Geschichte
Helen Memel ist 18 Jahre alt und zieht sich bei einer Intimrasur eine Analfissur zu und verletzt dabei ihre äußeren Hämoriden. Sie kommt ins Krankenhaus und genau da spielt sich alles ab. Helen erzählt von ihrer intimen Vergangenheit, wie sie aufgewachsen ist, was sie als Jugendliche so intimes erlebt hat und dass sie einen Traum hat: Nämlich dass ihre geschiedenen Eltern wieder zusammen kommen. Deswegen unternimmt sie wirklich alles was möglich ist, um ihren Vater und ihre Mutter wieder zusammen zu bringen. Und da sich die beiden nie über den Weg laufen, will Helen die beiden im Krankenhaus wieder zusammen bringen. Helen Memel ist nicht normal und tut Dinge die kein normaler Mensch tun würde. Es geht um Sex, es geht um anale, vaginale und orale Dinge. Um Helens ständige Geilheit und ihre sehr ungewöhnlichen Gedanken und Handlungen. Im Buch findet man auch hier und da einige Skizzen um etwas Gesagtes zu veranschaulichen.
Das Buch
Helen Memel erzählt ihre Geschichte. Die Beschreibungen im Buch sind ihre Gedanken und die sind manchmal ganz schön durcheinander und wirr. Die geschriebene Umgangssprache macht das Lesen manchmal etwas umständlich. Es gibt kaum Passagen wo Frau Roche nicht umgangssprachlich schreibt. Das ist mal was anderes, als das was man sonst so auf dem Büchermarkt findet, aber mir persönlich gefällt das nicht. Der Krankenpfleger Robin wird im Buch meiner Meinung nach zu wenig dargestellt. Beim Lesen des Buchs habe ich nie verstanden warum er sich zu ihr hingezogen fühlte. Vieles spielte sich in Helens Gedanken ab und Robins Reaktion auf Helen war zwar freundlich aber irgendwie immer distanziert. Deswegen konnte ich am Ende der Geschichte kein bisschen verstehen, warum Robin Helen mit nach Hause nimmt. Das Ende im Buch ist auch ein ganz anderes als im Film. Im Buch fährt er ein Fahrrad und nimmt sie auf dem Gepäckträger mit. Komisch finde ich im Film dass Helen, obwohl sie am Anus operiert wurde, keine Schmerzen hat. Im Buch nimmt sie permanent Schmerzpillen zu sich, kann sich kaum hinsetzen, bewegt sich langsam, weil es höllisch weh tut, bei jeder Bewegung, bei der ihr sogar manchmal schwindelig wird.
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Der Film
Der Film hat böse Kritik erhalten. Auf Amazon beispielsweise hat er 2,5 Sterne von ings. 219 Bewertungen. Carla Juri spielt die Hautprotagonistin Helen Memel und macht das eigentlich ganz gut. Ich kaufe ihr diese Rolle ab. Die meisten Schauspieler in dem Film wirken authentisch. Der Film ist FSK 16. Der Regisseur David Wnendt, sagt in einem Interview dass er den Film nicht pornografisch machen wollte. Er betont aber gleichzeitig, dass er Nacktheit in der natürlichen Form zeigen wollte. Das heißt, dass man Geschlechtsteile sieht und auch Helen komplett nackt. So kann man in dem Film sehen wie Helen eine Vagina leckt oder die vier Pizzabäcker ihren Samenerguss auf die Pizza spritzen. Im Vergleich zum Buch, finde ich die Szenen aber allgemein geordnet vor. Im Buch hatte ich oft das Problem, dass Helen von einem Gedanken zu anderen hüpft und immer wieder vom Thema abschweift. Im Film fand ich die Szenen alle geordnet. Das war gut. Und ein Puls bekommt der Film auch, weil die Figur von Robin besser beleuchtet wird als im Buch. Jetzt erscheint es mir auch nachvollziehbar warum er Helen mit nach Hause nimmt.
Fazit
Das Buch wurde von mir bereits schlecht bewertet und den Film werde ich ebenfalls schlecht bewerten. Es gibt hier und da Pluspunkte, weil die Szenen beispielsweise übersichtlicher geordnet wurden und manches weggelassen wurde, was ich schon im Buch echt grausig fand, aber insgesamt finde ich den Film nicht sehenswert. Ich bin etwas erschrocken darüber was heutzutage Schauspieler machen müssen, um Geld zu verdienen. Ist es denn wirklich nötig seine Vagina in die Kamera zu halten oder beim wichsen gefilmt zu werden (wobei ich nicht sagen kann, ob die Pizzabäcker wirklich ihre echten Penisse in der Hand hatten oder täuschend echte Requisiten).
Es war ein Fehlkauf. Die Amazon Prime Videothek will aktuell für den Film 9,90€ haben. Der Film war zwar interessant, wie das Buch auch, aber es gehören weder das eine noch das andere zu den Dingen, die ich weiterempfehlen würde. Es ist Geschmackssache, ganz klar. Meinen Geschmack trifft es nicht so ganz.