Da ich vorgestern ein Buch ausgelesen habe, auf welches ich nicht nur monatelang gewartet habe und an welches ich recht hohe Erwartungen hatte, sondern es mir dann auch noch unheimlich gut gefallen hat, wurde es heute wieder Zeit für eine neue Buchliebe am Donnerstag. Es ist jedoch wieder ein englisch-sprachiges Exemplar, welches es (noch) nicht auf deutsch gibt: “Simon vs. The Homo Sapiens Agenda”, der Debütroman von Becky Albertalli.
In den USA wurde bereits im Vorfeld sehr von diesem YA-Roman geschwärmt, insbesondere auf Epic Reads, welches sowieso schon am meisten für meine (englische) Wunschliste verantwortlich ist. Das “Besondere” an der Geschichte ist wohl, dass es sich um ein LGBT-Buch handelt – erst kürzlich hat Sky von Skys Buchrezensionen einen lesenswerten Post zu dem Thema veröffentlicht. Und ich stimme ihm vollkommen zu, dass es mehr solcher Bücher geben sollte und hoffe sehr, dass der Trend dazu aus den USA bald auch hier ankommt.
Die Story hinter der Handlung von “Simon vs. The Homo Sapiens Agenda” ist schnell beschrieben: Simon ist sich ziemlich sicher, dass er schwul ist, bisher weiß das aber noch keiner. Keiner, außer Blue. Mit Blue schreibt Simon seit kurzem per Mail und die beiden sind sich nicht nur unheimlich sympathisch, sondern verlieben sich so langsam auch ineinander. Das Problem dabei ist, dass beide nicht wissen, wer der andere ist. Was sie wissen, ist, dass sie beide auf die gleiche Schule gehen. Deren Identität soll aber geheim bleiben und so vermeiden sie in ihren Mails alle Themen, die eventuell verraten könnten, wer sie sind. Hinter dieser Anonymität verborgen können sie miteinander über sich schreiben, darüber wie schwer es ist, sich zu outen, darüber wie Familie und Freunde reagieren könnten. Darüber, dass eigentlich jeder sich outen sollte, nicht nur wenn man schwul oder lesbisch ist. Diese Geschichte behandelt aber keineswegs ausschließlich das Sich-Outen, sondern liest sich eigentlich wie jede andere gute YA-Story auch. Es geht um Freundschaft, Familie, den Alltag als Jugendlicher und eben ums Erwachsenwerden.
Auf dem Cover steht: “The love child of John Green and Rainbow Rowell” und ich finde, diese Aussage trifft es auf den Punkt genau. Hinter dem ziemlich coolen Cover verbirgt sich eine wunderbar lustige und berührende Geschichte mit einem unfassbar sympathischen Protagonisten. Auch die anderen Charaktere wachsen einem schnell ans Herz, weil sie so herrlich normal sind und man sie direkt gerne als Freunde hätte. Und vom Schreibstil her ist es tatsächlich eine Mischung von John Green und Rainbow Rowell – also eigentlich wirklich perfekt.
Wer sich einigermaßen traut, auf englisch zu lesen (es ist wirklich nicht schwer), sollte bitte unbedingt zu diesem Buch greifen. Ansonsten bleibt zu hoffen, dass dieser tolle Jugendroman bald auch auf deutsch erscheinen wird.