Bruno, das pubertierende Rindvieh


Bruno, das pubertierende Rindvieh
Dieses Motiv hat uns die letzten Wochen und Tage „begleitet“: es wurde das Titelbild der Hochzeitszeitung. Wenn auch insgesamt ein recht zeitaufwendiges Projekt, die Ideen waren schnell geboren: wenn zwei Landkinder heiraten, in deren Elternhäusern die wöchentliche Lektüre des Bayerisch Landwirtschaftlichen Wochenblatts ein gepflegtes Ritual ist, dient diese selbstverständlich als Vorbild für Layout und Inhalt zur einmaligen Sonderedition des Bayerisch Landwirtschaftlichen Hochzeitsblatts (BLHB). Die einzelnen Rubriken wurden als Aufgaben verteilt, wir haben uns sehr genau an die Vorgaben gehalten. Insofern gabs auch einen Roman, den hab ich mir „geschnappt“ – denn dafür hatte ich eine Idee … und die darf auch auf den Blog, weil „Bruno, das pubertierende Rindvieh“ hat einfach verdient, dass so viele Menschen wie möglich von ihm hören 🙂

Bruno, das pubertierende Rindvieh
Anmoderation des BLHB: „Gestatten: Mein Name ist Bruno. Im Frühjahr 2015 wurde ich mitten in meiner Pubertät brachial aus meinem gemütlichen niederbayerischen Heimatstall entführt und für ein halbes Jahr musste ich im Exil in der Hallertau, noch dazu im oberbayerischen Teil, darben – täglich auf meine Rettung wartend. Meine Erlebnisse den Sommer über, eingesperrt mit 3 weiblichen Kuhteenagern auf einer Weide, haben Sie sicher in meinem Erstlingswerk „Exil ok, aber Zickenalarm? Womit hab ich das nur verdient?“ gelesen. Eh klar, ein Bestseller, der Verlag bzw. unsere Namensgeber haben zahllose weitere Auflagen geplant. Denn wie sie sich vorstellen können: ein Klasse-Ochse, 3 doofe Mädels. Ich hätte ja damals schon Bücher über Bücher füllen können …. Und da ich der geborene Schnüffler bin, eigentlich zum Privatdetektiv geboren, widme ich mich in meinem zweiten Buch den aktuellen Geschehnissen rund um die Sommerweide. Leider bin ich nicht live dabei, hüstel, aber ich konnte die diesjährigen Bewohner vor ihrer Entführung genauestens instruieren. Ich habe mir wahrlich Mühe gegeben, den 3 dummen Dingern, nennen wir sie Tick, Trick und Track, beizubringen, wie Überwachen und Observieren funktioniert, wie sie am besten herumschnüffeln und Spuren lesen. Täglich liefern sie mir ihre Beobachtungen via Social Media. Irgendwas ist da im Busch, aber ich werde schon noch rausfinden, was genau. Wär doch gelacht! Auch wenn die ersten Kapitel noch keine klare Richtung ergeben, sie werden schon sehen: Ich bin der geborene Schnüffler. Jawoll.“

EXKLUSIV VORAB IM BAYERISCH LANDWIRTSCHAFTLICHEN HOCHZEITSBLATT Bereits 2015 durften wir Ihnen das Aufsehen erregende Erstlingswerk von Bruno, dem pubertierenden Rindvieh, vorstellen. Die spektakulären Erlebnisse des Teenager-Ochsen war ab der Crowdfunding-Namensgebung eine der nachhaltigsten Entdeckungen der letzten Jahre im Bioland Bayern. Ende September 2017 bringt er seinen Folgeroman „Weidesommer – Ohne mich“ auf den Markt. Wir konnten Ihnen, liebe Leser, eine exklusive Vorab-Version des neuen Heimatromans sichern.

Weidesommer – Ohne mich

Was bisher geschah: Nach monatelangem Exil in der Hallertau durfte ich (und die 3 doofen Weiber, aber die sind ja wohl wirklich nicht wichtig) zurück in meinen gemütlichen Stall in der niederbayerischen Heimat. Da ich aber ein sehr schlaues Kerlchen bin wusste ich: eines Tages wird ES wieder passieren. Und tatsächlich: am 19. März kamen die Entführer zurück. Dieses Mal hatten sie sogar eine ganz Junge dabei, die hat ganz eifrig fotografiert – da kam mir eine Idee, schließlich: warum lassen die mich dieses Mal hier? Die haben sicher irgendwas zu verbergen, wenn sie das cleverste Rindvieh im Stall lassen? Schlau wie ich nun mal bin hab ich Tick, Trick und Track (so nenne ich die 3 dummen jungen Dinger, die dieses Jahr ins Exil geschickt wurden) mit modernstem Equipment ausgestattet. Instagram, WhatsApp, Blogsoftware, Facebook, Twitter (Snapchat checken sie nicht, seufz!). Ihre Aufgabe: sie versorgen mich täglich mit Informationen. Oder wofür sollte dieses ganze Social Media Zeugs sonst wohl gut sein? Und ganz ehrlich: Irgendwas geht da vor sich, ich hab noch nicht ganz rausgefunden, was. Aber keine Sorge: ich bin schlau, ich finds raus. Bald!

März 2017. Am frühen Morgen sind sie gekommen. Wieder er und sie. Unsere Stallbesitzer haben noch mitgeholfen, Tick, Trick und Track in den Anhänger zu katapultieren. Mit dabei war auch so eine Kleine, ganz gschaftig hat sie mit ihrer Kamera alles fotografiert. Wahrscheinlich wegen dem Lösegeld? Oder? Im Exil angekommen hat sich nichts verändert. Hütte steht noch, nach wie vor kein Palast. Aber den Palast hätten sie ja ohnehin nur mir zu Ehren errichten müssen … Na ja, war unspektakulär. So. Wobei, Moment: neben der Kirche steht so ein großes gelbes Ding. Und wo ich mir die Bilder genauer anschaue: drum rum ist ein Gerüst? Was haben die denn vor? Den Bildern zu entnehmen: nix, da passiert einfach mal nix.

April 2017. Nix los. Recht langweilig, so insgesamt. Klar, die 3 dummen Dinger fressen und fressen und fressen. Wetter hat gepasst. Nnnnja, so schlecht war der Sommer im Exil gar nicht, also so im nachhinein gesehen. Aber schon recht langweilig so. Ist zwar erst April, aber … Vielleicht ist ja doch gar nix los? Halt, Moment, was machen die denn da? Die Kirche hat plötzlich kein Dach mehr? Ganz schön groß da oben. Und dann turnen da ein paar Hanseln einfach oben rum? Was machen die da nur?

Mai 2017. Beim Maibaumaufstellen waren sie wieder alle da. Also die Entführungswächter. Und aha. Jetzt hat die Kirche also ein neues Dach, aber sonst steht da immer noch das Gerüst blöd rum. Oder? Jetzt fahren öfter mal ganz viele Menschen da hin, schauen, deuten, schauen, deuten? Die gehen auch aufs Gerüst rauf, achso, dafür war das da: damit die Menschen da raufgehen können? Schön blöd, die Menschen. So. Recht amüsiert haben sich Tick, Trick und Track über eine Aktion im Garten: da haben zwei wohl was am Traktor festgemacht, um die schönen Pflanzen aus der Erde zu ziehen. Und die Erde auch noch hochgeworfen. Bäh. Dabei wäre das komische Ding beinahe in den Traktor reingezogen worden und der eine von den zwein musste ganz schön schnell hüpfen, während die andere a bisserl blöd geschaut hat – haben sie wohl was kaputt gemacht? Wär doch viel einfacher gewesen, sie hätten Tick, Trick und Track da reingelassen, dann wärs halt ganz gechillt abgefressen worden …

Juni 2017. Zu dem Stück Wiese, das sie kaputtgemacht haben, pilgern sie jetzt permanent. Haben die da leckeres Gras für die doofen Dinger angesät? Oder was? Unverschämt! Für uns gabs nix Neues, im letzten Jahr. Aber alle unsere Wärter scheinen da permanent nach dem Rechten zu sehen? Was da nur los ist? Der Juni war übrigens vor allem in den ersten zwei Wochen ein bisschen sonderbar, da mussten die 3 Exil-Kühe wohl öfter mal aufs Fressen warten, weil ihre Wärter ganze Tage unterwegs waren. Und dann hatte die Kleine, die normalerweise fotografiert, an einem Tag noch so eine dabei, standen die ewig am neuen Grasstück, um die Schnecken zu schimpfen? Kinders, Schnecken mögen doch gar kein Gras – tststs! An der Kirche sind täglich Menschen zu Gange, die haben jetzt um das Gerüst rum eine Plane gezogen? Wollen wohl was verheimlichen, häh? Ich sags ja, irgendwas ist da los. Ich komm schon noch drauf.

Juli 2017. Die Menschen, die tummeln sich permanent am neuen Grasstück. Ist das etwa deren Fressen? Ich muss ja gestehen, dass ich die noch nie beim Grasen auf der Weide gesehen hab? Aber sie scheinen da was abzupflücken, phhh, ist, als ob ich statt einmal richtig reinzubeißen mir nur einen einzelnen Grashalm ins Maul ziehen würde? Wohl Sterneküche, was? Da wird man ja auch nicht satt von, hab ich mir sagen lassen … Und dann ist klammheimlich das Gerüst an der Kirche weg. Gut, dass die Rindvieher auf der Weide ein anderes Farbspektrum sehen, als die Menschen, weil wenn ich das richtig deute, ist die Kirchturmuhr jetzt rot. Ihr wisst ja: Wilde Stiere, also nicht wie ich Klasse-Ochsen, die reagieren auf rot, gell? Aber sind ja nur Mädels, meine Informanten. Komisch bleibt: letztes Jahr, in meinem Exil, da hatten unsere Wächter auch so ein Gerüst rund ums Haus rum. Haben wir jetzt von unserem lauschigen Fleckchen, äääh, von unserer gar schrecklichen Exil-Weide aus nur gesehen, wenn wir gaaaanz weit ans äußerste Eck gelaufen sind. Aber hab ich natürlich abgecheckt. Ob die Kirche irgendwas mit denen zu tun hat? … Ich komm noch drauf, ganz bestimmt!

August 2017. … kraxelt der in so einem Korb am großen Stall rum und kleckert eine riesengroße Sauerei überall hin? Meine Beobachtungsdamen sind schon vollkommen empört, weil der viel weiß auf dem schönen saftigen Grün rundrum hinterlässt? Was soll das? Bei den Gesprächen geht’s wohl permanent um Termine, Essen, Getränke, Blumen (ehrlich? Gras schmeckt doch wirklich viiiieeel besser) und andere uninteressante Dinge wie Kleider. Irgendwie scheinen die Menschen auch nicht so viel Zeit für Tick, Trick und Track zu haben? Deshalb hat eine von den dummen Dingern an einem Sonntag morgen Blödsinn gemacht, ist ausgebrochen – wollte strawanzen, man denke sich: eine junge Kuhdame. Wurde von den Bewachern im Triumph in den Stall zurückgebracht, die anderen dummen Dinger haben gebrüllt vor Lachen – keine Frage: kein Material zu verwenden seitdem, so keifen sie sich deswegen … Die Spitzelriege musste ich infolge erweitern, weil die drei stehen unter erhöhter Bewachung: neuerdings spioniert die Katzendame – auch sie wurde vor Jahren entführt und fristet ein recht karges Dasein im Exil, muss sogar öfter mal im Wohnhaus der Menschen schlafen – für mich. Unterstützt von der Hühnerbrigade. Immerhin, das ist neu: die haben jetzt ein luxuriöses Sommer-Häuschen nebenan. Na gut, verständlich, bei den ganzen Eierskandalen … Kommen aber auch nicht rum. Durch Cat-Woman verbreitert sich mein Informationsfluss im Radius aber sehr. Nur etwas doof ist sie halt, die Cookie. Was bitte kann bedeuten, dass die Menschen im Hof ein Blumenbeet angelegt haben, in dem sie himmlisch scharren kann. Rasen angesät, vielleicht ist der für die Kuhdamen? Bahh, für uns gabs nix neu. So nicht, Herrschaften! IRGENDWAS soll wohl im September sein, weil da reden alle drüber? Herrschaftszeiten, kreuzkruzifix. Immer noch keine echte Spur– aber es kann nur noch eine Frage der Zeit sein.

September 2016. Die letzten zwei Wochen geht’s da zu. Volles Haus, permanent. Uns, äh Verzeihung, meine Spitzel natürlich, beachtet kein Schwein! Sie haben die schönen Buchsbäume geschnitten (hab zwar noch nie probiert, aber hallo: dafür sind doch Kühe da, um so was zu machen?). Dann sitzen alle zusammen, was auch immer sie da auf Tischen aufhäufen? Und machen und tun? Langsam hab ich nur noch Fragezeichen im Kopf. Anscheinend – man halte sich fest – haben sie sich darüber unterhalten, ob sie Tick, Trick und Track WASCHEN sollen? Langsam aber sicher vermute ich, da ist wirklich was Schlimmes im Gange. Ich fürchte um das Leben der 3 Mädels … eigentlich sollte ich los, um sie zu retten? Na ja, aber man(n) muss sich ja auch nicht immer in alles einmischen? Oder? … Ach, wenn ich nur wüsste, was da vor sich geht … Gestern, also das war komisch, da sind sie mit so grünen Ringen in die Kirche gegangen, ich hab die Katzendame hinterhergeschickt, aber na ja – jetzt erklär mir mal einer, was DAS soll?

Fortsetzung folgt. Am 16. September 2017 (alle Rechte an den vergangenen und zukünftigen Erlebnissen, Beobachtungen und Vermutungen von Bruno, dem pubertierenden Rindvieh, gehören dem recht von sich selbst überzeugten Verfasser und dürfen nicht zweitverwertet werden. Und Punkt.)

Die gesamte Hochzeitszeitung hat das Brautpaar direkt herzlich zum Lachen gebracht, am Morgen nach der Hochzeit saßen beide gechillt in Liegestühlen und studierten, wie früher, das 28seitige Magazin von vorne bis hinten …

Ein Exemplar wurde versteigert – stolze 60 Euro hat die bezaubernde Nichte äußerst selbstbewusst geboten und den Zuschlag erhalten, sehr zum Amüsement der gesamten Hochzeitsgesellschaft, da wollte sie keiner mehr überbieten (schließlich ist der Bräutigam, ihr Onkel, ja auch von Kind auf 60er Fan, da darf man auch gar nicht …). Nur leider musste sie sich später eine betriebswirtschaftliche Standpauke ihres Herrn Papa zum Thema Taschengeld und so anhören ….

Das Titelbild haben wir übrigens zweitverwertet: an allen 3 Zufahrtsstraßen zum Dorf stehen seit dem Jubiläum der örtlichen Feuerwehr vor vielen Jahren kleine Häuschen für Hinweise, die haben wir für Plakate genutzt. So erfährt jeder beim Reinfahren in den Ort, dass „G’heirat werd“, und zwar an einem Tag gleich zwei mal. Beim Rausfahren strahlen die beiden Brautpaare vom vergangenen Wochenende um die Wette 😉

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