Es kommt nicht so sehr aufs Thema an, das Muster ist stets gleich: Das Prinzchen sagt etwas so, wie ein Dreijähriger die Dinge eben sagt, der Zoowärter, der ja so viel älter und weiser ist, korrigiert den kleinen Bruder, der kleine Bruder nimmt die Korrektur nicht an, der grosse Bruder wird wütend, insistiert, wird noch wütender, weil der Kleine noch immer nicht klein beigibt, irgendwann fliegen die Fäuste und dann werde ich als Schiedsrichterin auf den Plan gerufen. Hier einige Beispiele:
Prinzchen: “Der liebe Gott ist herzig.”
Zoowärter: “Nein, der liebe Gott ist nicht herzig, der ist manchmal böse.”
Prinzchen: “Nein, er ist herzig.”
Zoowärter: “Ist er nicht.”
Prinzchen: “Ist er doch.”
Zoowärter: “Nein, ist er nicht, du blöde Kuh!”
Und schon artet die theologische Diskussion in einen handfesten Glaubenskrieg aus. Was ja in der Geschichte der Christenheit nicht zum ersten Mal vorkommt.
Man kann das Spiel aber auch mit weniger brisanten Themen spielen. Heisst es Megaphon oder Megalophon? Schmecken Erbsen gut oder nicht? Darf ein Kind, das noch nicht im Kindergarten ist, aus einem Glas trinken, oder ist der Becher Pflicht? Ist es im Frühling wärmer oder im Herbst? Ist Bob der Baumeister cool oder blöd?
Und das brisanteste Thema überhaupt: Auf welche Seite müssen die Henkel der Tasse schauen? Wer jetzt glaubt, dies sei ein klassischer Konflikt zwischen Links- und Rechtshänder, der irrt. Die zwei sind nämlich beide links. Zumindest in einer Sache sind sie sich einig.