Oma war dieser Tage bei einer Damenrunde und hat eine Geschichte gehört, die es zu erzählen lohnt. Es ging um eine Schwangerschaft vor rund 65 Jahren. Da war eine Frau schwanger, die bereits eine zweijährige Tochter hatte. Diese Tochter, die übrigens jetzt die Geschichte erzählte, wurde währenddessen immer wieder von ihren werdenden Eltern gefragt, was sie sich denn als Geschwisterchen wünsche: Ein Bub oder ein Madel? Dabei versuchten die Eltern dem Kind zu erklären, dass nur das eine oder das andere möglich sei, beides ginge eben nicht. Trotz aller Erklärungsversuche des Vaters, der Gynäkologe war, blieb das kleine Mädchen dabei: “Bubi – Madi.” Um ihren Wunsch nach zwei Geschwistern zu untermauern, legte sie abends immer auch zwei Zuckerstückchen auf einen entsprechenden Teller. Als die Frau dann niederkam und wieder ein “Madi” zur Welt gebracht hatte, sagte sie selber ziemlich überrascht: “Ich glaube, da kommt noch was.” Und auch zur großen Überraschung ihres Mannes und der Hebamme kam tatsächlich noch etwas, nämlich ein “Bubi”. Was soll ich sagen? Die Eltern wären auf dieses unerwartete Zwillings-Glück sicher besser vorbereitet gewesen, wenn sie zuvor mehr Verständnis für ihre Zweijährige gehabt hätten.