Brikettfabrik Louise, Domsdorf

Von Renes

Vergrössern

Alte Technik, speziell alte funktionierende Technik und im ganz Speziellen Technik die bis zum Ende der DDR im EInsatz war, fasziniert mich. Aus diesem Grund hat es uns auch direkt von der Abraumförderbrücke F60 nach Domsdorf getrieben.

Domsdorf ist ein kleines Nest in der Nähe meiner ehemaligen Heimatstadt Herzberg. Dort habe ich fast 14 Jahre gelebt und nichts von der Brikettfabrik im Wald gewusst. Umso schöner war es, endlich dieses kleine technische Wunder zu besuchen: Die Brikettfabrik Louise, die älteste ihrer Art in Europa.

1882 erbaut, bis 1949 mehrmals umgebaut und erst 1991 lief das letzte Brikett vom Band. Alles mit Dampfmaschinen und alles schwere Arbeit. Tellertrockner, Kesselfeuerung mit Heizer und ein Teil der Kohle ging für die Eigenversorgung drauf. Knochenjobs und niedrige Effizienz... aber eine Fabrik mit Herz und noch erhalten. Damals haben das die Leute wohl nicht als erfreulich gesehen, dass nie was gemacht wurde, aus heutiger Sicht ein Glücksfall.

Eine Führung bringt einen durch die ganze Fabrik. Leider war unsere Tour etwas durcheinander und so war der Fluss der Kohle von Lieferung, über Sortierung, Brechung, Nass- und Trockendienst bis hin zu Presse nicht ganz so einfach nachzuvollziehen. Aber ich bin vorgeschädigt. Meine Mutter hat als Prüferin die Qualität der Briketts in Schwarze Pumpe gesichert. Da habe ich schon viel erzählt bekommen. Ausserdem waren wir schon in der Brikettfabrik Knappenrode. Auch ein Schmuckstück der Technikgeschichte.

Also nix wie nach Domsdorf. Am besten noch Zeit für die Umgebung eingeplant. Meine Bilder finden sich auf Flickr.