BSAR Alien Raptor – Custombike in Kleinserie

BSAR Alien Raptor - Custombike in KleinserieBernhard Schwanitz, Industrial-Designer und Künstler verlegte seinen Lebensmittelpunkt seiner Frau zuliebe 2009 von München nach Würzburg. Eigentlich ein geruhsames Städtchen, in dem man Lebensqualität und Muße vorfindet. Hier bezog Schwanitz sein Atelier unweit des Marktplatzes im Herzen von Würzburg.

Als leidenschaftlicher Motorradfahrer mit etlichen verschlissenen Motorrädern diverser Marken und 2 BMWs in Gebrauch lief dem damals 45 jährigen das Custombike eines Freundes über den Weg. Ein Fighter mit Buell X1 Motor im Rau Rahmen. „Schon als ich die riesigen Discbreaks sah, die auf die Felge genietet sind, war es um mich geschehen“ erzählt Schwanitz. 

Dieser Umbau war mit den feinsten Zutaten ausgestattet und fuhr brachial. Ein fast nicht zu zähmendes Tier, das aufgrund der kurzen Übersetzung mächtig anriss und sich kaum im Zaum halten ließ. Ein Übriges taten die 102 dB Standgeräusch und das kompromisslose Fahrwerk sowie die reichlich dimensionierten Bremsen. Allein das Design der Rau Buell war nicht so ganz nach dem Geschmack des Designers. Also beschloss er, sich einen lang gehegten Wunsch zu erfüllen und der Edel-Buell einen völlig neuen Look zu verpassen.

Das eigene Custombike muss her

Das Thema und die Inspiration waren schnell gefunden, fuhr sich das Gerät doch wie ein wildgewordenes endzeitliches Tier. Arbeitstitel „Raptor“. Zunächst war eine Marktrecherche nötig, um im Entwurf genügend Abstand zu bestehenden Designs zu wahren und gleichzeitig einen langlebigen, eigenständigen und prägnanten Entwurf zu erarbeiten. Schwanitz strippte die Maschine, baute Lampenmaske, Tank, Sitzbank und Heck ab und begann in Clay (Automobil-Ton) zu modellieren. Wichtigstes Merkmal stammte aus einer Studie, die Schwanitz als Werksstudent im BMW Designcenter in München in den späten 80er Jahren erarbeitet hatte. Aus der Studie entstand damals die 650er Scarver. Die Gabelbrücke und der Lenker sollten vollständig integriert werden. „Eigentlich habe ich das schon mit 22 Jahren in einem Tonmodell formuliert – lange vor dem Designstudium“ erklärt der erfahrene Designer und Claymodelleur.

BSAR Alien Raptor - Custombike in KleinserieDie Lampen stammten von der KTM RC 8, die amorphe Form war´s sofort. Wichtigstes Stilmittel waren der Durchbruch am Lenker, der in den durchsichtigen Tank erweitert wurde und als Pendant der Durchbruch unter der Sitzbank. So entstand eine fast zierliche Silhouette die dem ungewöhnlichen Monocoque von der Lampe bis zur Sitzbank höchst prägnante formale Momente verlieh. Überall spannen sich Muskeln, schnauben Nüstern und pulsiert die Kraft des einzigartig animalisch wirkenden Entwurfs. Das Heck vollendet in seiner Leichtigkeit den dynamischen Auftritt dieses Streetfighters. Die Ergonomie ist die einer Supermoto, mit leicht gebeugter Haltung (ideal für Winddruck um 130 km/h) und sportlich moderatem Kniewinkel.

Als das Claymodelling fast abgeschlossen war, kam ein weiterer Kunstgriff, der auch Fertigungstechnisch sinnvoll war: Die Verkleidungsteile sind durch 3,5 mm Spalten voneinander getrennt und teilen die Flächen grafisch, so wirkt die Verkleidung noch eigenständiger und futuristischer. Im aktuellen Prototyp sind die Kanten der GfK Teile farbig ausgelegt. So hat das Bike einen sensationellen, völlig eigenständigen Look, der durch den archaischen Buellmotor noch verstärkt wird.

Mad Max lässt grüssen

Mad Max Regisseur George Miller hätte vermutlich seine Freude daran. Der Film ist Teil des emotionalen Scenarios, das Schwanitz immer wieder vor Augen hatte. Auch Gigers Alien stand inspirierend Pate – so war es zum endgültigen Namen nicht mehr weit. BSAR Bernhard Schwanitz Alien Raptor. Ein Saurier der extrem laut faucht, stinkt und sich äußerst aggressiv bewegt. Eine Reminiszenz an eine zu Ende gehende Ära, die gleichzeitig in die Zukunft weist. „Retro“ ist in aller Munde.

BSAR Alien Raptor - Custombike in KleinserieDer Kunde kann die Komponenten im Detail wählen und alle Ausstattungsmerkmale werden gemeinsam abgestimmt. Die Preise bewegen sich zwischen 75 T€ und 95 T€ je nach Ausstattung. Die Kleinserie ist auf 10 Stück limitiert. Die BSAR hat übrigens komplett deutschen TÜV! Die Farbe ist frei wählbar solange es schwarz ist. Das mischt Schwanitz natürlich selbst. Es soll aber auch eine Variante in Kupfer antik und Aluminium poliert geben.

„Das nächste Umbauprojekt wird elektrisch fahren“ so Schwanitz augenzwinkernd. Doch zunächst wird der Designer für eine Edel-Custombike-Schmiede im Ausland designen, mehr wird noch nicht verraten.

Von 19.02. bis 22.02. 2015 ist die BSAR auf der Swiss-Custom in Zürich zu sehen. Ein Besuch lohnt sich immer, hier kann man in Ruhe Fachsimpeln und die Details besprechen. Allzeit guten Grip!


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