#buchpassion - Es begann mit Karl May

#buchpassion - Es begann mit Karl May

In meinem Keller ganz weit hinten unter allem möglichen Gerümpel, das ich längst mal wegschmeißen müsste, steht ein alter Umzugskarton, den ich von Wohnung zu Wohnung immer wieder mit umziehe und in den Keller stelle. Die tolle Aktion #buchpassion auf kapri-ziös hat mich an diese Kiste erinnert. Dieser Karton enthält die Bücher, die mich mein Leben lang begleiten, und dieses Leben geprägt haben. Manchmal kämpfe ich mich zu ihm vor, schaue hinein und gebe mich den Erinnerungen hin, die beim Betrachten der leicht modrig riechenden Bücher entstehen.


Meine früheste Erinnerung sind die an Karl May und seine Geschichten aus den fernen Welten. Ich habe sie alle verschlungen. Natürlich die Erzählungen von Winnetou, dem stolzen Apachenhäuptling, und Old Shatterhand, seinem Blutsbruder, aber auch die Abenteuer von Kara Ben Nemsi und seinem treuen Gefährten Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawuhd al Gossarah, bei dem ich immer stolz war, dass ich seinen vollständigen Namen auswendig konnte. Wobei ich den Namen jetzt googeln musste, was mich irgendwie traurig macht. Ich sehe mich, wie ich mich in meinem Zimmer vergraben und ein Buch nach dem anderen verschlungen habe. Karl May hat meine Lesebegeisterung sicherlich geweckt.

Prägend für meinen Humor: Ephraim Kishon


Kennt jemand aus der heutigen Generation noch Ephraim Kishon? »Der Fuchs im Hühnerstall« war das erste seiner Bücher, das ich gelesen habe. Von da an habe ich alles verschlungen, was ich von diesem genialen Satiriker in die Finger kriegen konnte. Noch immer muss ich an seine Leiden denken, im Restaurant einen Kellner auf sich aufmerksam zu machen, wenn ich in einem Lokal nach der Bedienung Ausschau halte. Bei jeder Waschmaschine fällt mir seine Geschichte von Jonathan, der wandernden Waschmaschine, ein. Ich glaube, seine Geschichten haben meinen Humor nachhaltig geprägt. Heute wären seine Geschichten sicher tolle Comedynummern.

Mein Lebensbegleiter: »Girl« von David Thomas


#buchpassion - Es begann mit Karl MayEin Buch, das mich durch mein Leben begleitet, liegt nicht in diesem Karton, sondern steht vorne an in meinem Bücherregal. Es ist »Girl« von David Thomas. Dieses Buch und die Bedeutung, die es für mich hat, zeigt, dass Bücher für jeden Menschen anders wirken können. Es war ein Bestseller zu Beginn der 90er, aber es ist kein großes Werk der Weltliteratur. Dennoch ist dies das einzige Buch, das ich alle paar Jahre wieder in die Hand nehme und lese, obwohl ich die Geschichte schon mitspielen könnte. Es ist so etwas wie ein Synonym für mein Lebensziel, aus einer schwierigen Situation mit Humor und Optimismus etwas Gutes zu machen. »Girl« erzählt die Geschichte eines jungen Mannes in London, der ins Krankenhaus geht, um sich die Weisheitszähne ziehen zu lassen. Aufgrund einer Verwechslung wird an ihm aber eine Geschlechtsumwandlung vorgenommen. Die Anfangsszene, in der er aufwacht, sich wundert, dass sein Gesicht gar nicht schmerzt, es dafür aber um seine Brust spannt und im Schritt höllisch brennt, während ein Transvestit mit verbundenen Gesicht an ihm rüttelt und schreit »Du hast meine Titten!«, ist einfach zu köstlich. Das Buch erreichte mich zu einer Zeit, als ich begann, meinen Weg als Frau mit männlichem Migrationshintergrund zu gehen. Es gab damals nur wenige Bücher zum Thema und alle waren sie voller Leidensgeschichten. Das Letzte, was ich wollte, war leiden. Ich wollte Hoffnung und Lachen. Dieses Buch hat es mir gegeben, auch wenn ich jedes Mal am Ende herzlich weinen muss.
In der Kellerkiste liegen noch einige Bücher, z.B. aus meiner Japanphase, als mich alles interessierte, was aus Japan kam. Es ist die Kiste meines Lebens, erzählt mit den Büchern zu jeder Lebensphase. Welche Bücher haben dein Leben begleitet?

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