch, dem größten Schiff der Welt. Niemand der dieses Schiff jemals betreten hat, hat es lebend wieder verlassen. Auf der Moloch kommt es zu einem spektakulären „Endkampf“.
Sein 13 ½ Leben verbringt Blaubär den lieber erst einmal in Ruhe. Er hat ja noch 13 ½ leben vor sich und wer weiß, was noch kommt.
Fazit:
Großartig! Wirklich ein Must-Read für alle Fantasyfans.