Brief an irgendein Finanzamt

Erstellt am 21. November 2011 von Andramas

(Auszug aus irgendeinem Rohentwurf)

So haben wir also gelernt, lernen müssen, dass das Recht auf Ihrer Seite ist. Was nach unserer Auffassung nicht unbedingt bedeutet, dass dies auch rechtens ist. Ob Sie wirklich eine richtige (im Sinne von gute) Entscheidungen getroffen haben, können Ihnen und uns erst die Nachunskommenden sagen, die eine Vergangenheit zu beurteilen haben.

Verwaltungsakte sind gemacht, die Ämter am Leben zu halten und nicht für Menschen, die fair miteinander interagieren wollen, nicht für die Gestaltung einer wahrhaft humanen Beziehung zwischen Mensch und Amt. …Und wirklich human ist nur diejenige Gesellschaftsformation, der es gelingt, Moral und Recht halbwegs in Einklang zu bringen. Oder die sich zumindest darum bemüht. Alles andere – was Sie uns von Amts wegen zu lesen nötigten – ist bestenfalls “Moralisieren über einen Status quo”.

Wenn schon dergestalt zu einer Zahlung gezwungen, der wir – selbstverständlich – nachkommen werden, dann dürfen wir doch bitteschön auch auf jene Gnade hoffen, die uns über eine über den Verwaltungsakt hinausgehende, alberne Belehrungen erspart.

Freundlich bleibend

XYZ


Einsortiert unter:По-немецки, Mentalität Tagged: Recht und Moral, Recht und Steuern, Relativität des Rechts