Brian Houston - Mercy (Jesus Don‘t Forget My Name)

Erstellt am 6. November 2013 von Wasser-Prawda @WasserPrawda
Für die Kneipe zu fromm, für die Kirche zu rockig: Brian Houston ist sich nicht sicher, wo seine neuen Lieder eigentlich ihren Platz haben sollen. Doch abgesehen davon ist „Mercy“ vor allem eines: Ein großartiges Album mit rockendem Gospelblues.

Erlöster müssten sie aussehen, meinte Nietsche mal über die Christen. Statt der ständigen Freudlosigkeit und aufgesetzten Bescheidenheit, müsste der Glaube laut, fröhlich, ja tanzend nach Außen dringen, damit man ihnen glauben könne. Bei Brian Houston rockt der Glaube heftig im Rhythmus des Blues: Voller Anspielungen auf biblische Themen aber mit der Gewalt der Stones zu Zeiten von Exile on Main Street singt er vom Auszug aus Ägypten, von der Liebe, die die beste Waffe ist oder von der betenden Mutter. Man spürt in der Wucht der Riffs, dass für den irischen Songwriter und Gitarristen der Weg zum Blues über die Black Keys und die Hills im Norden Mississippis hin zu Muddy Waters, Howlin‘ Wolf und noch weiter zurück in die Vergangenheit geführt hat. Und man spürt in der Simplizität der Texte die Wucht der frühen Spirituals und Gospel.

Skeptisch veranlagten Menschen wird dieses direkte Singen vom Glauben vielleicht banal oder kindisch vorkommen. Doch ist genau das auch die Kraft, die Blues und Gospel von Anbeginn an eigen war: Aus einem vollen Herzen geht es direkt zum Herzen des Publikums. Und hier natürlich auch in die Beine. Dass die Musik für die meisten Gottesdienste zu rockig und rauh ist, ist eindeutig ein Pluspunkt.

„Mercy“ ist eins der besten Gospel- und Gospelbluesalben nicht nur des Jahres 2013.



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  • Tags: 2013, Blues, Brian Houston, Gitarre, Gospel, Irland, North Carolina

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Autor Bluespfaffe

Der Bluespfaffe heißt mit bürgerlichem Namen Raimund Nitzsche und ist Chefredakteur der "Wasser-Prawda".

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