Buchvorstellung: Delirium von Lauren Oliver

Buchvorstellung: Delirium von Lauren Oliver
Preis: 18,90 Euro
Seiten: 416
Band 2 auf englisch, seit März 2012, bereits erschienen. Geplante Trilogie.
“Als ich einmal angefangen habe zu weinen, kann ich nicht wieder aufhören. Ich tröste mich mit dem Gedanken, dass mir das alles in weniger als zwei Monaten nichtig vorkommen wird. Es wird von mir abfallen und ich werde neu und frei wiederauferstehen wie ein Vogel, der sich in die Lüfte schwingt.
Und genau das versteht Hana nicht. Für einige von uns geht es um mehr als die Deliria. Einige von uns, die Glücklichen, bekommen die Chance, wiedergeboren zu werden: neuer, frischer, besser. Genesen und wieder ganz und perfekt, wie ein missgestaltetes Stück Eisen, das glühend, glitzernd und messerscharf aus dem Feuer kommt.
Das ist alles, was ich will – alles, was ich immer wollte. Das ist die Verheißung, die das Heilmittel birgt.”

Delirium ist eine Dystopie, also eine fiktive Zukunft, die keine gute Wendung nimmt.
Delirium ist eine Krankheit, welche sich auch Liebe nennt. Ein großer Teil der USA ist abgeschirmt vom Rest der Welt und die Menschen die verbannt wurden, werden Sympathisanten genannt. Es gibt auch Menschen die sich von Angang an gegen all dies gewendet haben und Leben außerhalb der Stadt, diese werden Invaliden genannt und werden streng gemieden wegen Ansteckungsgefahr. Die Liebe macht krank, führt zur Verwirrung, Schlafmangel, Hunger, Selbstmord und Verzweiflung – So bekommen es die Menschen eingebläut.
Deswegen gibt es kurz vor dem 18. Lebensjahr einen eingriff am Gehirn, in der die Funktion zu Emotionen ausgeschaltet wird, es existiert nur unter den jungen Menschen noch so etwas wie tiefe Bindung, Freundschaft und Freude. Im letzten Jahr vor dem Eingriff müssen sich alle einem Test unterziehen, nachdem ihr zukünftiger Partner ausgewählt wird. Sie bekommen 4 Partner zur Auswahl und je nach Übereinstimmung der Entscheidung, müssen sie diesen nach dem Studium heiraten. Lena wohnt bei ihrer Tante, denn ihre Mutter begann Selbstmord, da der Eingriff bei ihr nie funktionierte und ihr Vater war Sympathisant und floh, als es rauskam. Dieser Vorfall traumatisierte sie so sehr, das sie sich nach dem Eingriff sehnt, weil ihr nicht dasselbe passieren will wie ihrer Mutter. Durch ihre Freundin Hana, welche nichts von den Regeln hält und sich am liebsten dagegen auflehnen würde, wird sie aber immer wieder mit Selbstzweifeln konfrontiert und fängt immer mehr an daran zu zweifeln, dass das was die Regierung mit ihnen tut richtig ist.
Sie lernen während einer Runde joggen einen Jungen kennen, Alex, dieser scheint schon geheilt, freundet sich aber mit Lena an. Während Lena immer mehr an sich selbst zweifelt, bekommt sie streit mit ihrer Freundin, denn sie möchte sich dem negativen Einfluss entziehen, da sich Lena sorgt doch wie ihre Mutter zu werden.
Die beiden Mädchen sehen sich eine lange Zeit nicht mehr, in dieser Zeit bricht Lena die Regeln und trifft sich oft heimlich mit Alex, dieser fängt an Lena sehr zu mögen und auch sie scheint sich zu ihm hingezogen zu fühlen.
“Die meisten Dinge, sogar die größten Bewegungen auf der Erde, beginnen mit etwas Kleinem. Ein Erdbeben, das eine Stadt zerstört, beginnt vielleicht mit einer leichten Erschütterung, einem Zittern, kaum Wahrnehmbar. Musik beginnt mit einer Schwingung. Die Flut, die vor zwanzig Jahren nach fast zwei Monaten stürmenden Regen Portland überschwemmte, zwischen den Labors hindurchschoss, über tausend Häuser beschädigte und durch die Straßen schwemmte, danach eine dünne Schicht aus grünem Schimmel zurückließ, einen Gestank nach Fäulnis und Verfall, der monatelang nicht aus der Luft wich, begann mit einem fingerbreiten Rinnsal, das aus dem Kai schwappte.
Und Gott schuf das Universum aus einem Atom, das nicht größer war als ein Gedanke.
Gracies Leben brach wegen eines einzelnen Wortes auseinander:
Sympathisant.
Meine Welt explodierte wegen eines anderen Wortes: Selbstmord.
Genauer: Das war das erste Mal, dass meine Welt explodierte. Als meine Welt zum zweiten Mal explodierte, war es auch wegen eines Wortes. Eines Wortes, das sich aus meiner Kehle hoch arbeitete und auf meine Lippen und darüber hinwegtanzte, bevor ich auch nur nachdenken oder es zurückhalten konnte.

Die Frage lautete: Wollen wir uns morgen treffen?
Und das Wort war:
Ja.”
Sie ist von den Gefühlen hin und hergerissen und schließlich beichtet Alex Lena, dass er ein Invalide ist.
Sie sucht Abstand und möchte sich nicht mehr mit ihm treffen, aber als eine Razzia in der Stadt durchgeführt wird und sie weiß dass ihre Freundin Hana auf einer illegalen Party ist, schleicht sie sich nach der Ausgangssperre aus dem Haus und versucht die Party vor den Wachen zu erreichen um die Jugendlichen zu warnen.
Sie kommt zu spät, die Razzia fällt über das Haus her, es werden Kinder Erschlagen, getötet, verbannt und auch sie wird von einem Hund schwer verletzt, wird aber von Alex gerettet.
Sie verstecken sich und in diesem Moment kommen sie sich näher, Lena ist in diesem Moment alles egal. Als sie wieder Heim kommt ist sie fest davon überzeugt sie hat die Deliria, aber sie fragt sich, was an so schönen Gefühlen nur falsch sein kann.
“Und als ich schon eine ganze Weile zitternd, schmerzerfüllt im Bett liege und ihn vermisse, wird mir klar, dass meine Tante, meine Lehrer und die Wissenschaftler recht haben, was die Deliria angeht.
Während der Schmerz sich in meine Brust bohrt, das kranke, sorgenvolle Gefühl mich durchwühlt und das Verlangen nach Alex in mir so scharf ist wie eine Rasierklinge, die durch meine Organe schneidet und mich zerfetzt, kann ich nichts weiter denken als:
Es bringt mich um, es bringt mich um, es bringt mich um. Und es ist mir egal.”

Während die Geschichte ihren Lauf nimmt und Alex Lena zeigt, was sich hinter der Fassade versteckt, wird ihr vor Augen geführt wie grausam mit ihnen umgegangen wurde. Menschen die nicht aufgeben wollten an die Liebe und ihre Freiheit zu glauben, wurden in Kerker verbannt und kontaminiert.
Es beginnt eine Geschichte indem man darum kämpft selbst zu entscheiden ob man Lieben will oder nicht, ein Kampf um die Freiheit, die ein dramatisches Ende nimmt.
“Sie können Mauern bis zum Himmel bauen und ich werde doch einen Weg finden, darüber hinwegzufliegen. Sie können mich mit hunderttausend Armen festhalten und ich werde doch einen Weg finden, mich zu wehren. Und es gibt viele von uns da draußen, mehr als ihr denkt. Menschen, die sich weigern, den Glauben aufzugeben. Menschen, die sich weigern, auf den Boden der Tatsachen zurückzukehren. Menschen, die in einer Welt ohne Mauern leben und lieben. Menschen, die gegen Gleichgültigkeit und Zurückweisung anlieben, aller Vernunft zum Trotz und ohne Angst.
Ich liebe dich. Vergiss das nicht. Das können sie uns nicht nehmen.”




Meinung:
Die Geschichte ist ok, der Charakter ist glaubwürdig dargestellt für eine 17 jährige und wirkt nicht, wie sonst so oft, zu erwachsen für ihr Alter. Das Buch hat natürlich seine Schwächen, die größte Schwäche wäre da natürlich, dass die Erklärung fehlt wieso ausgerechnet die Liebe als so schädlich erwählt wurde. In dem Roman “Die Auswahl” kam es einem noch etwas verständlicher vor, wieso eine solche Kontrolle in der Welt herrscht, da die Krankheiten komplett ausgelöscht wurden, so dass die Menschen sogar so lange Leben können, das man ihren Tot selbst hervorrufen muss.
Aber trotzdem fand ich dieses Buch recht unterhaltsam, nicht anspruchsvoll, eine angenehme “Geschichte” vor dem schlafen gehen.
Bin zumindest auf Band 2 gespannt.

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