Broken Dreams and Hearts - Interaktive Story #2

Von Spuerbar @susi_sp

"Hast du wirklich mit ihr Schluss gemacht?" Julia, Bens Schwester, verstand die Welt nicht mehr. Eigentlich verstand sie die Welt schon damals nicht mehr, als ihrem kleinen Bruder Leukämie diagnostiziert wurde. Damals war vor zwei Monaten und der Schock saß ihr seit dem regelrecht im Knochenmark.
Nächste Woche sollte die Chemotherapie starten und Ben hatte Angst. Julia wusste das, denn man konnte seine Angst spüren, auch wenn Ben versuchte den Coolen zu spielen.
Er ist doch erst ein Kind, dachte sich Julia, die an ihre Probleme dachte als sie 16 war. Ihr größtes Problem war damals nicht beim heimlichen Rauchen von ihren Eltern erwischt zu werden.
"Ich hatte zwei Monate Zeit meinen letzten Sommer mit Emma zu genießen. Der schönste Sommer meines Lebens, denn sie jetzt wohl für immer verdrängen möchte."
 Ben riss Julia aus ihren Gedanken. Bei diesen Worten wurde ihr ganz anders. Meinen letzten Sommer. "Emma ist einer der wundervollsten Menschen auf der Welt und ich möchte nicht, dass sie sieht wie ich sterbe. Sie soll mich lieber hassen anstatt sich Sorgen über mich zu machen. Ich sehe ja wie ihr alle darunter leidet. Wenn ich ihr das ersparen kann, fühle ich mich einfach besser."
Ben lag im Bett und schaute an die Decke und sah Emma vor sich. Sie hatte ihn angeschrien, als er sagte, dass er mit einer anderen geschlafen hatte und dieses Mädchen auch nicht mehr aus dem Kopf bekommen könnte. Sie weinte und schrie ihn an. Am liebsten hätte er ihr alles erklärt, aber das konnte er ihr nicht antun. Die Wahrheit war schrecklicher als jede Lüge, dachte Ben. Er wollte nicht, dass es so endete, aber er wusste, dass sie so schneller von ihm loskommen würde. Ihn hassen und vergessen würde. Einer untreuen Seele weint man nicht hinterher, aber da er in diesem Moment an Emma dachte, stiegen ihm Tränen in die Augen. Oh Emma. Ich wünschte, es wäre alles anders und ich könnte dich noch einmal in meinen Armen halten und küssen. Nur zum Abschied...
Julia starrte ihren Bruder an. Sie konnte nicht fassen, was er da von sich gab. Ihr kleiner Ben redete davon, dass er mit seinem Leben abgeschlossen hatte. Er hatte sich nicht nur von Emma getrennt, sondern sich von der ganzen Welt verabschiedet. Er gab die Hoffnung auf - zu früh.
"Ich glaube du spinnst! Du wirst nicht sterben!" Sie schrie ihn an und weinte gleichzeitig. Ben drehte sich weg. Er konnte es an diesem Tag nicht zum zweiten Mal ertragen, dass ihn jemand, den er liebte, anschrie.
Emma lag mit dem Kopf aufs Kissen gedrückt auf dem Sofa, so dass sie kaum Luft bekam. Ihre Mutter Sabine machte ihr an der Küchentheke einen Kamillen-Tee mit Honig, da Emmas Stimme vom Weinen und Schreien heißer geworden war. "Er hat mich betrogen und verlassen.", hatte Emma gewispert als sie nach Hause gekommen war. Ihre Augen waren rot unterlaufen und ihre Haare sahen durch den Wind vom Rad fahren aus wie tagelang nicht gekämmt. Sabine nahm den fertigen Tee und ging zum Sofa, auf dem ihre Tochter lag. Den Tee stellte sie auf den kleinen Fernsehertisch, während sie über Emmas Haare strich. Sie fühlten sich trocken und spröde an.
"Oh, Schätzchen, Jungs sind halt blöd." Bei diesen Worten fing Emma wieder an zu schluchzen und sie windete sich unter den Liebkosungen ihrer Mutter.
Emma richtete sie sich auf und schaute ihrer Mutter ernst ins Gesicht. "Wieso tut er mir das an? Hätte er nicht lügen können oder gar nichts sagen können?" Emmas Augen füllten sich dieses mal nicht mit Tränen, sondern mit blankem Hass. "Ich würde ihm am liebsten erwürgen, dabei habe ich ihn vor einer Stunde noch geliebt und ich dachte auch, dass er mich noch lieben würde. Mittlerweile weiß ich nicht mal, ob er mich jemals mochte." Bei dem letzten drei Worten versagte Emmas Stimme und sie griff zum Tee und nahm einen großen Schluck. Dabei verbrühte sie sich ihre Zunge. Der stechende Schmerz und das Pochen der Zunge schafften es allerdings nicht ihren Schmerz in der Brust zu überdecken.
Findet Emma die Wahrheit heraus? Wenn ja, Wie? Wenn nein, was soll als Nächstes passieren?
Lieder, die mich neben euren Kommentaren inspiriert haben:
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