Bücher im März

Bücher im MärzMein Zeitgefühl gerät gerade ziemlich durcheinander. Einerseits kann ich gar nicht fassen, dass schon April ist. Ich meine: Quasi gestern war doch gerade erst Silvester. Andererseits kommt es mir aber auch vor, als wären Monate vergangen, seit ich die Bücher auf dieser Liste gelesen habe. Geht das nur mir so? Zum Glück habe ich mir zu allen Büchern beim Lesen Notizen gemacht und kann euch jetzt trotzdem wahrheitsgetreu von meinen Eindrücken berichten.
In eisige Höhen // Ich habe Into the Wild von Krakauer geliebt und beschlossen auch dieses Buch von ihm zu lesen - gewissermassen die Bibel der Bergsteiger. Im Mai 1996 nahm Krakauer an einer Expedition zum Gipfel des Mount Everest teil, die in einer Katastrophe endete. Fünf seiner Begleiter kamen in einem Schneesturm ums Leben, Krakauer selbst konnte sich nur mit letzter Kraft in Sicherheit bringen. Am Ende verloren 12 Menschen ihr Leben. Die Geschichte ist nichts für schwache Gemüter und hat mich selbst ziemlich mitgenommen. Ich fand es beim Lesen unvorstellbar, wie es sich anfühlen muss, etwas so unfassbar schreckliches zu erleben und dann mit dieser Erfahrung in den Alltag zurückzukehren. Wie lebt man damit weiter? Wie schwierig muss es sein, darüber zu schreiben und alles noch einmal durchzumachen? Keine einfache, aber eine tolle und nachdenkliche Lektüre für alle, die sich für Alpinismus interessieren. Ich fand das Buch besonders spannend, weil wir selbst viel in die Berge gehen - wenn auch nicht auf den Mount Everest - und ich schon am eigenen Leib erfahren habe, wie schnell dort aus einer netten Wanderung eine gefährliche Situation werden kann.
Shakelton // Noch mehr Männer in Todesgefahr. Nachdem ich mit In eisige Höhen fertig war, fiel es mir erstmal schwer wieder Zugang zu einem anderen Buch zu finden, weil mir alle Probleme im Vergleich sehr oberflächlich erschienen. Also habe ich mich an Shakletons Antarktisexpedition gewagt. Noch so ein Unterfangen, das grandios schief gegangen ist. Allerdings hat diese Geschichte trotz der ausweglosen Situation einen positiven Unterton und schliesslich dann ja auch bekanntermassen ein Happy End. Es war sehr spannend zu erfahren, wie die Männer über so lange Zeit im Eis überlebt haben, welche Gefahren und Hürden sie auf sich genommen haben und natürlich wie Shakleton seine Mannschaft durch die Krise geführt, immer weiter ermutigt und zum Durchhalten angetrieben hat. 
The Alice Network // Nach den Heldengeschichten von mutigen Männern wollte ich auch mal was über mutige Frauen lesen. Und wurde bitter enttäuscht. Ich weiss, dass ich hier in der Minderheit bin. Aber wie die über 4000 positiven Bewertungen für dieses Buch auf Amazon zustande kommen, ist mir wirklich ein Rätsel. Vielleicht hätte das eine Warnung sein sollen. Kate Quinn erzählt in ihrem Roman "The Alice Network" die Geschichte eines Spionagenetzwerks in Frankreich während dem ersten Weltkrieg, das ausschliesslich aus Frauen besteht. Sicher die Basis für viele spannende Geschichten. Irgendwie hat es die Autorin aber geschafft, sogar dieses sehr ernsthafte Thema ins fluffig-belanglose zu ziehen. Hilfreich ist auch nicht, dass hier wieder mal zwei Geschichten parallel erzählt werden - eine beliebte Strategie, die mit schöner Regelmässigkeit in die Hose geht. So auch hier. 
Da ist einmal die Geschichte von Eve, die im Jahr 1915 als Spionin für das Alice Network arbeitet. Die Handlung ist spannend und war das einzige, was mich überhaupt angetrieben hat, weiterzulesen. Leider waren die Kapitel so kurz, dass ich Schwierigkeiten hatte, überhaupt richtig in die Geschichte einzusteigen. 
Denn unterbrochen wird dieser Erzählstrang von der Geschichte von Charlie, einer schwangeren, weltfremden, unerträglichen jungen Frau mit einem Talent für Mathematik und einem schwer angeschlagenen Selbstwertgefühl. Nach dem zweiten Weltkrieg 1947 macht sie sich in Frankreich auf die Suche nach ihrer vermissten Cousine und wird dabei begleitet von der gealterten Eve, die mittlerweile unter PTBS leidet,  und ihrem Handlanger, dem heissen Finn. Ich will hier gar nicht zu tief in die Handlung reingehen. Sie trägt jedenfalls überhaupt nichts wertvolles zum Buch bei und man hätte gut und gerne darauf verzichten können. Stattdessen hätte die Autorin die Zeit dafür nutzen können, ihre Fakten zu überprüfen. Viele Informationen sind nämlich schlichtweg falsch. Und das ist bei einem historischen Roman einfach unverzeihlich.

wallpaper-1019588
Mit Kindern über gleichgeschlechtliche Liebe reden
wallpaper-1019588
[Comic] Seven Sons
wallpaper-1019588
Momentary Lily: Original-Anime angekündigt
wallpaper-1019588
LUCK LIFE: Band feiert Europapremiere auf der Connichi