Ich möchte heute eine kurze Rezension zu “Tief im Hochwald” von Moni und Simon Reinsch schreiben, das am 15. März auf den Markt kam. Dafür habe ich extra meine aktuelle Lektüre unterbrochen, schließlich passiert es nicht jeden Tag, dass ein Kommilitone ein Buch veröffentlicht. Die Autoren dürfen sich also geehrt fühlen .
Erstmal ein paar allgemeine Infos:
Mutter und Sohn morden gemeinsam! Simon Reinsch, geb. 1993, lebt fast schon immer in Trier und studiert im Hunsrück Medieninformatik. Mutter Moni Reinsch, geb. 1968 in Trier, hat mehrere Jahre im Hochwald gearbeitet und die Region sowie ihre Menschen bestens kennengelernt. Zurzeit studiert sie Psychologie in Trier. Gemeinsam konstruieren sie das grobe Gerüst, Mutter schreibt, liest vor und die gemeinsame Feinplanung für das nächste Kapitel beginnt. “Tief im Hochwald” ist ihr erster Kriminalroman.
Quelle: “Tief im Hochwald”
Tief im Hochwald gibt es nicht nur den malerischen Ruwer-Hunsrück-Radweg und den abwechslungsreichen Saar-Hunsrück-Steig, sondern auch einen gerissenen Serienmörder, dessen Taten das verschlafene Dorf Hellersberg erschüttern. Zwischen den Verbrechen scheint es nur eine Verbindung zu geben: Alle Morde hängen mit der Trendsportart Geocaching zusammen. Die ermittelnde Trierer Kommissarin Vanessa Müller-Laskowski stößt auf der Suche nach dem Motiv auf solch hartnäckiges Schweigen der Dorfbewohner, dass in ihr ein schrecklicher Verdacht zu keimen beginnt …
Quelle: Emons-Verlag
Ich möchte nicht zu viel vorwegnehmen, deshalb belasse ich es mal bei der offiziellen Inhaltsangabe. Ich muss allerdings anmerken, dass der letzte Satz so eigentlich nicht stimmt. Nachdem die Hellersberger Polizei Unterstützung aus Trier angefordert hat, kommt Vanessa Müller-Laskowski in das Dorf und es entsteht das Gerücht, dass sie eine Tatverdächtige sei. Nachdem dieses Missverständnis aufgeklärt ist, begegnet man ihr allerdings recht freundlich und offen. Ich hatte jetzt nicht den Eindruck, dass die Polizistin auf “hartnäckiges Schweigen” trifft. Eigentlich waren die Dorfbewohner relativ kooperativ und gar nicht verschlossen. Die Inhaltsangabe lässt vermuten, dass das ganze Dorf weiß, wer der Mörder ist und versucht diesen zu schützen, was nicht der Fall ist. Es gibt allerdings ein Geheimnis, das im Laufe der Handlung gelüftet und als mögliches Mordmotiv “identifiziert” wird.
An sich hat mir das Buch gut gefallen. Es war interessant geschrieben und die Regeln des Geocaching sind für “Muggle” wie mich verständlich erklärt.
Es ist das zweite Mal, dass ich ein Buch gelesen habe, das in einer mir bekannten Region spielt und es war seltsam aber trotzdem irgendwie “cool”, wenn ein Mord an einem Ort verübt wurde, den man vielleicht selbst schon besucht hat. Obwohl ich ein begeisterter Anhänger des Genres bin und schon zahlreiche Krimis verschlungen habe, bekomme ich bei Beschreibungen der Mordszenerie immer noch Gänsehaut und dieser Gruselfaktor ist gleich viel stärker, wenn man den Ort kennt!
Die Story ist auf jeden Fall mal was anderes. Einen Geocaching-Krimi habe ich bisher noch nicht gesehen. Was mich jedoch ein wenig gestört hat ist, dass die Figuren fast jedes Mal in Tränen ausgebrochen sind, wenn sie über ihre Vergangenheit oder ihr Privatleben, Beziehungen, usw. gesprochen haben. Es wirkte auf mich ein wenig unrealistisch.
Ich weiß nicht, wie es anderen Hardcore Krimi-Fans ergehen wird, aber ich hatte, nachdem das Geheimnis gelüftet wurde, sehr schnell einen Verdacht, wer der Mörder ist und warum er genau diese Personen umgebracht hat. Ich will damit keinesfalls sagen, dass die Handlung zu vorhersehbar war! Ich gehöre zu den Leuten, die bei Krimis gerne mitraten und ich hab in der Vergangenheit schon öfter ins Schwarze getroffen. Das muss also nicht heißen, dass es anderen Lesern auch so geht.
Ich greife hier mal auf das Bewertungssystem von Amazon zurück und gebe dem Buch 4 von 5 Sternen .