Buchtipp: Blockchain – Wasmansoliest.de

Von Michael Pavlovic

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Von: William Mougayar. Lesezeit: 3 Minuten.

Blockchain – Was es ist und was man damit machen kann

Das Thema Blockchain wabert mehr und mehr durchs Netz. Die meisten nehmen es kaum, bis gar nicht wahr.

Was ist das überhaupt?

Es ist nicht leicht, das in einen Satz zu packen.

Ich gebe mein Bestes: Mithilfe der Blockchain-Technologie kann man ohne einen „Mittelsmann“ Geschäfte abschließen. Das heißt, dass sich Peter und Petra bspw. direkt Geld schicken könnten, ohne dass dabei hohe Gebühren anfallen.

Bei einer Bank bezahlt man für eine Überweisung zwischen 0,99 € und 2,50 €. Das ist im ersten Moment vielleicht nicht viel Geld, summiert sich aber über ein Jahr gesehen deutlich. Diese Kosten könnten mit der Blockchain auf deutlich unter 0,10 € reduziert werden. Das entspricht Faktor 10 – 25 und kann sich sehen lassen. Das ist vor allem für Unternehmen sehr interessant. Dazu später mehr.

Was kann man mit der Blockchain noch machen?

Du kannst bspw. mit der digitalen Währung Etherium sogenannte Smart-Contracts abschließen.

Kleines Beispiel.

Die Firma Slock-it bietet bspw. ein Türschloss an, das du mit dem Blockchain-Netzwerk verbinden kannst. Anschließend vermietest du deine Bude. Solange der Mieter jeden Monat seine Miete bezahlt, ist alles gut. Gerät er in Zahlungsverzug, könntest du das Schloss sperren. Und er kommt nicht mehr in die Wohnung rein.

Genauso könnte das auch beim Autoleasing laufen. Du kannst deine Leasingrate nicht mehr bezahlen? Na ja, sorry. Dann kannst du das Auto auch nicht mehr starten.

Das heißt, du kannst mit der Blockchain so ziemlich jedem Gerät eine gewisse „Intelligenz“ verpassen. Ein Szenario wäre auch, du fährst mit deinem Elektroauto an eine Ladestation. Die erkennt dein Auto und du kannst es automatisch laden. Abgerechnet wird, ohne dass du eine PIN oder Vergleichbares eingeben musst. RWE ist schon fleißig am Experimentieren.

Wie funktioniert das Ganze?

Bei der Blockchain handelt es sich um ein sogenanntes P2P-Netzwerk. Sprich, es ist kein (W)LAN-Netzwerk im herkömmlichen Sinne, wie zum Beispiel bei dir daheim, oder ein Firmennetzwerk. Es ist dezentral. Es gibt keine Großrechner, die alle Daten zwischenspeichern oder berechnen. Stattdessen läuft auf jedem internetfähigen Gerät ein Programm, das mit der Blockchain verbunden ist.

Sobald das läuft, bist du Teil der Blockchain und du übernimmst Berechnungsanteile von Transaktionen. Und kannst das Netzwerk gleichzeitig selbst nutzen, um Freunden Geld zu überweisen. Dafür bezahlst du dem Netzwerk (den Minern) die oben genannten 0,10 €. Jeder, der an der Berechnung dieser Transaktion beteiligt ist, bekommt einen Anteil davon. Die Blockchain verteilt das automatisch. Für deine Berechnungsanteile bekommst du auch einen kleinen Anteil in Form von digitaler Währung. Du bist also gleichzeitig auch ein Miner.

Wie sicher ist das?

Gut Frage. Deutlich sicherer als die bisher genutzte Technologie. Warum? Weil es dezentral ist. Es ist nicht an einen Platz oder eine Hardware gebunden. Es handelt sich bei dieser Art von Netzwerk „nur“ um einen Software (-code), der im Hintergrund alle (Trans-)Aktionen bestätigt.

Warum ist die Blockchain so sicher?

Um ein herkömmliches Netzwerk zu hacken, reicht es aus, einen Rechner zu manipulieren. Schon kann man sein Unwesen verbreiten. Bei der Blockchain ist das anders. Hier müsstest du mehr als 50 % der Rechner weltweit manipulieren, um dein Unwesen zu treiben. Das ist nahezu unmöglich. Es gilt das demokratische Mehrheitsprinzip. Was die Mehrheit der Miner im Netz bestätigt, stimmt. Rechner, die etwas anders sagen, werden ignoriert.

Diese Funktionsweise macht die Blockchain so sicher. Jeder Benutzer in der Blockchain protokolliert (verschlüsselt) eine Transaktion.

Zurück zu unserem Beispiel mit Peter und Petra:

Peter schickt an Petra 100 €. Erst wenn mehr als 50 % der Rechner (also die Miner) im Netz sagen: „Stimmt, Peter hat an Petra 100 € geschickt“, ist die Transaktion als „wahr/valide/abgesegnet“ hinterlegt. Dafür bekommen alle Beteiligten eine kleine Entlohnung von Peter. Alle Transaktionen sind mit einem Zeitstempel und einer einzigartigen ID versehen. Dadurch gibt es maximale Transparenz. Jeder Teilnehmer kann jede Transaktion einsehen.

Dann sehen ja alle anderen, wem ich Geld überweise!

Ja und nein. Da du dich hinter einer verschlüsselten Adresse befindest, ist für niemanden ersichtlich, wer sich dahinter verbirgt. Und: Du kannst so viele Adressen anlegen, wie du möchtest. Theoretisch für jede einzelne eine neue. Das bringt zusätzliche Sicherheit.

Die Blockchain schafft Vertrauen

Die Blockchain ist ein sogenannter Trustlayer (Vertrauensschicht). Durch die Blockchain entsteht Vertrauen, weil sie durch ihre Technologie nahezu bombensicher ist. Jedenfalls deutlich sicherer als das, was es zurzeit auf dem Markt seitens der Banken so gibt.

Was kann man noch damit machen?

Es gibt eine Vielzahl an Anwendungsmöglichkeiten.

  • Es könnten beispielsweise Notare überflüssig werden. Weil in der Blockchain hinterlegt ist, wem das Haus oder die Firma gehört.
  • Alle Arten von Verträgen könnten damit beglaubigt werden.
  • Wahlen könnten durchgeführt werden.
  • Doktortitel verewigt werden.
  • Im Allgemeinen könnten alle möglichen Besitzverhältnisse damit dokumentiert werden.

Andere Fälle könnten sein:

  • Wurde ein Auto immer in der Herstellerwerkstatt gewartet?
  • Wie weit ist mein Auftrag in der Abarbeitung gerade?

All das könnte in Echtzeit abgefragt werden. Und noch vieles mehr. Die Grenzen setzt uns dort zurzeit nur der eigene Verstand.

Wie gehts weiter?

Ich bin mir sehr sicher, dass es sehr viel Widerstand gegen die Blockchaintechnologie geben wird. Vor allem von Wirtschaftsbereichen, die massiv von ihr „bedroht“ werden. Sie werden kämpfen bis zum Schluss, um am Ende vermtlich doch zu verlieren. Vergleichbar mit den Printmedien, oder herkömmlichem TV und dem Riesengegner Internet. Das Bessere war schon immer der Feind des Guten.

Die Möglichkeiten der Blockchain sind nicht im Entferntesten zu überblicken. Wir stecken mit dieser Technologie noch im Embryonalstadium. Man kann den jetzigen Status am ehesten mit dem Beginn des Internets vergleichen. Damals war den wenigsten klar, was man damit alles machen kann. Versetz dich gedanklich mal ins Jahr 2000 zurück. Kein Airbnb, kein Uber, kein Facebook, kein GoogleGlas, kein Smartphone, kaum Onlineshopping, kein Instagramm, kein Snapchat usw.

Mit der Blockchain-Technologie können wir dem Internet eine weitere Evolutionshülle überstülpen.

Viele Firmen haben das schon erkannt und investieren unter dem Radar in diese Technologie. Wir reden hier von Milliarden, die investiert werden.  Da rollt etwas Großes auf uns zu. Ja, es wird sicher einen Hype geben, dem Ernüchterung folgt. Danach wird es sich, wie damals das Internet, Stück für Stück entwickeln und erwachsen werden.

Was solltest du noch wissen?

Heutzutage gibt es noch keine bis kaum Standards. Genau das könnten und sollten Firmen nutzen, um die Zukunft aktiv zu gestalten. Jeder befindet sich gefühlt auf einem weißen Blatt Papier. Die oben genannten Beispiele werden 1000 %ig weiterentwickelt. Das war in unserer Geschichte schon immer so und wird auch immer so bleiben. Es ist ein Naturgesetz. Nur weil man sich etwas (noch) nicht vorstellen kann, heißt es noch lange nicht, dass es nicht eintreffen kann oder wird.

Firmen sollten sich fragen, was ihre Kunden davon hätten, wenn sie die Blockchain-Technologie einsetzen würden. Nicht, was die Firma davon hätte. Damit beschränken sie ihre Sichtweise automatisch.

Getreu dem Motto:

Lead – follow – or make new things!

Mach dich clever.

Hier geht’s zum Buch.
The Business Blockchain: Promise, Practice, and Application of the Next Internet Technology

Bleib dran, es lohnt sich.

Beste Grüße
Michael

Bla-Bla-Meter

für

The Business Blockchain

Der einzig wahre Maßstab


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