Die verheerenden Ereignisse des Ersten Weltkriegs wurden an allen Fronten in unzähligen Fotografien festgehalten. Seither sind Tausende von Büchern mit Schwarz-Weiß-Fotos über die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ erschienen.
Weit weniger bekannt sind jedoch die seltenen Farbaufnahmen, die eine kleine Gruppe von Fotografen mit dem erst kurz zuvor erfundenen Autochrom-Verfahren vom Ersten Weltkrieg anfertigte.
Das genutzte Autochrom-Verfahren benötigt eine lange Belichtungszeit, bedeutet im Umkehrschluss die Fotos sind selten spontan entstanden. Vielleicht auch besser so, denn die gezeigten Aufnahmen gehen einem schon recht nahe. Gerade beim Anblick von zerstörter Landschaft, Männer die mit Freude in den Krieg ziehen, frage ich mich: was haben sie sich nur dabei gedacht.
Beeindruckend, auch schon damals gab es eine Zensur. So durften keine Fotos mit Gefallenen gezeigt werden. Dafür gibt es viele Gruppenporträts mit unterschiedlichen Kampfeinheiten, einen kleinen Einblick in den Alltag der Zivilbevölkerung und zur guten Letzt die Siegesfeiern über den Feind. Gerade die letzten Fotos wirken da sehr befreiend, “der Krieg ist vorbei.”
Ich finde Peter Walther: Der Erste Weltkrieg in Farbe ist ein Buch das man nach dem Lesen wieder zur Seite legen kann es aber einem doch nach geht. Gerade weil man aus der eigenen Familiengeschichte weiß wie grausam ein Krieg ist. Dennoch gehört es zu der Kategorie “Bücher die gezeigt werden müssen“, zur Mahnung an die Genrationen für die Krieg nur ein Kapitel in einem Geschichtsbuch ist.
Peter Walther: Der Erste Weltkrieg in Farbe erschienen im Taschen Verlag, 384 Seiten, 39,99 Euro.