Buch Review: Der Orkling von Mia

Buch Review: Der Orkling von Mia

Wie schon mehrfach verkündet konnte ich in den letzten Jahren keinen Bezug zu Büchern herstellen, daher versuche ich sie nun, langsam aber sicher, mehr in mein Leben einzubinden. Es gibt wirklich schöne Bücher und hier habe ich wieder eins – durch Zufall oder eher Schicksal – in die Hände bekommen und es war echt gut! Obwohl ich nicht viel lese gibt es doch zwei deutsche Autoren, die mir einfach öfter über den Weg laufen, sei es aufgrund von Werbung oder, weil die Freunde oder Familienmitglieder davon erzählen. Zum einen ist das bei mir Bernhard Hennen, von dem ich ja bereits Alica gelesen habe. Und zum anderen ist es Wolfgang Hohlbein, von dem diesmal ein Kurzroman in mein Hirn wandern durfte.

Inhalt:

Es tobt ein brutaler Krieg zwischen Orks und Elben. Und inmitten eines Getümmels trifft der Ork Groxmox auf den Halbling Samuel. Trotz der unterschiedlichen Herkunft sind sie gezwungen sich zusammen zu tun und erleben ein atemberaubendes Abenteuer, dass sie an ihrem Verstand zweifeln lässt.

Meinung:

Der Roman hat mich so richtig zum Staunen gebracht! Aber der Reihe nach. Wir waren vor kurzem im Rewe und dort steht in der nähe von den Kassen manchmal eine große Kiste mit Büchern. Wir gucken da normalerweise nie rein, weil ich immer dachte, dass da nur Schrott drin liegt. Aber aufgrund von einer langen Schlange hatten wir dann doch mal reingeschaut und dieses 2-in-1 Buch gefunden. Der Name von Hohlbein hat uns zum Kaufen gebracht, obwohl das Buch leider Schrammen auf der einen Seite hat und somit eigentlich nicht in unsere Sammlung passt. Da das Buch aber aufgrund dessen, dass es ein Mängelexemplar war, so mega günstig war, konnten wir einfach nicht nein sagen. Und im Enteffekt bin ich verdammt froh darüber! Ich, die zwar mit Fantasy in Animes, Mangas und Games viel anfangen kann, war immer der Meinung, dass mir Fantasy in Büchern nicht zusagt – tja, falsch gedacht. Ich hätte dieses Buch unter normalen Umständen eigentlich nicht gelesen aber es hatte einen entschiedenden Punkt, den ich nicht ignorieren konnte: Ich hatte Lust auf ein kurzes Buch und in diesem Buch sind zwei Kurzromane enthalten. Ich wusste gar nicht, dass es sowas gibt. Der Orkling ging ca. 155 Seiten während die andere Seite des Buches, Der Hammer der Götter, ca. 165 Seiten lang ist.

Von der Beschreibung her hat mich Der Orkling Null angesprochen. Orks? Elben? Halbling? Was soll ich bitte damit? Aaber ich hatte die Gedanken mal bei Seite gelegt und das Buch einfach gelesen. Der Anfang hat mich gar nicht angesprochen… Gemätzel, Kampf, es wird erzählt wie ein Ork einen Arm verlohr und die Sähnen an der offenen Wunde runter hingen und es wurde darauf eingegangen, wer wem in dem Krieg gerade den Kopf einschlug. Wir folgen dem Ork Groxmox, der nicht nur einen komischen Namen hat sondern auch nicht der Hellste ist. Und plötzlich, als ich fast schon die Lust verlor weiter zu lesen kam dann DER Punkt, der mich anders über das Buch denken ließ.

Der Halbling Samuel tauchte auf. Von Orks hat man ja irgendwie schon mal gehört und da auch einer auf dem Cover gut zu erkennen ist habe ich mir darüber nicht so viele Gedanken gemacht, ist halt ein großes Etwas. Aber ein Ork und ein Halbling, das war schon eine komische Mischung. Mein Interesse war geweckt. Ich wusste übrigens nicht, was ein Halbling eigentlich ist und habe es bis zum Ende des Buchs auch nicht nachgeschlagen, aber ich habe ihn mir als kleinen Zwerg vorgestellt. Eine kurze Recherche hat ergeben, dass ein Halbling sowas wie ein Hobbit ist und mit dem Begriff kann ich schon eher was anfangen. Auf jeden Fall hat man beim lesen gemerkt, da ist ein großes etwas und ein kleines etwas und das Zusammentreffen der zwei war nicht sehr schön. Der große Ork, der seine Motorik nicht ganz im Griff hat, hat dem kleinen Halbling ganz schön zugesetzt. Ja, Groxmox dachte sogar, dass er mit einem leichten Tritt den Halbling getötet hat! Er steckte ihn in einen Sack und ging in eine Kneipe. Und tja, mit so einer Geschichte wäre es ja langweilig, also was musste passieren? Genau, der Halbling lebt noch. Und spätestens zu dem Zeitpunkt hatte ich so viele Fragezeichen in meinem Kopf, dass ich einfach weiter lesen musste! Die zwei erleben ein wirklich atemberaubendes Abenteuer zusammen – als Team. Es gehen seltsame Dinge vor sich und es ist sogar Magie im Spiel. An dieser Stelle war es das dann aber mit der Erzählung meinerseits, da ich ja nicht zu viel von dem sowieso schon kurzen Roman verraten möchte. Aber das waren eben die Informationen, die bei mir das Interesse geweckt haben. Und dann… ja dann kam irgendwann einer der fettesten Plottwists überhaupt. Wie ihr wisst habe ich schon viele Animes, Serien und Filme geguckt, viele Mangas und Comics gelesen und in vielen Werken wird der Plottwist sehr gerne genutzt um den Leser zu überraschen und Eindruck zu hinterlassen. Aber sowas gewaltiges – das hat mich völlig aus der Bahn geworfen. Ich war beim lesen schon müde und bevor die Stelle kam und schon fast am einnicken, weils grad nicht so spannend war und dann kam dieser eine Moment, diese eine Zeile und die hat alles verändert. Mehr dazu könnt ihr, wenn ihr denkt, dass ihr das Buch nicht oder erst später lesen werdet, in meinem nachfolgenden Spoilerbereich lesen. Wenn ihr nun aber denkt, dass euch das Buch zusagen wird und ihr Neugierig geworden seid, empfehle ich euch das Buch einfach zu kaufen und nicht in den Spoilerbereich reinzuschauen. Das günstigste, gebrauchte Exemplar auf Amazon kostet mit Versand nicht mal 4€ und wir haben im Laden auch nur 3€ dafür bezahlt. Und, wenn man noch zum Neupreis an das Buch ran kommt, kostet es nur 8€. Man kommt also mit kleinem Geldbeutel super an das Buch ran und ich kann es wirklich nur wärmstens empfehlen. Und wie bereits geschrieben gibt es 2 Kurzromane in diesem Buch und ich habe bisher nur die eine Hälfte gelesen.

Hier noch ein kleiner Spoilerabsatz zum Rest des Buches. Wer ihn trotz meiner Warnung lesen möchte kann den Absatz gerne markieren und lesen, alle anderen springen bitte direkt zu meinem Fazit.

Folgendes – die Geschichte findet in einer Fantasywelt statt. Man bekommt gar nicht erklärt, warum die Orks und die Elben überhaupt kämpfen und Krieg miteinander führen, es ist einfach so. Für einen neugierigen Menschen bzw Leser wie mich ist das echt nichts, ich habe gerne Details und Erklärungen, wieso etwas so ist, wie es ist. Das hatte mich beim lesen auch etwas geärgert. Aber dann kam halt dieser besagte Plottwist – die beiden landen in einem dunklen Raum der nicht von Zeit beeinflusst wird und als sie da raus kommen merken sie schnell, dass sie in einer anderen Welt gelandet sind. In der Menschenwelt. Ich hatte diesen Plotwist überhaupt nicht kommen sehen aber er gefällt mir richtig gut: Es ist ein Spiel. Ein Computerspiel. Die beiden kommen geradwegs aus einem verdammten Computerspiel! Und finden sich plötzlich außerhalb des Spiels wieder. Und begegnen sogar Menschen. Das alles hat auch seine Gründe und die erfährt man eben ab diesem Zeitpunkt im Buch und ich war spätestens jetzt richtig gefesselt. Mich hat das Warum so dermaßen neugierig gemacht, dass ich einfach weiter lesen musste, ein weglegen kam gar nicht mehr in Frage. Und um das ganze noch spannender zu machen: Die beiden müssen sich gegen die Menschen behaupten und landen irgendwann wieder im Spiel – in der Zwischenzeit sind 15 Jahre im Spiel vergangen. Und die ganzen Details die in der Story drin sind, sind so durchdacht und wunderschön geschrieben, dass mich dieser Kurzroman einfach so richtig verzaubert hat – im wahrsten Sinne des Wortes, denn Magie ist im Spiel und das sogar ziemlich gut in die Geschichte eingeflochten.

Fazit:

Ich bin wirklich begeistert von der Vielseitigkeit dieses Buches. Obwohl es „nur“ ein Kurzroman mit 150 Seiten ist hat es mich richtig gepackt und gewusst, wie man mein Interesse wecken kann. Obendrein hat mir der Schreibstil sehr gut gefallen und ich musste auch nicht so viele Wörter nachschlagen wie in manch anderem Buch, dass ich in letzter Zeit gelesen habe. Der Anspruch ist also nicht all zu hoch gesetzt und das Buch will im Grunde genommen nur eins: seine Leser verzaubern. Das Buch ist von 2013 und somit noch gar nicht so alt. Es ist kein Meisterwerk und es ist auch kein Buch, dass man unbedingt gelesen haben muss aber es ist ein schönes, kurzes Werk für zwischendurch, vor allem geeignet, wenn man nicht so viel Zeit hat und es lässt einen staunen und mitfiebern. Und ehrlich gesagt erwarte ich auch nicht mehr von einem Buch, daher wurden meine Erwartungen vollends erfüllt. Ich bin sehr gespannt, was ich zur anderen Seite des Buches sage, denn die Storybeschreibung triggert mich Null mit seinen Wikingern und Thor aber durch dieses Buch hier habe ich dennoch gelernt, dass ein Buch nicht nur nach seinem Einband oder seiner Storybeschreibung bewertet werden sollte.

Buch Review: Der Orkling von Mia

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