Frank und Irene sind umgezogen. Zusammen mit 250 weiteren Büchern bezog der Jugendbestseller des Autors Karl Neumann aus dem Jahre 1964 in der Nachbarschaftsbibliothek Französisch Buchholz in der Cunistraße seinen neuen Regalplatz. Mit sieben gut gefüllten Bücherkisten fuhr Ende vergangener Woche Stefan Liebich dort vor – nach vorheriger Anmeldung, versteht sich. Der Leiter der ehrenamtlich geführten Bücherei Lothar Stragies, die erst 2009 aus einem alten Gemäuer an der Berliner Straße in den Neubau gegenüber den Gewächshäusern von Blumen-Müller umzog, freute sich über die Bücherspende. „Unsere wichtigste Klientel sind Kinder“, sagte er bei der Entgegennahme der gesammelten Werke und lobte die Begeisterungsfähigkeit der Jüngsten für gedruckte Dinge. Das freute auch Stefan sehr und erinnert ihn an seine eigene Kindheit und Jugend unter anderem eben auch mit Frank und Irene, einem seiner Lieblingsbücher.
Nun als Erwachsener trennt sich Stefan relativ radikal von vielen Büchern, nicht nur von liebgewonnener Jugendliteratur sondern auch von vielen politischen Werken, darunter so dicke Wälzer wie „Die DDR im Blick der Stasi – Geheime Berichte an die SED-Führung“, herausgegeben im Auftrag des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR. Stefan ist Mitglied des wissenschaftlichen Beratungsgremiums der Behörde und dort der einzige Bundestagsabgeordnete. „Was ich lesen will und lesen muss, finde ich in der Regel mittlerweile bequem im Internet“, sagt Stefan, der schon als Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses vor knapp 15 Jahren einer der ersten Politiker dort war, der über eine eigene Webseite verfügte.