Heute habe ich etwas ganz besonderes für euch - es geht zurück in meine Kindheit. Neben dem Kartoffelsalat gab es bei Oma immer etwas ganz besonders: Bröselschmarn, fast wie von Oma. Leider nur fast, an ein paar Sachen fehlt es mir dann doch. Vor allem an zwei Dingen: Dem Reindl (ein Bräter) und noch viel wichtiger, am Holzofen. Nur in diesem gelingt es, die einzelnen Stücke richtig toll hinzubekommen, so dass sie außen schön kross, innen aber noch schön weich sind.
Mangels 'Reindl' habe ich 'Schmarn dann in einer Pfanne mit reichlich Butterschmalz gemacht, geht auch, ist auch lecker, kommt aber eben nicht an die leicht rauchigen Aromen eines Holzofens hin.
Früher gab es den Bröselschmarn (in Österreich auch Zwirl genannt, kommt aus der oberpfälzerischen Küche, kennen gelernt habe ich ihn in Niederbayern) relativ regelmäßig in den verschiedensten Variationen. Süß, mit Sauerkraut oder wie der junge Herr König ihn am liebsten hatte: Mit reichlich Curry-Ketchup.
Für das heutige Rezept habe ich das Ganze aber ein wenig eleganter, aber dennoch sehr bodenständig zubereitet. Ein leckerer Krautsalat nach dem Rezept aus Tim Mälzers Kochbuch Heimat trifft dabei auf den Bröselschmarn und wird von einem leckeren Paar Rossbratwürsten vom Münchner Viktualienmarkt unterstützt. Besser geht es fast nicht.
Besonders wichtig ist für mich beim Krautsalat der Kümmel, viel hilft bekanntlich viel. Kaum ein Gewürz mag ich in der guten bayrischen Küche lieber schmecken als diesen Doldenblüter. Egal ob im Schweinebraten oder im Krautsalat, einfach ein absolutes muss!
Das Rezept bzw. die Kreation reiche ich gerne zu Tinas Kochevent der kulinarischen Kindheitserinnerungen ein, mit dem Sie ihren 1. Bloggeburtstag feiert. Herzlichen Glückwunsch!
Bröselschmarrn mit Krautsalat
Das Rezept für den Krautsalat stammt aus Tim Mälzers Kochbuch Heimat (Seite 168)