Buchkritik: Hochzeitssuppen von Olga Manj - Prallvolles Leben

Buchkritik: Hochzeitssuppen von Olga Manj - Prallvolles Leben
Inhalt:
Durusan und Wladyslaw kommen vom Rande Europas, der eine aus der Türkei, der andere aus Polen, und begegnen sich in Mannheim, was ungefähr in der Mitte des Kontinents liegt. Die  beiden arbeiten nicht nur zusammen in einer Montagehalle von Benz, wo sie Busse zusammenschrauben, sie sind auch die besten Freunde. In ihrer Freizeit treiben sie gemeinsam Sport, unternehmen Ausflüge oder wundern sich über die seltsamen Bräuche der Eingeborenen. Männerfreundschaften könnten völlig problemlos sein – wenn es keine Frauen gäbe. In diesem Fall heißt das Verhängnis Magdalena, arbeitet als Barkeeperin, stammt ebenfalls aus Polen und interessiert sich für ihren Landsmann Wladyslaw. Dummerweise verliebt sich Durusan in Magdalena, was die Sache nicht einfacher macht. Weil Wladyslaw aber ein guter Freund ist, versucht er Durusan zu helfen, Magdalena zu beeindrucken. Er bringt ihn zu jeder ihrer Verabredungen mit, macht dadurch aber alles nur noch schlimmer, denn nun denkt Magdalena, die beiden würden eine homosexuelle Beziehung führen.
Doch es wird noch vertrackter. Auftritt Meral. Auch sie ist Türkin, auch sie arbeitet beim Benz, allerdings als Reinigungskraft. In dieser Funktion begegnet sie den beiden Männern. Und wieder zielt Amor ziemlich schlecht. Wladyslaw verliebt sich in Meral, Meral verliebt  sich in Durusan, Durusan interessiert sich nicht für Meral. Aber weil auch Durusan ein guter Freund ist, versucht er Wladyslaw zu helfen, bei Meral Punkte zu sammeln. Wieder kommt es anders, als man denkt. Beide Frauen werden schwanger, zwei Ehen werden arrangiert, jedoch nicht unter den biologischen Eltern. Letztlich kann nur eine polnische Urgroßmutter die Situation retten…
Bewertung:
Missverständnisse zwischen Männern und Frauen sind bereits kompliziert, noch schwieriger wird es, wenn kulturelle Missverständnisse hinzukommen. In "Hochzeitssuppen" sind die polnische und die türkische Kultur beteiligt, die badische und kurpfälzische, sowie der Katholizismus und der Islam. Daraus entwickelt sich eine amüsante Geschichte über Liebe und Freundschaft, Skurriles und alltägliche Probleme. Obwohl die Handlung teils abenteuerliche Haken schlägt, wirkt sie doch nie überzogen. Der Autorin gelingt es, das Gleichgewicht zwischen den Figuren und den Kulturen zu halten. Jeder hat seine starken und seine schwachen Momente, jeder kriegt sein Fett weg - fast wie im richtigen Leben.
Apropos Fett. "Hochzeitssuppen" ist eine sehr sinnliche Erzählung. Hier wird gekocht und gebacken, nach polnischen und türkischen Rezepten, es wird gegessen und getrunken, gelacht und getanzt, geliebt und gestritten. Das Ganze findet statt vor der Kulisse der Kurpfalz, also der Gegend zwischen Mannheim und Heidelberg. Einheimische werden vieles wiedererkennen, Fremde werden viel Neues entdecken.
Fazit: "Hochzeitssuppen" setzt das Kurpfälzer Dekameron fort, eine Reihe, die auf zehn Teile angelegt ist. Mit viel Fantasie, Wortwitz und liebenswerten Charakteren schafft es Olga Manj zum zweiten Mal, den Leser zu verzaubern.
Hochzeitssuppen, Kurpfälzer Dekameron
128 Seiten
Taschenbuch (9,90 EUR) oder e-Book (4,99 EUR) Verlag Books on Demand, 1. Auflage 2013 Edition LitOff
Lesen Sie bitte auch meine Kritik von Die Schöne Bäckerin, des ersten Teils des Kurpfälzer Dekamerons.Unter diesem Link finden Sie die Homepage von Olga Manj.

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