Mehr als 500 Läufer machten sich auch in diesem Jahr wieder auf die 10km Strecke, als um kurz vor halb 11 heute Morgen der Startschuss auf dem ehemaligen Bugagelände fiel. Es gab viele lachende Gesichter, denen man die Freude über die ersten Frühlingstage ansah. Alle Alters- und Leistungsklassen waren mit viel Spaß am Laufen vertreten. Die Organisation der kleinen, aber stetig wachsenden Laufveranstaltung war wie immer gut. Die Streckenposten, fröhlich gelaunt, riefen einem zu, wo es wann lang geht und halfen sogar bei vereisten Fingern, die Startnummern im Ziel abzunehmen.
Eine kleine 1km Runde und anschließend zwei größere Runden führten quer durch den Britzer Garten. Wie für mich war es für viele ein früher Saisonauftakt, um die Form zu kontrollieren und sich vielleicht schon im Januar oder Februar zu einem Trainingseinstieg zu motivieren.
Es waren viele bekannte Läufer dabei, mit denen man vor und nach dem Lauf ein kurzes Wörtchen wechseln konnte. Trotzdem hat mir das Teamgefühl gefehlt, das im letzten Jahr mit all den Berliner Läufern und Bloggern aufgekommen war und mich über die Strecke trug. So litt auch irgendwie die Motivation, sich da allein durchbeißen zu müssen. Das ist auch das Stichwort. Im Januar habe ich mich auf dem Rad einfach zu wohl gefühlt. Erschrocken machte ich mich drei Wochen vor diesem Lauf erst ernsthaft auf, an meinem Tempo zu arbeiten. Intervalle über Intervalle, auf der Bahn, an Hügeln, dazu Tempoeinheiten… Mit Erfolg. Ein neuer Maximalpuls erlaubt härteres Training und hat mir gezeigt, was möglich sein kann. Zwar ist die 40 Minuten-Grenze noch in weiter Ferne, aber meine Leistung heute war kein Scheitern der Beine oder der Kondition sondern nur des Kopfes.
Auch wenn ich die letzten Wochen durch die kurzen aber durchweg intensiven Belastungen mit Wadenmuckern zu kämpfen hatte, waren meine Beine heute locker. Zeitweilig bin ich deutlich unter einem 4er Schnitt gelaufen. Ich konnte einfach nur nicht die Kraft und den Willen aufbringen, diese Zeit auch an winzigen Hügeln und gegen den Wind aufrechtzuerhalten. Deshalb habe ich meine Bestzeit auch um sage und schreibe 1 Sekunde verpasst. Die Auswertung spricht eine deutliche Sprache – da wäre noch etwas mehr drin gewesen.
Ich könnte jetzt eine Schaufel nehmen und mich einbuddeln, aber ich bin einfach mal ziemlich zufrieden. Ich war mir sicher, ich wäre ein oder zwei Minuten langsamer als im vergangen Jahr, aber nein. Ich habe mich nicht verschlechtert, eher verbessert. Ich weiß, was möglich ist, wenn ich es einfach nur möchte. Mein Körper macht das dann schon mit. Ohne Frage!