Heute möchte ich euch eine Buchrezension liefern, die die sich mit der Thematik noch nie auseinander gesetzt haben, etwas befremdlich erscheinen mag. Dennoch möchte ich meine Gedanken zu diesem Buch teilen.
Zunächst möchte ich ein paar Sätze zum Autor selbst verlieren: Frater V.D. ((lat. Vbique Daemon / Vbique Devs = „Der Dämon und Gott sind in allem“) hat im bürgerlichen Leben den weitaus unspektakulären Namen Ralph Tegtmeier und wurde im Jahre 1952 in Kairo, Ägypten geboren.
In den frühen 1980er Jahren initiierte Tegtmeier eine Neubildung der okkulten Vereinigung Fraternitas Saturni (FS) mithilfe einiger FS-Mitglieder niederen Grades, die noch den alten Namen FS führten. Dazu wurden bisherige ideologische Versatzstücke der FS mit der sogenannten Chaosmagie vermischt. Diesen Synkretismus diverser magischer Lehren und Praktiken griff das Führungsmitglied des Temple of Set, Stephen Flowers, auf und verarbeitete das Material in seinem 1990 auch auf deutsch erschienenen Buch Fire and Ice, das der heutigen FS als Ideen-Steinbruch dient. Tegtmeier ist seit dem 15. März 1984 Mitglied der FS, nahm den Ordensnamen Scorpio an und absolvierte bereits zwei Monate nach seiner Aufnahme den 12° (einen Meistergrad). Nach Unstimmigkeiten mit den beiden Altmeistern Herbert Fink und Benz, trat Benz zurück. Der ihn ersetzende Großmeister Babacan hielt Tegtmeier für unerträglich und veranlasste seine Verbannung aus der Loge. Tegtmeier leistete gegen seinen Rauswurf erfolgreich Widerstand und versuchte daraufhin die Fraternitas Saturni aufzulösen, was misslang.
Gemäß dem „Lexikon des Geheimwissens“ begründete und propagierte er die „Pragmatische Magie“. Tegtmeier war 1978 Mitbegründer der Illuminaten von Thanateros, für die er eine Übersetzung von Peter J. Carrolls Liber Null anfertigte. 1996 gründete das Ehepaar Frankl-Rietti mit Unterstützung Tegtmeiers das O.T.O.-Derivat OTO-Foundation.
Anzumerken ist, dass Frater V.D. Chaosmagier ist, einem Feld, den man meiner Meinung nach lieber aus dem Weg gehen sollte. Wenn man sich im Internet schlau macht, liest man viel negatives über dieses Buch und über den Autor an sich. Dass der Titel nicht klar verlauten lässt, dass es hier um Chaosmagie, welche in vielen Fällen mit der Manipulation von Menschen einhergeht, handelt, ist ein großer Minuspunkt. Auch bei dem Klappentext finden wir nur Wörter wie Magie und Schulung der Ausübung magischer Praktiken.
Zu Beginn des ersten Bandes wird auf die Hermetische Philosophie verwiesen. Der Text der Tabula Smaragdina findet sich hier abgedruckt. Auch dies scheint mir aber eher irreführend, da sich die Bezüge zur Hermetischen Philosophie nur über 5 Ecken und mit viel Phantasie rekonstruieren lassen. Natürlich haben sich die Alchemie und die westliche Magie aus dieser entwickelt, die Chaosmagie folgt dieser Tradition aber so gut wie gar nicht mehr, da hier ja bewusst versucht wird, mit den alten Anschauungen zu brechen. Von den Hermetischen Gesetzmäßigkeiten der Polarität, der Resonanz, usw. wird in dem Buch kein Wort erwähnt. Ich kann somit nur schlussfolgern, dass die Tabula Smaragdina hier abgebildet wurde, um die Lehren des Buches möglichst altehrwürdig erscheinen zu lassen... also reine Marketingstrategie, sonst nichts! Was ebenfalls auffällig ist, ist die Sigillenmagie die auf nahezu jeder Seite betrieben wird und sich unterbewusst in die Gedanken des Lesers einbrennen. Wünschenswert ist dies nicht und sicherlich nicht nur ein Mittel gewesen, das Buch optisch ansprechender zu machen.
Band 2 widmet sich weniger bekannten magischen Techniken. Die Arbeit mit Atavismen wird ebenso behandelt, wie die Kampfmagie. Über gewisse moralische Vorstellungen, die der Autor in Verbindung mit gewissen Techniken von sich gibt, kann man geteilter Meinung sein. Jeder sollte sich hier sein eigenes Bild machen. Allerdings ist auch dieser Folgeband geprägt durch chaosmagische Praxis, so wird beispielsweise eine Brücke zum Yoga geschlagen oder die Kabbalah näher erörtert. Weiters finden sich in dem Buch grundlegende Erklärungen zu den modernen Geheimbünde/Logen/Orden unserer Zeit. Die Freimaurer, die Rosenkreuzer und die Fraternitas Saturni stehen hier im Zentrum der Betrachtung. Das ist für Interessierte zwar sicher informativ, für die persönliche magische Praxis sind die endlos langen Erläuterungen aber wertlos, sie wirken innerhalb eines Buches, dass sich die magische Schulung des Individuums zum Ziel gesetzt hat, eher deplatziert. Es wäre wohl passender gewesen, die Ausführungen über die Orden in einem eigenen Buch zu veröffentlichen und sie nicht zwischen unterschiedliche magische Übungen hinein zu pressen.
Fazit: Der erste Band ist für AnfängerInnen sicher geeignet, aber auch Menschen dem diese Themen nicht neu sind, finden in beiden Büchern die eine oder andere neue Anregung. Man sollte aber nicht alles für bare Münze nehmen, was Herr Tegtmeier hier von sich gibt. Sein Schreibstil suggeriert den Lesern gerne, er hätte die letztgültige Weisheit entdeckt und möchte diese in dem Buch nun vermitteln. Daran darf ruhigen Gewissens gezweifelt werden.
Zunächst möchte ich ein paar Sätze zum Autor selbst verlieren: Frater V.D. ((lat. Vbique Daemon / Vbique Devs = „Der Dämon und Gott sind in allem“) hat im bürgerlichen Leben den weitaus unspektakulären Namen Ralph Tegtmeier und wurde im Jahre 1952 in Kairo, Ägypten geboren.
In den frühen 1980er Jahren initiierte Tegtmeier eine Neubildung der okkulten Vereinigung Fraternitas Saturni (FS) mithilfe einiger FS-Mitglieder niederen Grades, die noch den alten Namen FS führten. Dazu wurden bisherige ideologische Versatzstücke der FS mit der sogenannten Chaosmagie vermischt. Diesen Synkretismus diverser magischer Lehren und Praktiken griff das Führungsmitglied des Temple of Set, Stephen Flowers, auf und verarbeitete das Material in seinem 1990 auch auf deutsch erschienenen Buch Fire and Ice, das der heutigen FS als Ideen-Steinbruch dient. Tegtmeier ist seit dem 15. März 1984 Mitglied der FS, nahm den Ordensnamen Scorpio an und absolvierte bereits zwei Monate nach seiner Aufnahme den 12° (einen Meistergrad). Nach Unstimmigkeiten mit den beiden Altmeistern Herbert Fink und Benz, trat Benz zurück. Der ihn ersetzende Großmeister Babacan hielt Tegtmeier für unerträglich und veranlasste seine Verbannung aus der Loge. Tegtmeier leistete gegen seinen Rauswurf erfolgreich Widerstand und versuchte daraufhin die Fraternitas Saturni aufzulösen, was misslang.
Gemäß dem „Lexikon des Geheimwissens“ begründete und propagierte er die „Pragmatische Magie“. Tegtmeier war 1978 Mitbegründer der Illuminaten von Thanateros, für die er eine Übersetzung von Peter J. Carrolls Liber Null anfertigte. 1996 gründete das Ehepaar Frankl-Rietti mit Unterstützung Tegtmeiers das O.T.O.-Derivat OTO-Foundation.
Anzumerken ist, dass Frater V.D. Chaosmagier ist, einem Feld, den man meiner Meinung nach lieber aus dem Weg gehen sollte. Wenn man sich im Internet schlau macht, liest man viel negatives über dieses Buch und über den Autor an sich. Dass der Titel nicht klar verlauten lässt, dass es hier um Chaosmagie, welche in vielen Fällen mit der Manipulation von Menschen einhergeht, handelt, ist ein großer Minuspunkt. Auch bei dem Klappentext finden wir nur Wörter wie Magie und Schulung der Ausübung magischer Praktiken.
Zu Beginn des ersten Bandes wird auf die Hermetische Philosophie verwiesen. Der Text der Tabula Smaragdina findet sich hier abgedruckt. Auch dies scheint mir aber eher irreführend, da sich die Bezüge zur Hermetischen Philosophie nur über 5 Ecken und mit viel Phantasie rekonstruieren lassen. Natürlich haben sich die Alchemie und die westliche Magie aus dieser entwickelt, die Chaosmagie folgt dieser Tradition aber so gut wie gar nicht mehr, da hier ja bewusst versucht wird, mit den alten Anschauungen zu brechen. Von den Hermetischen Gesetzmäßigkeiten der Polarität, der Resonanz, usw. wird in dem Buch kein Wort erwähnt. Ich kann somit nur schlussfolgern, dass die Tabula Smaragdina hier abgebildet wurde, um die Lehren des Buches möglichst altehrwürdig erscheinen zu lassen... also reine Marketingstrategie, sonst nichts! Was ebenfalls auffällig ist, ist die Sigillenmagie die auf nahezu jeder Seite betrieben wird und sich unterbewusst in die Gedanken des Lesers einbrennen. Wünschenswert ist dies nicht und sicherlich nicht nur ein Mittel gewesen, das Buch optisch ansprechender zu machen.
Band 2 widmet sich weniger bekannten magischen Techniken. Die Arbeit mit Atavismen wird ebenso behandelt, wie die Kampfmagie. Über gewisse moralische Vorstellungen, die der Autor in Verbindung mit gewissen Techniken von sich gibt, kann man geteilter Meinung sein. Jeder sollte sich hier sein eigenes Bild machen. Allerdings ist auch dieser Folgeband geprägt durch chaosmagische Praxis, so wird beispielsweise eine Brücke zum Yoga geschlagen oder die Kabbalah näher erörtert. Weiters finden sich in dem Buch grundlegende Erklärungen zu den modernen Geheimbünde/Logen/Orden unserer Zeit. Die Freimaurer, die Rosenkreuzer und die Fraternitas Saturni stehen hier im Zentrum der Betrachtung. Das ist für Interessierte zwar sicher informativ, für die persönliche magische Praxis sind die endlos langen Erläuterungen aber wertlos, sie wirken innerhalb eines Buches, dass sich die magische Schulung des Individuums zum Ziel gesetzt hat, eher deplatziert. Es wäre wohl passender gewesen, die Ausführungen über die Orden in einem eigenen Buch zu veröffentlichen und sie nicht zwischen unterschiedliche magische Übungen hinein zu pressen.
Fazit: Der erste Band ist für AnfängerInnen sicher geeignet, aber auch Menschen dem diese Themen nicht neu sind, finden in beiden Büchern die eine oder andere neue Anregung. Man sollte aber nicht alles für bare Münze nehmen, was Herr Tegtmeier hier von sich gibt. Sein Schreibstil suggeriert den Lesern gerne, er hätte die letztgültige Weisheit entdeckt und möchte diese in dem Buch nun vermitteln. Daran darf ruhigen Gewissens gezweifelt werden.