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Elettras früheste Kindheitserinnerung ist der Duft von Anisbrötchen. Ihre Mutter war eine begnadete Bäckerin, deren Köstlichkeiten direkt den Weg zum Herzen der Menschen fanden. Doch seit sie schwer erkrankt ist, steuert die Bäckerei der Familie auf den Bankrott zu. Und Elettra ist ganz auf sich allein gestellt, denn sie erfuhr nie, wer ihr Vater ist. Als sie von einer kleinen Insel im Mittelmeer hört, auf der ihre Mutter die glücklichste Zeit ihres Lebens verbracht haben soll, reist sie kurz entschlossen dorthin. Inmitten von Zitronenhainen stößt sie auf ein verlassenes Kloster, das eine alte Liebe verbirgt - und vielleicht das große Glück.
Valentina Cebeni - Zitronenschwestern
Nachdem Elettra erleben musste, wie ihre Mutter ins Koma fällt, sie die Bäckerei aufgab, findet sie eine Spur in die Vergangenheit - eine Vergangenheit, die in ihr die Hoffnung wachsen lässt, endlich zu erfahren, wer sie ist.
Die Idee hinter diesem Buch hatte unglaublich viel Potential. Ich finde es jedoch schade, dass die Autorin es nicht schafft, dieses Potential auch auszuschöpfen. Immer wieder habe ich das Gefühl, dass sie sich im Kreis dreht, sich in ihren eigenen Worten verfängt und dann den Weg nicht mehr zurück zur Handlung findet. Sie erklärt ihre eigenen Formulierungen, was es phasenweise sehr anstrengend machte zu lesen.
Offenbar gibt es in ihrem Wortschatz auch einige Wörter, die sie liebend gern verwendet („insistieren" ist z.B. solch ein Wort). Es gibt Worte, die wir im Alltag ständig verwenden. Da fällt es gar nicht auf, wenn man sie häufiger liest. Aber bei einem Verb, das laut Duden eher selten vorkommt, fällt es sehr deutlich auf, wenn in jedem Kapitel einer der Protagonisten insistiert. Da hat wohl der Lektor geschlafen.
Leider finde ich auch, dass die Autorin den Begriff „Freund" viel zu offenherzig und naiv verwendet. Immer wieder bin ich gestolpert, wenn sie Personen im Buch als Elettras Freundinnen bezeichnet hat. Freundschaft macht mehr aus, als nur für eine gewisse Zeit unter einem Dach zu leben.
Wer bin ich? Woher komme ich?
Die Suche nach dem Ich, nach den eigenen Wurzeln erachte ich als ungeheuer wichtig. Aber so wie Elettra nach ihrem Ursprung sucht, wirkt das auf mich eher dilettantisch. Die angehauchte Mystik im Buch fand ich genauso fehl am Platz, wie die Romanze, die sich zwischen Adrian und Elettra aufbaut. Als müsste zwingend eine Parallele zum Leben ihrer Mutter geschaffen werden.
Die Autorin versucht in Szenen Spannung zu erzeugen, bei denen ich nur dachte: Was will sie mir denn jetzt damit schon wieder sagen?
Und andere Wendungen werden so plump aufgelöst, dass ich nur mit dem Kopf geschüttelt habe.
Was ich aber sehr gelungen fand, waren die Gebäckstücke. Mindestens zwei der im Buch behandelten Rezepte werde ich umsetzen. Vor allem auf die Zitronenbonbons bin ich sehr gespannt.
Meiner Meinung nach hätte die Autorin noch etwas mehr aus der Handlung herausholen können! Alles in allem jedoch kein Buch, das ich empfehlen würde.
Diese Rezension erschien zuerst auf Buecher.de
- Taschenbuch: 448 Seiten
- Verlag: Penguin Verlag (13. März 2017)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3328100407
- ISBN-13: 978-3328100409
- Größe und/oder Gewicht: 12,6 x 3,2 x 18,8 cm
- Preis: 10,00€
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