Die BTCC bot auch in Rockingham drei spannende Rennen und einen Führungswechsel in der Meisterschaft an.
Noch in Runde 1 gab es gleich zwei Unfälle mit mehreren Fahrzeugen. Adam Morgen und Will Bratt gerieten aneinander. Durch diesen Crash entstand dann gleich noch ein zweiter in dem unter anderem der neue Ford Pilot Tom Onslow-Cole verwickelt war.
Das Safetycar kam auf die Strecke, damit die Aufräumarbeiten getätigt werden konnten. Nach der ersten Runde lautete die Reihenfolge Jordan, Plato, Shedden, Tordoff und Neal. Zum Beginn der siebten Runde sollte dann der Restart erfolgen, doch noch vor dem Restart drehte sich Matt Neal in der letzten Kurve und verlor einige Positionen. An der Spitze konnte sich Jordan nun etwas lösen, während sich Jason Plato mit allen Mitteln gegen Gordon Shedden verteidigte. Dahinter lauerte bereits Mat Jackson. Nur eine Runde später machte Plato den entscheidenden Fehler und so konnte Shedden vorbeigehen. Jackson konnte hiervon nicht profitieren, setze aber Plato nun unter Druck. In der zehnten Runde konnte Jackson dann am Ende von Start/Ziel am MG Piloten vorbeigehen. Einmal mehr waren die MGs unter Mischbedingungen chancenlos. Jordan hatte währenddessen bereits über 3,5 Sekunden Vorsprung vor Shedden.
In der zweiten Rennhälfte kam Audi Pilot Rob Austin immer besser in Fahrt. Austin schnappte sich zunächst Rob Collard und setzte dann Jason Plato unter Druck. Vier Runden später, nämlich in Runde 17 konnte Austin dann vorbei gehen. An der Spitze kontrollierte Andrew Jordan das Rennen, dahinter ging zwischenzeitlich Mat Jackson vorbei an Gordon Shedden und übernahm damit Position zwei. Rob Austin, der in der Schlussphase des ersten Rennens das schnellste Auto hatte machte sich auf die Jagd nach Platz drei und konnte die Lücke zu Gordon Shedden relativ schnell schließen. Und in der letzten Kurve konnte Austin dann noch das Manöver setzen und sicherte sich mit 0,200 Sekunden Platz drei vor Shedden.
Der Rennsieg ging ungefährdet an Andrew Jordan vor Mat Jackson. Jason Plato konnte sich immerhin noch auf Platz fünf über die Ziellinie retten, während Sam Tordoff bis auf Rang 16 durchgereicht wurde. Colin Turkington kam auf Platz sechs ins Ziel. Matt Neal der sich beim Restart drehte rettete sich auf Platz 14 über die Ziellinie.
Auch in der Jack Sears Trophy blieb es spannend bis zum Schluss. Nye und Wood lieferten sich an spannendes Duell, welches Wood am Ende für sich entschied.
Rennen 2
Die Top 8 waren in der Anfangsphase sehr eng zusammen und dementsprechend gab es viele spannende Duelle. So schnappte sich Gordon Shedden in der dritten Runde Mat Jackson, welcher dann unter Druck von Dave Newsham geriet. Erst nach gut fünf Runden entspannte sich die Lage zumindest an der Spitze ein wenig, denn Austin und Shedden konnten sich ein wenig von der restlichen Kampfgruppe lösen.
Newsham der nicht an Jackson vorbei kam geriet unter Druck von Rob Collard und musste sich diesem dann auch in Runde sechs geschlagen geben. Collard übernahm damit die vierte Position. Die BMW funktionierten in Rockingham doch ein wenig besser als ich das im Vorfeld erwartet hatte. Newsham, der einfach deutlich langsamer war als seine direkten Kontrahenten viel in den nächsten Runden auch noch hinter Matt Neal und Colin Turkington zurück. An der Spitze hatte währenddessen Rob Austin alles im Griff. Man hatte das Gefühl, dass er das Rennen nach Belieben kontrollierte. Sobald Shedden etwas näher kam, konterte der Audi Pilot sofort in der nächsten Runde.
In der zehnten Runde kam es zu einer kuriosen Situation. Neal und Collard kämpften um Position fünf. Turkington übte schon einige Runden Druck aus. Am Ende von Start/Ziel rutschten beide plötzlich geradeaus. Neal musste das Rennen aufgrund eines technischen Defekts aufgeben und Turkington ist vermutlich auf der kleinen Ölspur ausgerutscht die Neal gelegt hatte und ist daher mit abgeflogen. Doch auch für Collard sollte der Verbremser in Kurve 1 nicht ohne Folgen bleiben. Nur wenige Kurven später verabschiedete sich ein Reifen, den er sich beim heftigen Verbremser in Turn 1 beschädigt hatte.
Unter trockenen Bedingungen funktionierten die MG wie erwartet besser. Besonders Sam Tordoff machte auf sich Aufmerksam. Von Platz 16 gestartet überholte er in Runde 10 Newsham und übernahm damit Platz fünf. Auch Jason Plato kämpfte sich nach seinem schlechten Start langsam aber sicher wieder nach vorne und überholte Newsham in der dreizehnten Runde und war damit immerhin auf Position sechs zu finden.
Doch Rob Austin war in Rennen zwei einfach nicht zu schlagen und so sicherte er sich seinen ersten Sieg in der BTCC und nicht nur das, denn es war der erste Audi Sieg in der BTCC seit 16 Jahren (!). Frank Biela fuhr im Jahre 1997 den letzten Sieg für Audi in der BTCC ein. Hinter Austin landeten Shedden, Turkington, Jackson, Tordoff und Plato.
In der Jack Sears Trophy hatte Lea Wood die Nase vor David Nye. Liam Griffin musste das Rennen vorzeitig beenden.
Rennen 3
Wie schon in Rennen 1 gab es auch im dritten Rennen gleich in der ersten Runde ein Crash mit mehreren Fahrzeugen. Ausgelöst wurde das Ganze in dem Adam Morgan in ein Dreher geschickt wurde und damit eine Kettenreaktion auslöste. Nach den Aufräumarbeiten wurde zu Beginn der fünften Runde das Rennen endlich wieder freigegeben. Jordan konnte sich an der Spitze direkt ein wenig absetzen. Die Positionen waren in den darauffolgenden Runden bezogen. Hinter Jordan belauerte man sich ein wenig und wartete erstmal ab. Sam Tordoff verlor im weiteren Rennverlauf ein wenig an Speed und konnte sich auf der Position zwei nicht halten. So gingen zunächst Turkington vorbei und wenig später auch noch Teamkollege Plato, Jackson und Gordon Shedden.
Andrew Jordan fuhr allerdings ungefährdet zum Sieg und auch zur Tabellenführung in der Meisterschaft. Dahinter kamen Turkington und Jason Plato ins Ziel. Matt Neal wurde nur siebter und konnte sich damit zunächst mal von der Meisterschaftsführung verabschieden. Die Jack Sears Trophy entschied auch im dritten Rennen Lea Wood für sich.
Ein Blick auf die Meisterschaft zeigt wie wahnsinnig eng es ist in diesem Jahr ist. Andrew Jordan hat nun mit 338 Punkten die Führung übernommen. Dahinter folgen Shedden (308 Punkte), Turkington (305 Punkte) und Matt Neal (304 Punkte). Wie schnell sich das Blatt wenden kann hat Matt Neal am Wochenende in Rockingham erfahren. Von Platz 1 ging es bis auf Platz 4 zurück. Die Meisterschaft bleibt also bei den verbleibenden zwei Rennwochenenden sehr, sehr spannend. Das vorletzte Rennwochenende findet in Silverstone statt.
Ein ausführliche Statistik Datei mit sämtlichen Daten vom Wochenende in Rockingham findet ihr übrigens hier.