Samstagmorgen. Heute ist schon wieder der letzte Buchmessetag für mich. Dabei bin ich doch vor einer Minute erst angekommen!
Der letzte Tag muss genutzt werden. Also schaue ich schnell bei der Lesung von Thomas Thiemeyer vorbei – die Chroniken der Weltensucher sind wahnsinnig toll geschrieben und reißen einfach mit! – aber Band 3 brauche ich jetzt auch noch. Meine Wunschliste wird mal wieder kilometerlang.
Und dann…dann sehe ich sie. Mein Buchmessehighlight. Arne und Carlos, Designer aus Norwegen, sitzen strickend auf einer Bank mittendrin im Buchmessetrubel und lassen sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Sie stricken Weihnachtskugeln. Darf ich mich bitte einfach dazusetzen und auch stricken? Dann müsste ich mich nicht durch die ganze Menschenhektik drängeln. Nein, geht leider nicht. Dafür verlasse ich den Stand mit einem signierten Buch (DANKE, Arndt!!!!). Darf ich mir jetzt vielleicht ein ruhiges Fleckchen suchen und…nein? Schade. Also weiter.
Arndt hat sich übrigens auch mal an den Stricknadeln versucht und sich dabei fast selbst abgestochen. Er sollte es mal mit einem ungefährlicheren Hobby versuchen – Bungeejumping oder Luftgewehrschießen zum Beispiel.
Mittags kommt dann endlich Steffi auf die Messe. Mit im Gepäck hat sie ihre Schwester Claudia – und den jüngsten Messebesucher überhaupt. Dem ist die angebotene Literatur aber nicht anspruchsvoll genug; und Goethe und Schiller sind auch nicht da – also schläft Yannick lieber – weckt mich auf, wenn ihr Shakespeare seht.
Ist es jetzt wirklich schon vorbei? Noch einmal durch die Hallen schlendern, noch einmal den Buchduft einsaugen, die Atmosphäre aufsaugen und bis zum nächsten Jahr gut konservieren. Auf Wiedersehen sagen mit vielen Tränen in den Augen – aber der Gewissheit, sich nicht zu verlieren. Nächstes Jahr in Frankfurt. Spätestens.