[Buchflüsterer #6] Uwe Wilhelm – die 7 Farben des Blutes

[Buchflüsterer #6] Uwe Wilhelm – die 7 Farben des Blutes

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Das sechste Buch aus meiner Buchflüsterer-Zeit ist endlich etwas Spannendes, Thrillermäßiges. Im Großen und Ganzen war das Buch nicht schlecht. Mehr dazu weiter unten.

Uwe Wilhelm - die 7 Farben des Blutes

[Buchflüsterer #6] Uwe Wilhelm – die 7 Farben des BlutesEr hasst sie, er jagt sie, er tötet sie ...

Drei Morde in drei Monaten. Drei Frauen. Drei Verkündungen, in denen der Mörder von sieben „Heilungen" erzählt. Die Berliner Polizei steht unter Druck. Doch dann ist die Serie mit einem Mal beendet und gerät in Vergessenheit - nur nicht für Staatsanwältin Helena Faber, die davon überzeugt ist, dass dies erst der Anfang war. Als ein Jahr später eine vierte Frau brutal ermordet wird, macht Helena Jagd auf den, der sich selbst Dionysos nennt. Es ist der Beginn eines Rennens gegen die Zeit, aber auch eines Kampfes ums Überleben, denn Helena ist ins Visier des Täters geraten. Und Dionysos wird nicht aufgeben, solange sie nicht „geheilt" wurde ...

Wie immer in der Buchflüsterer-Ecke stammt das Rezensions-Exemplar von Buecher.de. Ich freue mich immer sehr, wenn ich Post bekomme, denn da weiß ich, dass die Autoren, deren Bücher ich lesen darf, zumindest mir gänzlich unbekannt sind. Ich lasse mich quasi auf was Neues ein und lerne Autoren fern MEINES Mainstreams kennen.

Leider verspricht dieses Buch mehr, als das es halten kann. Der Klappentext ist super interessant und ganz meine Kragenweite. Auch der Schreibstil von Uwe Wilhelm liegt mir sehr. Ich trat mit ihm via Facebook in Kontakt und die Kommunikation, die ich dann mit ihm erlebte, war angenehm. Da er das Buch durch kleine Videos, Einblendungen und Fotos medial propagiert, war ich umso neugieriger und freute mich darauf, dass ich nach meinem Laymon wieder etwas anderes lesen konnte.

Die Protagonistin Helena Faber ist authentisch. Soviel kann ich dazu sagen. Wobei ich etwas schmunzeln musste, als ich las, dass sie ihrem Vibrator einen Namen gegeben hat. Wer dafür wohl den Namenspatron darstellt? Jedenfalls fand ich ihren Charakter in sich stimmig. Bis zu ihrem Gedächtnisverlust. Ab da hatte ich systematisch das Gefühl, dass Herr Wilhelm unbedingt ganz viele Ideen in dem Buch umsetzen wollte. Selbstredend sind alle Ideen für sich genommen große Klasse. Aber ich persönlich fand, dass es etwas zuviel des Guten war. Es funktioniert leider nur in einem großen Epos, wenn man die Fülle an Ideen auf mehrere Charaktere verteilen kann. In einem einzelnen Thriller kann man sich in die Situation nicht zwingend so gut einfinden.

Ich weiß nicht, ob mir ein zweites Buch oder eine ganze Reihe rund um Helena Faber zusagen würde, zumal Herr Wilhelm am Ende von „die 7 Farben des Blutes" bereits alles erzählt, was irgendwie interessant für eine Fortsetzung wäre. Ich finde es sehr schade, dass er die endgültige Wendung und den „Epilog" so überstürzt hat. Es gab einige Szenen, bei denen ich mir gewünscht hätte, dass er sie weiter ausbaut - so zum Beispiel, wie Helena nach dem Zurückkehren ihres Gedächtnisses wieder in den Alltag findet. Eine Auflösung, wie die Medien darauf reagiert haben, dass sie ein überlebendes Opfer von Dionysos ist, wäre noch schön gewesen. Einfach, weil Helena Faber zu Beginn ihrer Gedächtnislücken ja mächtig Angst davor hat, dass das rauskommen könnte.

Es gab einige Situationen im Buch, die etwas fadenscheinig waren. Manchmal wirkten sie schlecht recherchiert, während andere Momente dann genau da wieder punkten konnten - sie waren fundiert.

Für eine Abend- oder Badewannenlektüre ist das Buch gut geeignet. Auch zur Ablenkung während der Fahrschule (bzw. in den Pausen) war es entspannend. Ich hätte mir, ehrlich gesagt, etwas mehr erhofft. Sollte es eine Fortsetzung geben, werde ich vermutlich reinlesen. Einfach um herauszufinden, ob Uwe Wilhelm die anfänglichen Stolpersteine überwindet. Denn ich glaube, dass aus ihm ein guter Thrillerautor werden kann. Noch ist er es leider nicht.

[Buchflüsterer #6] Uwe Wilhelm – die 7 Farben des Blutes

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Diese Rezension erschien zuerst auf buecher.de

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