Bücher – Gehasst, Geliebt

vw13 Bücher   Gehasst, GeliebtMan liest ja immer wieder Bücher, wo man einfach nicht weiß, ob sie einem letztendlich gefallen oder nicht.

Und genau dies ist das neue Thema bei 52 Wochen von Monstermeute & Zeuchs:

Unentschlossen: Dieses eine Buch. Liebe ich es, oder ist es doch Hass?

Da habe ich gleich mehrere Kandidaten:

1. Feuchtgebiete von Charlotte Roche
Bei meiner ersten Beurteilung dieses Buches habe ich mich sehr von der öffentlichen Meinung beeinflussen lassen.
Ich schwankte immer wieder hin und her: 
Ist es vielleicht in seiner Offenheit epochal? 
Hält die Autorin der Verlogenheit des Showbusiness und uns allen, die wir  uns davon beeinflussen lassen, einen Spiegel vor? 
Warum sollte man nicht auch mal über Nasenpopel und andere Ausscheidungen reden, wenn im Vorabendprogramm bereits die ersten Sexszenen über den Bildschirm flimmern?

Aber letztendlich ist es mir egal, ob ich nun als verklemmter Spießer(in) gelte oder nicht:

Ich mag dieses Buch nicht!

Das gilt auch für ihren Zweitling “Schoßgebete” genauso, obwohl ich es dann nicht mehr so schlimm fand.

2. Feuer und Stein von Diana Gabaldon
Dieses Buch war eine zeitlang in den gemäßigten Esokreisen DER Renner, oder besser gesagt: die ganze Highland-Saga war der Renner.
Frau Gabaldon schreibt nämlich viel und gern.
Das Buch, oder die ganze Reihe haben ein großes Problem: Sie basieren auf eine Zeitreise!
Und dies bringt mein empfindliches Raum-Zeit-Kontinuum erheblich durcheinander, mit anderen Worten: Die meisten Erzählungen dieses Genres mag ich nicht.
Trotzdem wusste ich lange nicht, ob ich dieses Buch nicht doch mag. Mir gefällt Schottland, ich mag es mystisch, die ganze Kulisse …
Aber als sich dann die weibliche Hauptperson von ihrem schottischen Hauptpersons-Hengst zur Strafe verprügeln lassen musste, habe ich das Buch endgültig weggelegt.

3. Ansichten eines Clowns von Heinrich Böll (Böll mag mir posthum verzeihen, hier in einer Reihe zu stehen)
Ich lese den Böll ja sehr gerne und weiß, dass selbst seine lustigen Geschichten selten wirklich fröhlich sind, sondern immer auch ein wenig Bitterkeit in sich tragen. 
Aber ‘Ansichten eines Clowns’ zieht mich total runter. Ich habe es zweimal gelesen und jedes Mal hätte ich ab der Mitte am liebsten zerrissen. 
Und zwar aus Notwehr! 
In diesem Buch geht es nicht nur um eine kaputte Beziehung und ein zerbrochenes Leben, es ist auch gleichzeitig eine Abrechnung mit dem Nachkriegsdeutschland und dem Nach-Nazideutschland, alten Seilschaften und ignorierter Schuld.
Wahnsinnig deprimierend!
Dieses Werk ist ein sehr gutes und sehr wichtiges Buch. 
Aber um es wirklich zu lieben, müssten beim Kauf noch Anti-Depressiva mitgeliefert werden.


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