Stuttgart (Korrespondenz): Das Buch „Leibniz war kein Butterkeks“ von Michael Schmidt-Salomon und Lea Salomon ist eine kleine, für jeden interessierten Laien gut lesbare philosophische Abhandlung. Das Besondere an diesem Buch ist, dass der Autor einige Grundfragen der Philosophie im Gespräch mit seiner 20-jährigen Tochter erarbeitet, die sich zuvor beklagt hatte, dass sie seine Bücher nicht versteht. Es geht dabei nicht nur um abstrakte Begriffe wie das Sein, die Frage, ob es einen Gott gibt, ein Leben nach dem Tod oder ob die Dinge wirklich so sind, wie sie uns erscheinen. Es geht – mit teils provokativen Thesen – auch um Fragen wie die, warum Sex Spaß macht, Sterben aber nicht, ob wir stolz sein sollten auf eigene Leistungen oder ob es vernünftig ist, immer vernünftig zu sein. Und auch um den Traum von einer besseren Welt. Dies alles wird sehr lesbar als Dialog zwischen Tochter und Vater erklärt. Dazwischen befinden sich ergänzende Abschnitte, die darlegen, wie sich die großen Philosophen zu diesen Themen in der Vergangenheit schon geäußert haben, bzw. auf welcher Grundlage diese Ideen entstanden sind.
Die im letzten Teil vertretenen Vorstellungen von Schmidt-Salomon, wie eine bessere Welt entstehen könnte, sind leider ziemlich vage oder illusorisch, wie z. B. die Idee, dass alle Reichen einen Teil ihres Vermögens hergeben sollten. Insgesamt jedoch ein sehr anregendes Buch, das zum weiteren Nachdenken inspiriert. Und am besten auch zu Diskussionen, welche Schlüsse man aus diesen Erkenntnissen ziehen könnte. Mir hat vor allem die klare (ablehnende) Haltung zur Religion dabei gefallen und die in den meisten Teilen vehement vertretene Einschätzung, dass man sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse aus den Naturwissenschaften, Psychologie, Evolutionsbiologie, Ökologie oder Soziologie stützen sollte.
[gefunden bei www.mlpd.de]
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