Bücher im Dezember

Von Millefeuille
Bevor ihr einen ausführlicher Post über meine Weihnachtsgeschenke bekommt - die ganz im Gegensatz zu denen der lieben L. weniger technisch, aber dafür deutlich beautylastiger ausgefallen sind - gibt es natürlich den obligatorischen Büchermonatsrückblick für den Dezember. Leider bin ich wegen der ganzen Weihnachtsvorbereitungen nicht so arg zum Lesen gekommen und dann lag ich auch noch zwei Wochen krank im Bett und fühlte mich zu fiebrig zum Lesen, so dass mein Post heute eher schmal ausfällt und der "to-read-Stapel" immer größer wird.

"Dieses goldene Land" von Barbara Wood habe ich zum Nikolaus bekommen. Super, irgendwie war die Veröffentlichung völlig an mir vorbeigegangen, dabei lese ich Barbara Wood unglaublich gerne. Ich finde, sie schreibt immer so liebevoll und detailliert, dass man sich richtig in die Geschichte einfühlen kann und traurig ist, wenn man das Buch ausgelesen hat. Mein allererstes Buch von ihr - und seit vielen Jahren eines meiner liebsten - war die große Afrikageschichte "Rote Sonne, schwarzes Land". Hm, das könnte ich eigentlich mal wieder lesen... Naja, ich habe mich also mit relativ großen Erwartungen in das neue Australienepos der Autorin gestürzt und diese wurden völlig erfüllt. Ich war leider noch nie in Australien, aber ich kann mir gut vorstellen, dass sich dieses besondere Gefühl, das sie beschreibt, einstellen wird, sobald man das Land betritt. So erging es mir zumindest, als ich zum ersten Mal nach Kenia fuhr. Die Farben, Gerüche und Gefühle waren genau so, wie in den Büchern von Barbara Wood und ich finde wirklich, sie ist eine der Besten auf diesem Gebiet. Also gibts auch für "Dieses goldene Land" eine absolute Leseempfehlung von mir!

"Flucht über den Himalaya" von Maria Blumencron ist ein ganz besonderes Buch für mich. Habt ihr ein Traumreiseland? Und damit meine ich nicht nur unbedingt so etwas wie die Malediven, wo man unbedingt mal hin sollte, weil die Strände so hübsch sind, sondern eher ein Land, dessen Kultur euch unglaublich interessiert und in das ihr mit ganzem Herzen einmal reisen möchtet. Naja, bei mir ist das Tibet. Und im Gegensatz zu einigen von euch, die sich ihren Reisetraum vielleicht schon erfüllt haben oder sich 2012 erfüllen werden (wie eine unserer lieben Stammleserinnen, die 2012 nach Japan fährt), bin ich mir relativ sicher, dass ich nie nach Tibet kommen werde. Es ist halt einfach kein richtig typisches Touristenland und auch politisch spricht einiges dagegen. Aber ich kann mir einfach nicht helfen, seit ich 1997 "7 Jahre in Tibet" gesehen habe, bin ich dem Land völlig verfallen und seitdem lese ich einfach alles über Tibet, das mir in die Finger kommt. Naja, und so kam ich 2000 zu "Flucht über den Himalaya" der österreichischen Schauspielerin und Dokumentarfilmerin Maria Blumencron und habe es seitdem schon unzählige Male wieder gelesen. Begonnen als Dokumentarfilm erzählt das Buch von einer Gruppe tibetanischer Kinder zwischen 6 und 12 Jahren, deren Eltern sie nicht mehr unter dem Druck chinesischer Regierung aufziehen können und somit den einzigen Ausweg wählen, der ihnen bleibt - sie vertrauen ihre kleinen Kinder einen Flüchtlingsguide an, der sie über den Himalaya ins Exil des Dalai Lama nach Indien bringt. Und ganz ehrlich: Könnt ihr euch das vorstellen? Wie verzweifelt müssen Eltern sein, dass sie ihre Kinder solch menschenunwürdigen Bedingungen aussetzen und sie oft ohne geeignete Kleidung durch dieses riesige und lebensgefährliche Gebirge schicken? Und das alles mit der Gefahr, sie nie wieder zu sehen. Maria Blumencron beschreibt in ihrem Buch, wie sie solch eine Flüchtlingsgruppe bestehend aus Kindern und einem jungen Mönch auf ihrem schweren Weg begleitet und nimmt zumindest mich als Leser völlig in ihren Bann. Ich weine regelmäßig mit den Kindern, lache gelegentlich auch mit ihnen und freue mich, wenn sie sicher in Indien ankommen. Das ist nämlich das Schöne an dem Buch: Auch wenn die Kinder von ihren Eltern getrent wurden, so haben sie doch eine sichere Zukunft in einem Kinderdorf der Schwester des Dalai Lama in Indien.Und um zumindest ein bisschen helfen zu können, unterstütze ich dieses Kinderheim seit einigen Jahren auch finanziell. So weiß ich, wo meine Spende ankommt und dass die armen Kinder, die bereits so viel durchmachen mussten, zumindest im Exil in Indien ein einigermaßen normales und glückliches Leben führen können.

Katherine Webbs "Das geheime Vermächtnis" ist eines dieser typischen Bücher, die mich schon nach 10 Seiten in ihren Bann gezogen haben. Ich habe die Geschichte zweier Schwestern, die das Anwesen ihrer Großmutter erben und dort einem lang gehüteten Familiengeheimnis auf die Spur kommen, regelrecht verschlungen. Dabei wird sowohl aus ihrer zeitlichen Perspektive als auch aus der ihrer Großmutter erzählt. Katherine Webbs Schreibstil erinnert mich stark an Kate Morton und ich bin ja eh bekennender Fan von Büchern, die in herrschaftlichen Häusern im England des 20. Jahrhunderts spielen. Für mich also ein absolut gelungenes Debüt dieser Autorin, ich freue mich schon auf die kommenden Werke.


Und jetzt seid ihr wieder gefragt: Was habt ihr in letzter Zeit gelesen? Und welches war euer Lieblingsbuch 2011?