Der Psychocoach 7:
Zielen – loslassen – erreichen!
Wie Sie Ihr Gehirn auf Erfolg einstellen
Mit Starthilfe-CD
Murnau 2009, 125 S. Hardcover mit Audio-CD, 14,95 € (D), Mankau Verlag
Wie kommt es, dass Kleinkinder hochkomplexe Fertigkeiten wie Laufen und
Sprechen ganz leicht erlernen, während sich Erwachsene beispielsweise eine
Fremdsprache oft nur mit Mühe aneignen?
Weil Erfolg nicht von Mühe, Disziplin und Anstrengung abhängt, sondern von
dessen emotionaler Bedeutung für den Menschen.
„Kein Mensch wird durch Anstrengung erfolgreich!“ Mit dieser provokanten These
stellt der erfolgreiche Ratgeber-Autor Andreas Winter gehörig das traditionelle
Weltbild von Lernen und Streben auf den Kopf und erläutert unterhaltsam und
laienverständlich, wie einige Menschen trotz geringer Schulbildung vermögender und
erfolgreicher geworden sind als Menschen mit gutem Studienabschluss.
Schuldgefühle, falsche Glaubenssätze und Ängste sabotieren erfolgreiches Lernen
und Handeln, während Begeisterung, Leidenschaft und Zuversicht die „Autopiloten“
für Erfolg und Wohlstand sind. Wichtige Ansätze für Eltern und ihre Kinder!
Lassen Sie sich von diesem Ratgeber zeigen, wie Sie Ihren Autopiloten zielgenau
einstellen und Ihre Erfolgsblockaden beiseite räumen. Mittels der beigefügten
Starthilfe-CD können Sie das Gelernte dann gleich umsetzen.
Ein Interview mit dem Autor:
An wen wendet sich dieser Ratgeber?
Winter: Dieses Buch ist für alle Menschen geschrieben, die immer wieder an denselben Problemen scheitern und einen Ausweg suchen. Aufgrund unserer Erziehung machen viele von uns die Erfahrung, dass Erfolg mühselig erarbeitet werden muss und nur harte Arbeit und Anstrengung zum Ziel führen. Dass dies jedoch falsch ist und man durch wenige Erkenntnisse zu einer besseren Erfolgsstrategie kommen kann, erfährt der Leser durch Erläuterungen und Beispiele, die jeder an sich selbst nachvollziehen kann. Das macht das Buch zu einem Ratgeber für alle, die weiterkommen möchten, sei es beruflich oder privat, in sportlicher oder intellektueller Hinsicht.
Vom wenig strebsamen Schüler zum erfolgreichen „Psychocoach“ und Bestseller-Autor. Wie lautet Ihr eigenes Rezept für diesen Erfolgskurs?
Winter: Als Schüler mochte ich weder früh aufstehen noch Hausaufgaben machen oder für eine Arbeit lernen. Ich wehrte mich gegen Bevormundung und scheinbar sinnloses Lernen-Müssen. Als ich jedoch erkannte, dass ich für mich selbst lernte, nicht für die Lehrer oder Eltern, fing ich an, mich zu begeistern. Ich entwickelte mich zu einem sehr wissbegierigen, aber eher faulen Schüler. Um dennoch einen guten Abschluss zu bekommen, besann ich mich auf das, was ich gut konnte, und ließ das, was ich nicht konnte, einfach weg. Dadurch schwamm ich zwar nur im Mittelfeld, verlor aber den Druck. Wenn man dann weiß, dass unser Gehirn ohne Druck viel länger und besser arbeiten kann, drängt sich diese Strategie fast auf. Heutzutage halte ich stundenlange Vorträge oder Live-Interviews fast ohne Vorbereitung und bin oft selbst verblüfft, was mein Unterbewusstsein da manchmal so abliefert. Jedoch bleibe ich stets meiner Linie treu: Ich tue nur, was mich begeistert!
Eine der Thesen des neuen Buches lautet, dass „Müssen“ mehr Sauerstoff im Gehirn verbraucht als „Wollen“. Was bedeutet das für unser Streben nach Glück?
Winter: Das bedeutet, dass man sich die emotionalen Werte eines Ziels bewusst machen sollte. Wenn man eine Vorstellung davon bekommt, welches Glücksgefühl das Erreichen eines Ziels auslöst, beauftragt man ganz andere, leistungsfähigere Gehirnregionen mit der Umsetzung – und dies empfinden wir Menschen dann als mühelos. Ein Beispiel soll dies verdeutlichen: Angenommen, jemand sagt Ihnen, Sie sollen in sechs Wochen Italienisch lernen, dann kann es sein, dass Sie entsetzt denken: „Das schaffe ich nie“ – und nur die Anstrengung vor Augen haben, die das Lernen mit sich bringt. Aber gesetzt den Fall, ein Mann verliebt sich in eine Italienerin, die kein Deutsch spricht: Dann wird dieser Mann schnell und mühelos jede Vokabel aufschnappen und anwenden – ein guter emotionaler Grund zum Lernen macht die Sache so einfach.
Prinzipien wie das „Gesetz der Anziehung“ sind derzeit in aller Munde. Worin unterscheidet sich der „Psychocoach“ von diesen Erfolgsratgebern?
Winter: Meiner Ansicht nach reicht es nicht aus, sich etwas zu wünschen oder sich bewusst zu machen, was man anzieht, sondern es ist zudem sehr wichtig zu wissen, warum man das Gewünschte will, und es auch für angemessen zu halten. Sonst kann aufgrund von negativen Glaubenssätzen und unerkannten Erfolgsblockaden das Ergebnis der „Anziehung“ schnell ein ganz anderes sein als das angestrebte Ziel. Zur Verdeutlichung: Ich hatte einen Kunden, der seinen Englisch-Wortschatz verbessern wollte. Seit Jahren schon hatte er diesen Wunsch, doch positives Denken allein brachte ihn nicht weiter. Er verstand zwar Englisch, traute sich aber nicht, die Sprache zu sprechen. In einer tiefenpsychologischen Analyse fanden wir heraus, dass er als Kind von seiner Mutter gehört hatte, er dürfe nichts Falsches sagen. Er hatte sie als kleiner Junge bei einem Seitensprung überrascht und war von da an mit diesem Verbot versehen. Als ihm klar wurde, was er wirklich wollte, nämlich angstfrei sprechen, fiel die Sprachblockade, aber das Englisch lernen war dann auch nicht mehr so wichtig für ihn.
Wer etwas erreichen will, braucht ein Ziel. Wie findet man heraus, was das richtige Ziel ist?
Winter: Ganz einfach: Das Ziel muss ein Gefühl von Befriedigung erzeugen. Man muss damit wirklich angekommen sein, sonst ist es nicht das Ziel, sondern nur der Weg – und auf dem kann man dann lange feststecken. Wenn Sie beispielsweise abnehmen wollen, überlegen Sie sich gut: Warum eigentlich? Wenn Sie dann die Antwort kennen, etwa „mehr Attraktivität“, dann gehen Sie der Frage weiter nach: Warum ist Ihnen Attraktivität so wichtig? Lautet die Antwort etwa: Weil ich schon als Kind immer übersehen wurde ? dann wissen Sie mit dieser Antwort nun, was Ihr tatsächliches Ziel ist: nicht länger das Gefühl zu haben, übersehen zu werden. Das haben Sie bislang mit Ihrem Übergewicht unterbewusst erreicht. Nun brauchen Sie nur noch zu schauen, wie Sie dieses Ziel mit anderen Mitteln erreichen – also ohne abzunehmen. Wenn Ihnen das dann gelungen ist, nehmen Sie automatisch ab, denn Ihr Übergewicht wird nicht mehr gebraucht.
Ein wichtiges Instrument, das Gehirn auf Erfolg einzustellen, heißt „Future Pace“. Was genau ist darunter zu verstehen?
Winter: „Future Pace“ ist ein Blick in die Zukunft, gewissermaßen eine „Trockenschwimmübung für den Geist“: Sie schaffen sich eine Vision von dem, was Sie wollen, wie Sie sich dabei fühlen würden und warum es Ihnen so wichtig sein sollte. Auf diese Weise legen Sie im Vorfeld ein neuronales Grundmuster im Gehirn an, in welches darauffolgende Eindrücke dann leichter eingefügt und schneller verschaltet werden können. Wenn Sie etwas schon einmal oder zweimal erlebt haben, ist der „Überraschungseffekt“ kleiner, der Lernaufwand geringer und folglich der Energieverbrauch im Gehirn niedriger – und die Erfolgseffizienz wird höher.
„Geld verdirbt den Charakter“ oder „Geld macht nicht glücklich“ heißt es im Volksmund. Können Sie dem Geld trotzdem etwas Positives für ein erfolgreiches Leben abgewinnen?
Winter: Geld an sich ist ja nur ein Symbol. Dieses Symbol kann beliebig aufgeladen werden. Machtmissbrauch, Erniedrigungstendenzen oder soziales Unvermögen sind Symbolbedeutungen, die Geld für seinen Besitzer sehr abstoßend machen – mit der Folge, dass man sich von Geld fernhält. Hingegen sind Handlungsfähigkeit, soziales Engagement und Gerechtigkeit Werte, die Geld sehr sympathisch machen, und mit dieser Einstellung zieht man es somit an. Ich glaube, Geld ist ein Tendenzverstärker. Wer durch plötzlichen Reichtum zum „Charakterschwein“ mutiert, war es vorher auch schon, konnte diese Eigenschaft lediglich aufgrund von Ohnmacht nicht ausleben. Wird ein Mensch durch Wohlstand zum kreativen Unternehmer oder Wohltäter, so war er es vorher auch schon, hatte nur keine Möglichkeit, dies zu verwirklichen. Je mehr Geld ein angenehmer Mensch verdient, desto mehr Angenehmes wird er damit machen. Man braucht also keine Angst zu haben, dass Geld den Charakter verdirbt – das haben wenn dann andere Umstände vorher bereits erledigt. Übrigens: Wenn Sie Ihr Geld wirklich für verdient erachten, in einem sehr positiven Sinne, dann bleibt es eher bei Ihnen, als wenn Sie das Gefühl haben, nicht hart genug dafür gearbeitet zu haben.