Auf der Landstraße nach Buch sah es gestern Abend aus als wären Stefan und ich auf Motivsuche für einen neuen Casper David Friedrich. Der wirkliche Anlass war beunruhigender.
Die Atmosphäre in Buch ist bedrückend, die Stimmung der Bürgerinnen und Bürger vor der geplanten Ankunft und Unterbringung hat sich bis zur Angst gesteigert. Reichlich geschürt von den ortsansässigen rechten Gruppierungen.
Auslöser ist die fahrlässige Null-Informationspolitik der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales, angeordnet bzw. durchgesetzt durch Senator Mario Czaja. Weder dem Pankower Bürgermeister noch seinen StadträtInnen ist es gelungen, trotz mehrfacher Anfragen, ihm Informationen zu entlocken.
Anlass: Es geht um 480 Flüchtlinge, die z.B. aus Zeltlagern ohne Kanalisation, Wasser oder Strom kommend, für sich und ihre Familien eine zeitweilige Bleibe suchen.
Angedacht ist die Errichtung eines Containerdorfes an der Karower Chaussee. Obwohl die Container noch nicht einmal bestellt sind, ist das Areal flächendeckend mit Zäunen abgeriegelt. Diese unnötige Maßnahme steigert den berechtigten Unmut der Anwohner und gibt den Neonazis Fläche und Möglichkeiten für Zerstörungen und Beschmierungen mit faschistischen Parolen.
Danke Herr Czaja. Keine Antworten, auch nicht auf die Bitte um Informationen in den Briefen des Bucher Bürgervereins e. V. schafft ein Klima in Buch, in dem man noch nicht einmal zu Gast sein möchte. Auch lässt es die Anwohner Gruppierungen folgen, denen sie sonst noch nicht einmal EIN Ohr leihen würden.
Es ist Ihre Aufgabe, die Menschen zu informieren und nicht zu verunsichern! Bis Sie soweit sind, bemühen sich das „Bündnis für Demokratie und Transparenz in Buch und Karow“, der Bucher Bürgerverein e.V. und engagierte Bürger aus Buch und Karow um Deeskalation und Aufklärung.
Auch Stefan Liebich war deshalb gestern in Buch mit dabei. Gemeinsam mit SPD und den Bucher LINKEN sprach er mit Bürgerinnen und Bürgern über die geplante Unterbringung von Flüchtlingen. Er findet die Unterbringung in Containerdörfern nicht richtig. Eine dezentrale Unterbringung in Wohnungen wäre besser. Aber für die falsche Politik des Berliner SPD-CDU-Senats können die Menschen, die vor Krieg und Gewalt fliehen, nichts. Deshalb heißen wir sie willkommen. Auch in Buch.